M-D 103 im Modell


Die geschlossenen Güterwagen M-D 102 bis 108 im Modell

Aktualisiert: 27. Januar 2022

Der fertige M-D 103 von Roland im Bhf Dörzbach

Der geschlossene Güterwagen M-D 103 von Roland

Die geschlossenen Güterwagen M-D 102 bis 109 gehören zu einer Serie von 8 Güterwagen die im Jahre 1900 und 1901 von der Waggonfabrik Görlitz an die Jagsttalbahn geliefert wurden. Die Wagen wurden mit den Nummern 17 und 22 bis 28 geführt.

Die Wagen 23 (104), 24 (105) und 28 (109) verfügten über eine Görlitzer Gewichtsbremse und Bremserbühne, sie waren dadurch einen halben Meter länger. Die anderen Wagen waren ungebremst.

Die Übersicht zeigt die acht Wagen, ihre Ursprungsnummer und die neue Betriebsnummer, sowie deren Verbleib.

Übersicht M-D 102-109

M-D 103 1969

Der geschlossene Güterwagen M-D 103

Der geschlossene Güterwagen M-D 103 kam 1901 als Nr.22 zur Jagsttalbahn. Vom September 1940 bis März 1941 wurde er zum Gerätewagen umgebaut, der Teil des Hilfszuges der Jagsttalbahn ist. Das markanteste Merkmal dieses Wagens sind die vier verschlossenen Fenster.

M-D 103 1969

Der Wagen wurde ungebremst geliefert und 1930 mit einer durchgehenden Druckluftleitung versehen. In diesem Zustand blieb der Wagen betriebsfähig bis 1986 bei der Bahn und ist dort auch noch heute vorhanden.

M-D 103 1988

Der geschlossene Güterwagen M-D 103 im Modell

Da die Wagen gleicher Bauart bereits im 3D DLP Druck entstanden sind, war eine 3D CAD Zeichnung des M-D 102 in freeCAD vorhanden. Diese mußte für den M-D 103 nur angepasst werden.

M-D 102 Wagenkasten

Die Fenstergitter durch Platten zu ersetzen hätte ich auch mit einem der anderen Wagen machen können. Aber es ist doch viel einfacher ein paar Tasten zu drücken als aus PS Platten passende Füllstücke auszuschneiden und einzupassen. Hierbei wurden auch die Löcher für die Griffstangen berücksichtigt. Sie werden später aus Messingdraht gefertigt und separat angesetzt.

Änderung am Wagenkasten

Das Dach bleibt unverändert.

Dach

Das Fahrwerk des M-D 102 wurde noch für spitzengelagerte Achsen ausgelegt, hierfür ist das UV gehärtete 3D Druckharz nicht gut geeignet.......

Fahrwerk

.......und wurde durch ein Fahrwerk mit kugelgelagerten Achsen ausgetauscht.

Fahrwerk

Dadurch konnten auch die Längsträger des Rahmens vorbildgerecht zusammengerückt werden, was in der Stirnansicht deutlich zu sehen ist.

Fahrwerk

Die Änderungen der Einzelteile ging sehr schnell. Als nächstes werden die zum Druck nötigen STL aus geleitet:

Der 3D Druck des Güterwagen M-D 103

Wagenkasten, Dach und Fahrwerk passen nicht zusammen in den Druckbereich des Phrozen Sonic Mini. Also werden Wagenkasten und Fahrwerk getrennt voneinander gedruckt. Hier ist der Wagenkasten im Slicer. Der Druck erfolgt kopfüber, so kann zum einen das nicht benötigte Harz nach unten abfließen und die Stützstruktur greift am Dach des Modells an. Hier läßt es sich später einfach entfernen und evtl vorhandene Reste und Schadstellen einfach verschleifen.

Waka im Slicer

Im Inneren kann man im roten Kreis die Austrittsöffnung der Bohrungen erkennen.

Waka im Slicer

Auch das Fahrwerk wird auf dem Kopf gedruckt. So befindet sich die zu entfernende Stützstruktur später unsichtbar im Wageninneren.

Fawe im Slicer

Die beiden Baugruppen gedruckt, gewaschen und nachgehärtet.

Waka und Fawe gedruckt

Der Wagenkasten, im roten Kreis kann man die Austrittsöffnung der Bohrungen erkennen.

Waka gedruckt

Das Fahrwerk, hier kann man gut die Clips für die kugelgelagerten Achsen erkennen.

Fawe gedruckt

Vom Endgittern und Verschleifen habe ich vergessen Bilder zu machen.

Güterwagen M-D 103, Montage und Farbe von Roland

Uwe Stehr hat auch diesen Wagen mit dem kostenlosen Zeichenprogramm FreeCAD gezeichnet. Nach dem Umwandeln in eine stl. Datei kann der 3D Drucker seine Tätigkeit aufnehmen. Mein ANYCUBIC Photon Mono 3D Drucker benötigt bei einer Druckstärke von 0,03 mm und zwei Sekunden Belichtungszeit für diese Aufgabe etwas mehr als sieben Stunden.

Als Resin kommt das Standard Photopolymer Resin von ELEGOO mit der Farbe Grey zum Einsatz. Die Stützen zum Drucken werden auf dem Dach angebracht, da sich dieses nachher einfach glattschleifen lässt. Drei kleine Löcher im Dach nahe der zuerst gedruckten Stirnwand ermöglichen ein Entweichen des Resins beim Absenken der Druckplatte und verhindern somit ein Verziehen der Stirnwand, da das Resin ansonsten nicht unter der „Glocke“ entweichen kann. Diese Löcher habe ich vor dem Aushärten in der UV Kammer mit einem Klebeband und etwas Resin verschlossen.

Die feinen Stützen auf der Stirnwand verhindern, dass sich diese verzieht. Die Stützen werden dabei mittig auf den Brettern angebracht, so dass man diese ebenfalls vorsichtig glatt schleifen kann. Die Stützen entferne ich vor dem Aushärten in der UV-Kammer.

Nachdem der Wagen aus dem Drucker kommt, wird er mit Isopropanol abgewaschen. Diese Reinigung ist sehr wichtig, um das überflüssige Resin zu entfernen. Danach werden die Stützen entfernt und der Wagen in der UV Kammer „gehärtet“. Außerdem wird das Dach glattgeschliffen und der Wagen mit einer alten Zahnbürste und Seife unter warmem Wasser gewaschen. Nun ist er fertig zum Lackieren.

Waka lackiert

Den Wagenkasten habe ich mit RAL 3009 Oxidrot (Weinert Nr. 2615) ohne Grundierung lackiert.

Waka lackiert

Die Teile in Höhe des Fahrwerkes und das Dach wurden mittels Pinsel in Anthrazit von Revell AQUA COLOR Nr. 36109 gestrichen.

Waka lackiert

Wenn man das Ziel hat, alle Fahrzeuge der Jagsttalbahn nachzubilden, stellt sich natürlich auch die Frage nach der entsprechenden Beschriftung. Weinert hat hier unter der Nr. 9144 einen sehr guten Bogen im Angebot, der einige Beschriftungen der Jagsttalbahnfahrzeuge enthält. Wir wollten aber die Beschriftungen aller Fahrzeuge haben.

So hat unser Freund Klaus Holler in unzähligen Stunden nach Vorbildfotos einen eigenen Beschriftungsbogen fast aller Fahrzeuge der Jagsttalbahn entworfen. Nachdem Anton Vogl diesen Bogen gedruckt hat, kamen diese Decals auch auf dem M-D 103 zum Einsatz.

Fawe lackiert

Das Fahrwerk des M-D 103 hat Uwe ebenfalls gezeichnet. Auch dieses stammt aus dem DLP Drucker und wurde RAL 9005 Schwarz (Weinert Nr. 2646) lackiert.

Waka lackiert

Das Anbringen der Beschriftung auf dem Längsträger des Fahrwerkes ist etwas kniffelig, lässt sich aber bewerkstelligen.

Waka lackiert

Das Vorbild hat Räder mit einem Durchmesser von 540 mm Durchmesser, also in H0 6,2mm. RP 25 Radscheiben mit 6,2 mm Durchmesser und 0,5 mm Spurkranzhöhe von der Firma Luck Feinmechanik werden zusammen mit zwei Kugellagern (4 x 2 mm) auf 12,7 mm lange Passstifte mit einem Durchmesser von 1,5 mm gezogen. Dies geht mit beidseitig isolierten Rädern sehr einfach.

Waka lackiert

Mit 15,8 Gramm ist das Modell zu leicht. Etwas Blei sorgt für das richtige Gewicht von 30,1 Gramm.

Waka lackiert

Das Blei wird zusammengerollt mit doppelseitigem Klebeband auf dem Wagenboden befestigt.

Waka lackiert

Als Kupplungsbügel benötigen wir den Bemo Kupplungsbügel neu Nr. 5300 000. Der Wagen muss noch gealtert werden, kann aber erst mal auf Strecke gehen. Hier steht er hinter dem Kran, dem der M-D 151 als Schutzwagen dient, im Arbeitszug in Dörzbach.

M-D 103 in Dörzbach

Der Rest ist noch eine Baustelle....