„Zug XY mit Zugschluss im Bahnhof eingetroffen“. Diese Meldung wird auf einem Treffen recht häufig der Zugleiter (Zl) oder Fahrdienstleiter (Fdl) mitgeteilt, aber stimmt das auch immer?
Beim Vorbild gibt darüber eine kleine Blechtafel am letzten Wagen Auskunft: die Zg4 Tafel.
So findet sich sich das auch in der Sammlung betreiblicher Vorschiften (SbV) der Jagsttalbahn im Kapitel "zu AB 185" wieder.
Dieses läßt sich auch im Modell sehr einfach darstellen und durchführen. Einfach ein paar Zg4 Tafeln in der passenden Größe gezeichnet und auf einem Farbdrucker ausgedruckt.
Den Downwlod dieser Zugschlussscheiben als pdf (ca. 426kb) sind hier und im Downloadbereich zu finden.
Die Ausdrucke werden nun auf der Vorderseite mit Tesafilm und auf der Rückseite mit Paketklebeband überzogen, das macht sie zum einen etwas steifer und widerstandsfähiger beim Gebrauch.
Um mir die Sache einfacher zu machen habe ich mir neben der Rolle braunen Packbandes auch eine Rolle durchsichtiges Packband gleicher Breite besorgt. Das ginge auch mit schmalem Tesafilm, aber dann müßte ich mehrere Streifen recht parallel zueinander aufkleben, so erspare ich mir diesen Aufwand.
Die Zeichnung schneide ich nun in 4 in etwa gleich breite Streifen die jeweils schmaler als das Paketklebeband sind. Das Band ist 50mm breit, die Streifen zwischen 40 und 45mm.
Als erstes wird das braune Klebeband für die Rückseite abgerollt. Damit das auch so liegenbleibt habe ich es an der linken Seite an meinen Messschieber geklebt, rechts hält es die Rolle. Die Klebeseite zeigt hier natürlich nach oben.
Der Streifen mit den Zugschlussscheiben wird nun einfach auf das Klebeband gelegt. Hierbei ist darauf zu achten das dabei keine Falten im Klebeband entstehen, aber das ist nicht schwer.
Das Ganze wird nun mit dem durchsichtigen Klebeband für die Vorderseite wiederholt. Auch hier ist links das Klebeband am Messschieber befestigt.
Das aufkleben der Streifen gestaltet sich recht einfach und schnell. Hier sind die vier Streifen bereits mit Klebeband bezogen.
Das ausschneiden der Zugschlussscheiben ist ebenfalls recht einfach. Hierfür eignet sich eine kleine, spitze Schere besser als die große.
Mit einer feinen Schere werden die Scheiben nun vorsichtig ausgeschnitten. Ich habe auch daran gedacht mir ein kleines Stanzwerkzeug zu bauen, aber in der Zeit bekomme ich etliche Zugschlussscheiben ausgeschnitten, so das sich das kaum lohnt.
....najaaa, so ganz "rund" werden die Zg4 nicht. Aber die Zg3 gehen dafür recht flott, Rechtecke eben.
An der Rückseite sieht man es besonders gut, rund ist anders.....
Fehlen noch die Haken zum anhängen an Schlussscheibenhalter. Diese werden mit einer Rosenkranzzange aus 0,3mm MS Draht gebogen und abgeschnitten.
Anschließend wird der Haken mit Pinzette und dickflüssigem Sekundenkleber auf die Rückseite der Zugschlussscheibe geklebt.
Fertige Zugschlussscheibe mit Haken.
Das anhängen der Schlussscheibenhalter erfolgt an Schlusscheibenhaltern....
....Kupplung, Bremsbühne oder wo sich sonst am Wagen eine geeignete Stelle findet.
Zum Einhängen eignet sich eine spitze Pinzette.
Zum Aufbewahren der Zugschlussscheiben verwende ich eine kleine Kunststoffbox einer alten Decoder Verpackung. In dieser kleinen Box habe ich auch die Rangierkette.
Das fahren der Züge mit Zugschlussscheibe macht nun wirklich nicht mehr Spaß, aber die vorbildgetreue Optik der Züge gewinnt ungemein.
….und zum Überprüfen ob der Zug wirklich mit Zugschluss eingelaufen ist genügt ein Blick an’s Zugende.
Das Ausschnippeln ging mir dann nach der dritten Zg4 auf den Keks, für sowas bin ich dann doch zu faul.
Hier muß ein einfaches Stanzwerkzeug her.
Als Matritze wird ein 4mm Federstahldraht abgeschnitten und an einem Ende möglichst scharfkantig geschliffen.
Als Patritze wird ein einfaches Drehteil mit einem scharfkantigen 4mm Loch, passend zur Matritze, gefertigt.
Die Patritze, das Drehteil, wird in den Schraubstock einer stabilen Standbohrmaschine eingespannt, die Matritze in das Backenfutter. Die Standbohrmaschine dient hier als Presse (Stanze).
Die Matritze wird nun in die Patritze eingefahren und der Schaubstock in dieser Position fixiert. Natürlich muß nun auch der Arbeitstisch in der Höhe fixiert sein.
Das Ausstsanzen erfogt mit der Pinole der Standbohmaschine. Zum Stanzen von Papier und dünnem Kunststoff ist die Festigkeit der Maschine ausreichend, dünne Bleche würde ich so nicht mehr herstellen wollen.
Das Ausrichten unter der Matritze erfolgt von Hand.
So werden die Zg4 Tafeln sehr schnell hergestellt und immer rund. Leider sind sie manchmal nicht zentrisch ausgestanzt und bei einigen reißt die hintere Klebeschicht ungleichmäßig ab. Durch unterlegen eines Papierstreifens läßt sich dieser Fehler etwas verbessern. Aber wenn bei der Herstellung der Zg4 nicht alle Tafeln gelingen ist das ach kein Beinbruch.....