M-D 104 im Modell


Die geschlossenen Güterwagen M-D 102 bis 108 im Modell

Aktualisiert: 30. November 2021

Der M-D 104

Die geschlossenen Güterwagen M-D 102 bis 108

Die geschlossenen Güterwagen M-D 102 bis 109 gehören zu einer Serie von 8 Güterwagen die im Jahre 1900 und 1901 von der Waggonfabrik Görlitz an die Jagsttalbahn geliefert wurden. Die Wagen wurden mit den Nummern 17 und 22 bis 28 geführt. Die Wagen 23 (104), 24 (105) und 28 (109) verfügten über eine Görlitzer Gewichtsbremse und Bremserbühne, sie waren dadurch einen halben Meter länger. Die anderen Wagen waren ungebremst.

Die Übersicht zeigt die acht Wagen, ihre Ursprungsnummer und die neue Betriebsnummer, sowie deren Verbleib.

Übersicht M-D 102-109

Der geschlossene Güterwagen M-D 104, ab 1971 M-D 106(2)

Der M-D 104, der als Nr. 23 seinen Dienst auf der Jagsttalbahn begann, ist einer von nur 3 Wagen die mit einer Gewichtshebebremse Bauart "Görlitz" ausgerüstet war. Im Jahr 1930 wurde die Seilbremsanlage demontiert, die Handhebelbremse als Feststellbremse jedoch beibehalten. Wie alle anderen Wagen erhielt auch M-D 104 in diesem Jahr eine Druckluftleitung. Am 05.10.1942 wurde er, zusammen mit M-D 106, an das RAW Stuttgart-Bad Cannstatt zum "Osteinsatz" an die Wehrmacht abgegeben bei der er einen Zettelkasten erhielt. Am 30.09.1946 kam er zur Jagsttalbahn zurück und ist seither das einzige Fahrzeug mit einem solchen Zettelkasten. 1971 erhielt er die Nummer des verschrotteten M-D 106 in Zweitbelegung. Am 02.02.1982 wurde der Wagen ohne Radsätze und Tragfedern in Dörzbach auf einen DB Wagen verladen und nach Neckarbischhofsheim Nord transportiert und dort als Lagerschuppen verwendet. Aber schon am 21.10.1982 kehrte er zur Jagsttalbahn zurück und wurde wieder betriebsfähig hergerichtet, allerdings wurde dabei am 26.10.1982 die Handbremse entfernt. In diesem Zustand bleib er betriebsfähing bis 1984 und ist noch heute bei der Bahn zu finden.

Der geschlossenen Güterwagen M-D 104 im Modell

Die fast baugleichen Güterwagen habe ich in "freeCAD" erstellt, so kann ich die unterscheidlichen Varianten einfach zeichnen und kann sie im Anschluß im DLP Verfahren ausdrucken. Der M-D 104 ist die Basis für alle Wagen dieser Bauart mit Bremse, da er bis heute im Anlieferzustand gebleiben ist. Die ungebremsten Wagen gleicher Bauart sind bereits im 3D DLP Druck entstanden, daher ist eine 3D CAD Zeichnung in freeCAD vorhanden. Diese mußte für den M-D 104 nur angepasst werden.

existierende Konstruktion

In einer Stirnpartie ist im Bereich der Pufferbohle ein Ausbruch für das verlängerte Fahrwerk nötig (roter Kreis), auf dem der Bremserstand befestigt wird.

Änderung am Wagenkasten

Auch das Dach muß entsprechend verlängert werden (roter Kreis).

Dach

Der Bremserstand selbst wird Teil des Fahrwerkes und gleich mit gezeichnet. Es wird sich später im Betreib zeigen ob sich derartig filigrane Strukturen drucken lassen und den späteren Betrieb gewachsen sind.

Bremserstand

Die relativ flachen Fahrwerke neigen zum Verzug, von daher habe ich auf der Innenseite zwei Versteifungsrippen (grün) vorgesehen.

Versteifungsrippen

Die beiden Versteifungsrippen verschwinden später unsichtbar im Wagenkasten. Auch die Kupplungen sind Teil des Fahrwerkes.

Versteifungsrippen

An der Unterseite des Fahrwerkes werden die Achshalter für kugelgelagerte Achsen vorgesehen. Die Achse an der Bremsbühne ist gebremst, die zweite Achse ist ungebremst, sie wrde zusammen mit der Druckluftbremse entfernt. Die Handbremse wurde als Feststellbremse an einer Achse belassen und erst 1982 entfernt.

Achshalter

Wagenkasten und Fahrwerk als kompletter Wagen.

kompletter M-D 104

Für den Druck der M-D 104 Baugruppen wird ein 3D DLP Drucker benötigt. Die Volumen-Modelle stehen hier als STL-file zum download bereit:

Der geschlossene Güterwagen M-D 106" von Roland

Roland hat aus dem Datensatz den M-D 104 den M-D 106 II gebaut, also den Zustand nach 1971 bis 1982. Hierbei standen Bilder des Vorbilds zu Verfügung.

M-D 106 II 1977

Das Vorbildfoto von Dieter Höltge zeigt den M-D 106 II im Jahr 1977 in Krautheim.

M-D 106 II 1979

Das Vorbildfoto von Rolf Höhmann zeigt den M-D 106 II im Jahr 1979 in Dörzbach. Der eigentliche G-Wagen M-D 106 wurde 1971 verschrottet. Gleichzeitig wurde der M-D 104 in M-D 106 umgezeichnet.

Übersicht M-D 102-109

Hier ein kleiner Überblick über die Lebensläufe der G-Wagen 102 bis 108.

Uwe Stehr hat auch diesen Wagen mit dem kostenlosen Zeichenprogramm FreeCAD gezeichnet. Nach dem Umwandeln in eine stl. Datei kann der 3D Drucker seine Tätigkeit aufnehmen. Mein ANYCUBIC Photon Mono 3D Drucker benötigt bei einer Druckstärke von 0,03 mm und zwei Sekunden Belichtungszeit für diese Aufgabe etwas mehr als sieben Stunden. Als Resin kommt das Standard Photopolymer Resin von ELEGOO mit der Farbe Grey zum Einsatz.

Die Stützen zum Drucken werden auf dem Dach angebracht, da sich dieses nachher einfach glattschleifen lässt. Drei kleine Löcher im Dach nahe der zuerst gedruckten Stirnwand ermöglichen ein Entweichen des Resins beim Absenken der Druckplatte und verhindern somit ein Verziehen der Stirnwand, da das Resin ansonsten nicht unter der „Glocke“ entweichen kann. Diese Löcher habe ich vor dem Aushärten in der UV Kammer mit einem Klebeband und etwas Resin verschlossen. Die feinen Stützen auf der Stirnwand verhindern, dass sich diese verzieht. Die Stützen werden dabei mittig auf den Brettern angebracht, so dass man diese ebenfalls vorsichtig glattschleifen kann. Die Stützen entferne ich vor dem Aushärten in der UV-Kammer. Nachdem der Wagen aus dem Drucker kommt, wird er mit Isopropanol abgewaschen

Diese Reinigung ist sehr wichtig, um das überflüssige Resin zu entfernen. Danach werden die Stützen entfernt und der Wagen in der UV Kammer „gehärtet“.

Außerdem wird das Dach glattgeschliffen und der Wagen mit einer alten Zahnbürste und Seife unter warmem Wasser gewaschen. Nun ist er fertig zum Lackieren.

M-D 106 II

Den Wagenkasten habe ich mit RAL 3009 Oxidrot (Weinert Nr. 2615) ohne Grundierung lackiert. Die Teile in Höhe des Fahrwerkes und das Dach wurden mittels Pinsel in Anthrazit von Revell AQUA COLOR Nr. 36109 gestrichen. Wenn man das Ziel hat, alle Fahrzeuge der Jagsttalbahn nachzubilden, stellt sich natürlich auch die Frage nach der entsprechenden Beschriftung. Weinert hat hier unter der Nr. 9144 einen sehr guten Bogen im Angebot, der einige Beschriftungen der Jagsttalbahnfahrzeuge enthält. Wir wollten aber die Beschriftungen aller Fahrzeuge haben. So hat unser Freund Klaus Holler in unzähligen Stunden nach Vorbildfotos einen eigenen Beschriftungsbogen fast aller Fahrzeuge der Jagsttalbahn entworfen. Nachdem Anton Vogl diesen Bogen gedruckt hat, kamen diese Decals auch auf dem M-D 106 II zum Einsatz.

M-D 106 II

Das Fahrwerk des M-D 106 hat Uwe ebenfalls gezeichnet. Auch dieses stammt aus dem DLP Drucker und wurde RAL 9005 Schwarz (Weinert Nr. 2646) lackiert.

M-D 106 II

Das Anbringen der Beschriftung auf dem Längsträger des Fahrwerkes ist etwas kniffelig, lasst sich aber bewerkstelligen.

M-D 106 II

Das Vorbild hat Räder mit einem Durchmesser von 540 mm Durchmesser. RP 25 Radscheiben mit 6,2 mm Durchmesser und 0,5 mm Spurkranzhöhe von der Firma Luck Feinmechanik werden zusammen mit zwei Kugellagern (4 x 2 mm) auf 12,7 mm lange Passstifte mit einem Durchmesser von 1,5 mm gezogen.

M-D 106 II

Mit 15,8 Gramm ist das Modell zu leicht.

M-D 106 II

Etwas Blei sorgt für das richtige Gewicht.

M-D 106 II

Das Blei wird zusammengerollt mit doppelseitigem Klebeband auf dem Wagenboden befestigt.

M-D 106 II

Als Kupplungsbügel benötigen wir den Bemo Kupplungsbügel neu Nr. 5300 000. Die Wagen M-D 104 (jetzt 106 II) und M-D 106 (1971 verschrottet) bekamen bei ihrem Einsatz von 1942 bis 1946 bei der Deutschen Reichsbahn Wagenzettelhalter.

M-D 106 II

Der Wagen muss noch gealtert werden, kann aber erstmal auf Strecke gehen.

M-D 106 II

Der Wagen im Einsatz.

Der Rest ist noch eine Baustelle....