Aktualisiert: 25. Februar 2022
Die HF210E war ein Kind des Krieges und wurde als erster Prototyp einer fünfach gekuppelten 750mm Lok von Borsig 1939 mit der Fabrik Nr. 14 806 an die Wa-Prüf 5/75 geliefert und als HF 191 in Dienst gestellt. Als Tenderlok entwickelt bekam sie einen Einheitstender, wie auch die Reihe HF110C. Die Lok überlebte den Krieg und gelangte danach zur Salzkammergut-Lokalbahn die sie als Nr.22 bis 1958 einsetzte und anschließend an die Zillertalbahn verkaufte. Dort erhielt sie die Nummer 4 in Zweitbelegung. Ab Sommer 1974 fuhr sie als Europavor Lok als "Castel Caereinion" auf der Bregenzerwaldbahn im Vorarlberg Touristenzüge. Als die Fahrten dort 1980 eingestellt wurden wurde sie an einen deutschen Sammler, Herrn Seidensticker, verkauft. Von 1981 an lief die Lok als "ZB4 Aquarius C." im Jagsttal. Nach deren Betreibseinstellung im Jahre 1986 gelangte die Lok auf die die Insel Rügen wo sie aufgearbeitet heute ihren Dienst versieht. So ist dieses Einzelstück von Borsig nach einer wechselvollen Geschichte und 70 Jahren immer noch im Einsatz.
Die anderen HF210E stammen aus einem zweiten Baulos von 5 Stück die 1944 von der Firma Henschel geliefert wurden. Bemerkenswert ist hier das die Bestellung bereits 1940 durch das Waffenamt erfolgte. Die Lokomotiven mit der Fabriknummer 26 462 bis 466 wurden mit den Heeresnummern HF 24 751 bis 755 in Dienst gestellt und wurde ab Werk mit einem Tender geliefert. Zum Einsatz kamen diese Lokomotiven nicht mehr und fanden sich zu Kriegsende auf dem Märzfeld bei Nürnberg. 1948 erwarb die DEBG von der STEG (Staatliche Erfassungsgesellschaft für öffentliches Gut mbH) die Nummer 26 751 mit dem Jung Tender 10 130 von 1944 und die 24 755 ebenfalls mit einem Jung Tender. Beide Lokomotiven wurden bei Henschel aufgearbeitet und umgebaut. Am 07. Juni 1949 konnten die beiden Lokomotiven bei der Jagsttalbahn unter der Nummer 151 und 152 fabrikneu in Betrieb genommen werden. Sie dienten überwiegend dem schweren Rübenverkehr. Am 25. Januar 1954 brach an Lok 151 die rechte Kurbel der Treibachse. Obwohl der Schaden zu reparieren war, wurde die Lok abgestellt und als Erstzteilspender für die noch im Dienst stehende Lok 152 verwendet. Viele Teile befanden sich daher im Lager als die Reste der Lok am 30. Januar 1960 verschrottet wurde. Die Lok 152 fuhr am 24. Oktober 1965 einen Abschiedszug durch das Jagsttal und wurde am 06. November ausgemustert und kalt in Dörzbach abgestellt. Am 07. Mai 1974 wurde die Lok an die DGEG verkauft und am 01. Juli 1976 in das Rhein-Nekar-Einsenbahnmuseum in Viernheim überführt. Heute steht die Lokomotive im bayrischen Militärmuseum in Ingolstadt, für das Publikum nicht zu zugänglich hinterstellt, der Tender fand seinen Weg zum Kleinbahnmuseum Mühlenstroth.
Die Umsetzung ins Modell wurde durch die Firma Veit Modellbau realisiert, deren Modelle eine unglaubliche Qualität und Laufeigenschaften aufweisen. Nachdem die Lok nun ausgeliefert wurde, wollen wir uns diesem Kleinod auch zuwenden und mal gucken ob es die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt.
Der erste Einsatz erfolgte in Elfershausen 2016, wo die Lok natürlich hauptsächlich von den Güterzügen eingesetzt wurde.
Stationiert wurde sie in Dörzbach, hier steht sie vor der Frank-S. Zugegeben, beide Loks waren nie zur gleichen Zeit bei der Bahn im Einsatz.
Ein Bild von der anderen Seite der Lok.
Die uns vorliegenden Bilder zeigen die Lok sehr oft mit einer Ölkanne auf dem vorderen Umlauf. Dieses Detail wollte Roland auch an der Lok nachbilden, hier zwei verschiedene Ausführungen der Ölkannen zum Vergleich.
Letztlich ist es die größere der Ölkannen geworden. Auch eine dezente Alterung hat Roland seiner 152 gegönnt.
Auch auf der Schmalspur-Session 2017 des EMFS durfte die 152 auf dem Jagsttalbahn Arrangement nicht fehlen. Auch hier war sie vor den Güterzügen im Einsatz.
Mit den den Güterzügen, speziell den Rollbockzügen, hatte sie jedoch ihre Probleme, was zu einem großen Teil an den schwer laufenden Rollböcken lag. Daher kam es zum Vorspann von 152 und 151. Was neben dem imposanten Sound auch zu diesem Bild führte.
Roland hat sich die Bilder der 152 aus den Jahren 1961 und 1969 genau angesehen und sein Modell dahingehend zugerüstet.
Das Vorbildfoto von Jörg Zimmer zeigt die 152 im Jahr 1961 in Bieringen.
Das Vorbildfoto von Jörg Zimmer zeigt die 152 im Jahr 1961 in Westernhausen.
Das Vorbildfoto von Dieter Höltge zeigt die 152 im Jahr 1969 abgestellt in Dörzbach.
Das Vorbildfoto von Dieter Höltge zeigt ebenfalls die abgestellte 152 im Jahr 1969 in Dörzbach.
Die hervorragende Umsetzung in das Modell durch MVT Modellbau Veit ist oben bereits erwähnt. Mein Anreiz war es, auch dieses schöne Modell noch etwas schöner zu machen.
Die Lok im letzten Betriebsjahr 1965. Der Pflegezustand zeigt deutlich, dass die Lok auf Verschleiß gefahren wurde, schließlich waren die beiden neuen Dieselloks V22-01 und V22-02 kurz vor der Anlieferung.
Lokführer und Heizer dürfen natürlich nicht fehlen. Sie stammen von Roco.
Ein Kuppelbaum wurde beim Vorbild auf der rechten Schlepptenderseite als Reserve mitgeführt. Diesen habe ich aus einem Schaschlik Spieß und einem Nietenband hergestellt.
Wenn man das Ziel hat, alle Fahrzeuge der Jagsttalbahn nachzubilden, stellt sich natürlich auch die Frage nach der entsprechenden Beschriftung. Weinert hat hier unter der Nr. 9144 einen sehr guten Bogen im Angebot, der einige Beschriftungen der Jagsttalbahnfahrzeuge enthält. Wir wollten aber die Beschriftungen aller Fahrzeuge haben. So hat unser Freund Klaus Holler in unzähligen Stunden nach Vorbildfotos einen eigenen Beschriftungsbogen fast aller Fahrzeuge der Jagsttalbahn entworfen. Nachdem Anton Vogl diesen Bogen gedruckt hat, komplettierten diese Decals auch die fehlende Beschriftung auf der rechten Loktenderseite und auf dem rechten Lok Wasserkasten.
Der Schlepptender erhielt echte Kohle.
Die Schürhaken, Schaufel und Besen stammen von Weinert Modellbau.
Die abschließende Alterung erfolgte mit stark verdünnten Farben "Aqua Color" von Revell, die sich leicht mit Wasser verdünnen lassen und die sehr matt auftrocknen, und Pulverfarben.
Mit der Ankündigung dieser Lok von Veigt haben wir die weiteren Arbeiten an "unserer" 152 eingestellt. Besser als Veigt wäre sie sowieso nie geworden. Aber den Werdegang bis dorthin möchten wir dennoch hier zeigen.
Die Umsetzung ins Modell wurde durch die Weinert Lok HF110C möglich, scheiterte jedoch aufgrund der Kosten der Erstzteile. Nachdem sich Roco der HF110C angenommen hat wurde der Plan wieder aufgegriffen und anhand der Roco Ersatzteile eine Konstruktion aufgesetzt. Folgende Randbedingungen hatten wir uns gesteckt:
Die erste Variante zeigt die Verwendung eines Faulhaber 1319 mit Schwungmasse und Platz für den Lautsprecher von Tran für den geplanten EInsatz eines Sounddekoders. Leider fällt diese Konstruktion recht lang aus, so das Teile des Antriebs den freien Durchblick zwischen Kessel und Rahmen behindern.
Die zweite Variante zeigt die Verwendung eines Faulhaber 1016 mit Schwungmasse und auch Platz für den Lautsprecher von Tran für den Sounddekoders. Diese Konstruktion ist kürzer und wird so den Durchblick zwischen Kessel und Rahmen weniger behindern, ganz frei ist er aber auch bei dieser Lösung nicht.
Die Räder sind ein kein Problem. Von Roco's HF110C sind Räder mit passendem Durchmesser und Außenkurbel zu bekommen, allein das Ausgleichsgewicht der HF210E sieht anders aus als bei der HF110C, aber der Unterschied ist sehr gering. Ein tragbarer Kompromiss, denn Ausgleichsgewichte im Eigenbau sind zwar technisch machbar, aber irre aufwändig.
Der mittlere Radsatz ist ohne Zahnrad. Hierfür wird ein weiterer Roco HF110C Radsatz mit Spurkranz benötigt, von dem nur das Zahnrad benötigt wird.
Das Führerhaus, Fahrwerk und Steuerung sollen dabei in Ätztechnik aus 0,2mm Neusilberblech erstellt werden.
Teile wie Kessel, Teile der Kupplung und einige Details sollen aus Weißmetall gegossen werden. Hierfür werden alle Teile zuerst als Drehteile aus Messing hergestellt. Details wie Lampen, Luftpumpe, Kesselamaturen und andere sollen aus den Sortimenten von Roco, Weinert, Panier oder anderen Zurüstteillieferanten passend zusammengestellt werden.
Alle benötigten Kaufteile findet man in dieser Liste. Einige Bauteile sind doppelt aufgefüht, wenn es zwei Lieferanten gibt.
Das Fahrwerk soll heutigen Ansprüchen an ein Lokmodell genügen. So wird das Fahrwerk der 152 aus verschraubten Messingblöchen gefräßt. Zahnräder und Schnecke entstammen ebenfalls von der HF110C von Roco. Das Getriebe weißt eine Gesamtuntersetzung von 1:40 auf.
Der Bau unterteilt sich in verscheidene Baugruppen. Getriebe, Außenrahmen, Kessel und Gehäuse. Begonen wurde mit der Herstellung der Dreh- und Frästeilen.
Der Bau beginnt mit dem Bau des Getriebeblocks. Hierfür werden drei Messingstreifen miteinander verschraubt und verstiftet. Anschließend werden die Bohrungen für Achsen und Zahnräder mit Hilfe des Kreuztisches einer Fräse gebohrt. Dank der Stifte läßt sich der Getriebeblock jederzeit zerlegen und passgenau wieder montieren. In die Seitenteile werden auf der Drehmaschine durch Ausdrehen der nötige Freiraum für die Zahnräder geschaffen. Die beiden Messingzahnräder stammen von Weinert, die Achsen sind mit der Trennscheibe aus 1,5mm Federstahldraht geschnitten. Die erforderlichen Zeichnungen hierfür und ein Bohrplan mit exakten Koordinaten finden sich in den folgenden Zeichnungen:
Die restlichen Teile enstehen in Ätztechnik.
Für den Außenrahmen wird auf der Basis der Lokzeichnung der Außenrahmen entwickelt. Auf der Vorlage sich auch die Teile für die Kesselstütze, Radschleifer, Zylinder, Dome und auch die Halterung für die Kurzkupplungskulisse für den Tender.
Der Außenrahmen ist, bis auf die Optik, ein funktionsloses Bauteil. Das Blech ist als zusammenhängende Abwickelung zu einem Blech verbunden und wird nach dem Falten verlötet. Auf dem Blech sind auch Teile für die Kragen der Dampf- und Sanddome, Kesselstütze sowie die Zylinder enthalten.
Die verlöteten Rahmenteile, noch ohne das Deckblech im Hintergrund. Nach dem Verlöten entsteht so ein fester Kasten der auf dem Getriebeblock aufliegt und im Inneren lediglich die Radschleifer für die Stromaufnahme beherbergt. Der Außenrahmen selber wird aus einem dreiteiligen Blech gefaltet. Das innere ist „massiv“ das mittlere trägt die Nachbildung von Blattfedern, Ausgleichshebel und Nieten und das letzte nur die Blattfedern zur Verdickung. Dadurch soll ein wenig räumliche Tiefe erzeugt werden. Die Nieten haben einen Durchmesser von 0,4mm, kleiner würden wir sie durch Unterätzung verschwinden. Vorne und hinten sowie auf der Oberseite sind Laschen zum Verkleben mit Umlaufblech und Pufferbohlen.
Der fertige Rahmen schon mit der Kesselstütze. Im Vordergrund sind die Rohteile der Zylinder zu sehen.
Der Rahmen zum erstenmal auf dem Getriebeblock. Noch ist nicht wirklich zu erkennen das dies später einmal eine Dampflok werden soll.
Die Zylinder sollten ürsprünglich von der Roco HF110C verwendet werden, aber hier stimmen beim Vorbild lediglich der Zylinderhub überein. Die Kolbendurchmesser der HF210E sind viel größer und somit auch der Zylinderblock. Daher werden neue Zylinder erforderlich die aus Dreh- und Ätzteilen zusammengesetzt werden.
Die wesentlichen Einzelteile des Zylinders sind zwei Drehteile und ein Ätzteil in dem die beiden Drehteile gehalten werden.
Die drei Teile werden miteinander weich verlötet. Die Flußmittelreste und überflüssiges Lot müssen vor der weiteren Verarbeitung verputzt werden. Dies geschieht mit Messingdrahtbürsten und Poliergummi mit der Kleinbohrmaschine.
Die verbliebenen Lücken werden mit 2-Komponenten Klebstoff, in meinem Fall Stabilit Express, verfüllt und anschließend verschliffen. So entsteht eine stabile Basis für die weitere Detaillierung.
Die Dampf- und Sanddom bestehen wie die Zylinder aus Dreh- und Ätzteilen. Die Ätzteile bilden dabei den untersten Rand des Kragens jedes Domes. Der Körper der Dome bestehen aus einem Drehteil aus Messing, das zum besseren verlöten innen ausgebohrt ist. Die Restwandstärke beträgt nur noch 0,4mm.Die dünne Wandung wird dann mit der Feile der Kesselrundung angepasst, nicht 100%ig, denn der bearbeitete Dom wird auf den Blechkragen, ein Ätzblech, gelötet.
Die Ätzteile werden auf die unten ausgerundeten Drehteile der Dome gelötet. Das Lot bildet dann auch den Radius zwischen Drehteil und Ätzblech und kann leicht in Form gebracht werden. Das ausrunden der Drehteile geschieht mit einer feinen Rundfeile. Dabei ist darauf zuachten das in etwa die Rundung des Kessels erreicht wird und die Dome mittig auf dem Kesselscheitel gerade stehen.
Zum verlöten wird der Kessel mit dünnem Butterbrotpapier umwickelt und an der Unterseite mit einem Stück Tesafilm verklebt. Daraus wird das leicht gewölbte Ätzblech gelegt. Der rund gefeilte Dome wird mit Weichlotpaste bestrichen und auf das Ätzblech gedrückt. Anschließend werden beide Teile mit einem kräftigen Lötkolben verlötet. Dadurch ergibt sich eine exakte Anpassung des Domkragens an die Kesselrundung. Das Papier verhindert dabei ein Anhaften an den Kessel selber.
Wie die Zylinder werden auch die Dome nach dem Löten verputzt und die Rundung des Kragens, wo sich sich diese durch die Oberflächenspannung des Lotes nicht schon von selbst ergeben hat, mit eine feinen Rundfeile hergestellt. Ein wenig aufpoliert nehmen sie schon mal ihre spätere Position auf dem Kesselscheitel ein.
Die Luftbehälter sind ebenfalls Drehteile aus Messing. Die Stützen und die Haltebänder sind wiederum Ätzteile.
Die Haltebänder werden um den Kessel geschlungen und auf der Rückseite verlötet. Die Bänder selber sind mit dem Kessel nicht verlötet.
Hier sind die Luftbehälter bereits an der Kesselstütze montiert. Durch die eingeschobenen Winkelprofile aus verschiedenen Ätzteilen kann die Position der Luftbehälter genau eingestellt und dann verlötet werden.
Kessel, Dome und Außenrahmen zusammengestellt. Hierfür sind die Längsträger der Luftbehälter in der Kesselstütze mit der Trennscheiben herauszuschneiden. Langsam zeichnet sich das Bild einer Lokomotive ab.
Das Gehäuse entsteht in "Zwiebeltechnik". Hierbei wird ein nicht detailierter Kern aus 0,2mm Neusilberblech geätzt und anschließend mit detailierten Außenblechen beplankt.
Die Vorlage für das Lokgehäuse. Auch dem Blech sind neben dem eigentlichen Teilen für das Gehäuse auch ein Motorhalter, Kesselstützen und die Steuerung enthalten.
Aus diese Weise entstehen neben optisch ansprechenden scharfen Kanten auch ein sehr stabiles Gehäuse mit einer Mindestwandstärke von 0,3mm. Innen ist das Gehäuse hohl und bietet Platz für Zusatzgewichte und den Dekoder.
Außen ist dieser Kern natürlich vollkommen glatt, nur die Fensteröffnungen und Grifflöcher sind zu erkennnen.
Die Grifftaschen für die versenketen Griffstangen werden aus kleinen Näpfen gebildet die innen auf die Grifflöcher gelötet werden. Alle diese Teile entstehen in Ätztechnik.
Zwischen die beiden Seitenteile werden Stirn- und Rückwand gelötet und so entsteht ein sehr stabiles Gehäuse. Leider habe ich hier die Materialstärken beim Übergangsblech an der falschen Seite addiert, so liegt das Blech nicht waagerecht zwischen den hinteren Kohlekästen. Das werde ich wohl nocheinmal überarbeiten müssen.
So ein paar weitere kleine Macken zeigten sich bei der ersten provisorischen Montage. Die hinteren Kohlekästen sitzen auf dem Außenrahmen auf, dadurch ist das Gehäuse hinten 1mm zu hoch. So entsteht vorne auch ein etwa 1mm großer Spalt zwischen Stirnwand und Kessel und die Wasserkästen liegen nicht auf ihren Stützen auf. Aber für einen ersten Eindruck reicht es allemal.
Auf der Ladestaße liegt der alte Rahmen. Bei der Konstruktion der Steuerung ist mir aufgefallen das die ganze Lok 1mm zu schmal war, entweder ein Rechenfehler ganz am Anfang, oder einfach nur Dusseligkeit. Najaa, das alles im ersten Anlauf klappt habe ich auch wirklich nicht erwartet.
Von hinten fällt die Höhe gar nicht sooo sehr auf, da sieht man nur das schiefe Übergangsblech. Das wird in der nächten Version behoben sein, genauso wie das Höhenproblem.
Von oben betrachtet ist alles in Ordnung, weder das Dach sitzt schief und auch Kessel und Wasserkästen liegen parallel. Bei einer gefalteten Ätzkonstruktion wirklich keine Selbstverständlichkeit.
Oben das Blech, unten der "nackte" Kern des Gehäuses
Das Gehäuseblech. Ich Blödmann habe die Tasche verkehrt herum zusammengeklebt. Nun ist eine Zugstange in der Stirnwand auf der falschen Seite, der Rest ist symetrisch. Hier muß ich also nochmal bei..... =8-(
Die erste Seitenwand sitzt. Leider schief, wie man auf dem Bild besser sieht als ich beim Bau, da habe ich es erst spätern bemerkt. Aber ich habe mit dem Abbrechklingenmesser das nur 0,1mm dicke, flächig aufgeklebte Blech wieder vom Kern herunter bekommen, leicht verbogen. Nach dem Entfernen des Sekunden Klebers war es dann sehr verbogen und ich sah mich schon ein neues Blech ätzen. Aber nein, es ließ sich wieder völlig gerade aufkleben.
Die Stirnwand des Kerns, der Ausschnitt der Fenster ist rechteckig, das erleichtert das Einsetzen der Fenstergläser, die dann auch nur rechteckig zugeschnitten werden müssen.
Und dann das spiegelverkehrte Deckblech. Schön blöd, aber das lasse ich erstmal. Denn ein Loch für den Draht kann ich auch separat bohren und eine Scheibe montieren. Auf der anderen Seite poliere ich den Ring weg und spachtele das Loch zu. Echt blöder Fehler.
So sieht die Lokführerseite aus wenn sie mit der Stahlbürste gebürstet wurde. Schon recht hübsch, finde ich.
Die gebürstete Heizerseite, von den vielen Dellen und gebogenen Blech sieht man nix mehr.
Die Wasserkastendeckel sind auch drauf. Das hat in Summe sehr gut gepasst, ist aber als Bausatz für Dritte eher ungeeignet. Hier muß man wirklich wissen was man tut. Aber die Teile eignen sich super zum Herstellen von Urmodellen zum abgießen.
Die Steuerung ensteht aus einer ganzen Reihe von Ätzteilen. Die ursprüngliche Idee hier Teile der Roco HF110C Maschine zu verwenden scheiterten an deren Abmaßen. Die Teile der HF210E sind einfach etwas größer als die der kleineren Schwestern.
Diese Ansicht zeigt die Anordnung der Steuerungsteile von oben. Zwischen Radbolzen und Kuppelstangen verbleiben nur wenige Zehntel Millimeter Luft. Insgesamt geht es recht eng zu. Ich bin recht gespannt ob das später alles reibungsfrei funktionieren wird.
Leider habe ich bei den "üblichen" Zubehörfirmen keinen passenden Kreuzkopf als Zurüstteil finden könnnen. Bei Roco ist er nur zusammen mit der restliches Streuerung zu bekommen und wäre auch etwas zu klein. So habe ich beschlossen es mit einem recht komplexen Ätzteil zu versuchen.
Auch die Umsteuerung läßt sich nicht mit den Roco Teilen realisieren. Diese Teile sind in Ätztechnik schon sehr filigran. Durch das verlöten und aufdoppeln der Bleche wird hier die nötige Steifigkeit erreicht. Hier stößt man aber bereits an die Grenzen der mit einfachen Hobbymitteln herstellbaren Dimensionen.
als "Bauanleitung" dienet die vergrößerte Seitenansicht der fertigen Steuerung und die Draufsicht. Ensprechend vergößerst dienen sich auch als Bauunterlage
Das Blech mit den Teilen der Steuerung. Die waren schon auf dem Blech für den Gehäusekern, aber derart kleine Teile verteilt auf einem, durch das Gehäuse sehr großen Blech, ließ sich in meiner Ätzküvette nicht gut herstellen. Ich hätte dafür die Haltestege viel massiver ausführen müssen. Daher gingen viele Teile verloren und machten dieses zweite, kleinere Blech mit ausschließlich den Steuerungsteilen nötig.
Begonnen habe ich mit den größeren Teilen. als erstes waren die Kuppelstangen dran. Diese werden nun aus dem Blech ausgeschnitten und die "Füllsel" entfernt. entgratet und geputzt werden die Teile noch nicht, das erledigt sich nach dem Löten von allein.
Die Kuppelstange wir aufgedoppelt. Hierfür wird die spätere Rückseite (oben) auf die Vorderseite (unten) geklappt.
Die verlöteten Kuppelstangen werden mit einem Poliergummi und der Minidrill verputzt.
Der Unterschied ist gut zu erkennen. Unten poliert und gebürstet, ob verlötet.
Auch die Löcher müssen überarbeitet werden. Das geätzte Blech ist sehr scharfkanting und nur bedingt maßhaltig. Nach dem Löten ist auch das Weichlot in den Löchern im Weg.
Mit der konischen Reibahle wird nun das Loch vorsichtig auf den gewünschten Lochdurchmesser aufgerieben.
Die Pleulstangen werden wie die Kuppelstangen aufgedoppelt. Hier wird die Rückseite hinter die Vorderseite geklappt.
Die zu verlötenden Seiten werden mit dem Poliergummi gereinigt. Hierbei wird das verbliebene Ätzresist entfernt das das Verlöten behindert. Das ist nicht unbedingt nötig, macht das löten aber einfacher.
Da die Teile leicht zurückfedern werden sie mit einer Klammer gehalten und in zwei Stufen gelötet. Hierbei wird zuerst das "freie" Ende verlötet, danach das Ende mit dem "Schanier".
Auch die Pleule werden mit dem Poliergummi und der Drahtbürste geputzt.
Die Gleitbahn wird wie die Pleule montiert, nix neues also.....
Der Rundschieber wird mittels einer Schubstange bewegt. Diese wird mit einer Stopfbuchse abgedichtet. Ein ehen kleines Detail das es in der benötigten Form leider auch nicht zu kaufen gibt.
Die kleinen Teile werden gefaltet und beim Löten mit der Klemmpinzette gekalten. Bei diesen kleinen Teilen ist mit sehr wenig Lötzinn zu arbeiten, ansonsten ensteht ein Lötzinnklumpen.
Die zuvor verlöteten Teile werden nun in eingeätzte Nuten in der Grundplatte gestellt und mit dieser verlötet. Klingt einfacher als es ist.
Das Lot läuft in jede Fuge, leider auch in die Löcher. Diese müssen vor dem Weiterbau wieder aufgebohrt werden. auch das Loch in der Grundplatte wird mit dem 0,5mm Bohrer kurz durchbohrt um sicherzustellen das kein Grat dem Draht im Wege steht.
Als ersten werden die beiden Teile auf die Schieberstange aufgefädelt. Die Schieberstange wird durch Messingdraht mit einem Durchmesser von 0,5mm dargestellt.
In die Lötunterlage wird ein 0,5mm Loch gebohrt, so steht der Draht senktecht und vereinfacht das ausrichten der beiden Einzelteile. Zum Verlöten wird das obere Teil mit einem Holzstab gehalten. Dafür brauche ich zwei Hände und daher gibt es kein Bild.
Fertig verlötet werden die überstehenden Drahtenden abgekniffen. Die restliche Anpassung erfolgt dann mit der restlichen Steuerung und den Zylindern.
Die Teile werden kleiner. Die eingeätzte Nut hat einen Breite von 0,25mm.
Die Kurbelschwinge wird nicht vor dem Verlöten verputzt, dem Lot soll es nicht zu leicht gemacht werrden in die Schwinge einzufließen und alles zu verstopfen. Auch wird hierbei mit so wenig Zinn wie möglich gearbeitet.
Die vordere Kesselstütze trägt auch die Steuerung. Sie besteht aus zwei Teilen von denen das vordere Teil sehr filigran ist.
Die gebogen Teile der Kesselstütze werden in der Lötpinzette ausgerichtet und gehalten.
Die Teile der Kesselstütze können nur nach und nach gehalten und verlötet werden. Hierbei ist mit wenig Lözinn zu arbeiten um die nicht fixierten Teile aus versehen mit zu verlöten.
Anschließend werden die beiden Gleitbahnen an die Kesselstütze gelötet.
Das komplizierteste Teil der Steuerung ist der Kreuzkopf. Dieser wird aus drei Teilen zusammengesetzt. Das größere Teil wird dabei mehrfach und in zwei Ebenen gebogen. Dabei wird auch der Abstandshalter und die Kolbenstange aus V2A eingelötet. Das will ja auch alles ausgerichtet sein....
Der Bereich der frei von Lötzinn bleiben soll wird brüniert. Dies verhindert das Zulaufen mit Zinn sehr zuverlässig.
Bis zum Löten bin ich aber gar nicht gekommen, denn das Falten, einlegen der Kolbenstange und einlegen des Abstandsbleches hat nicht geklappt. die Idee das kleine Blech in einer eingeätzten Nut zu fixieren erwieß sich als glatter Fehlschlag. Bedingt durch den durchbrochenen Schlitz in der Mitte biegt sich das Blech hier leichter als oben, wo eigentlich die Biegug erfolgen soll. Auch der Anschluß für die Kolbenstange passte nur sehr schlecht. Nach dem zweiten Korekturbiegen sind dann die filigranen Laschen gebrochen, dann ging nix mehr.
Hier muß ich wieder zurück an's Zeichenbrett, so geht es nicht.
Der zweiachsige HF-Tender stammt von Roco. Ursprünglich hatte ich geplant hier den Dekoder und den Lautsprecher einzubauen. Aber dafür ist in der Lok genug Platz und ich spare mir so auch etliche Leitungen zwischen Lok und Tender. Aber leer lassen will ich ihn auch nicht. An anderer Stelle berichtet Anton über den Einsatz von Elkos als Energiespeicher, das werde ich auch in der HF210E umsetzten und die dafür nötigen Elkos im Tender unterbringen.
Dafür habe ich im Vorfeld mit verschiedenen Elkos versucht möglichst viel Kapazität im Tender unterzubringen. Dabei stelle sich die Kombination von 3 Elko's mit 16V und je 1.500µF als ideale "Füllung" heraus. Im vorderen Teil des Tenders ist auch noch Platz für den ladewiderstand und die Zenerdiode.
Da die Lok mit Licht ausgestatet wird, müssen von der Lok schon zwei Leitungen in den Tender gezogen werden. "Blau" als gemeinsame Plusleitung und "Gelb" dür das hintere Beleuchtung. Für den Pufferelko kommt nun noch einen Leitung für den Minuspol am Dekoder hinzu.
Mit der Ankündigung der "152" und "Aquarius C" von Veit haben wir beschlossen den Eigenbau der Lok nicht weiter zu verfolgen. Besser als Veit kann unsere Lok nicht werden, die Bauteile und Fahrwerke werden wir in anderen Projekten weiter verwenden.