Personenwagen MD-402 im Modell


Der Personenwagen M-D 402 von Roland Feraric und Uwe Stehr

Der Personenwagen MD-02

Der Personenwagen M-D 402

1961 plante die DB für ihre schmalspurigen Strecken in Württemberg den Bau neuer Reisezugwagen unter Verwendung von Bauteilen der Normalspur Umbauwagen in Ganzstahlbauweise. Das AW Limburg baute dann unter Verwendung von Türen, Fenstern, Sitzen und Gepäckträgern einen als KB4yg 501 Stg für die Botttwartalbahn Heilbronn Süd- Marbach. Sogar der von den Umbauwagen bekannte Gummiwulst sollte Verwendung finden, wurde bei dem Einzelstück aber nie vollständig montiert, es blieb bei der oberen Gummiwulst die der Wagen auch noch heute aufweist. Auch die Drehgestelle dieses Wagens sind speziell für diesen Fahrzeugtyp von den BZA Minden entwickelt worden und erinnern an die regelspurige Bauart Minden-Deutz. Leider blieb der imposante Wagen bei der DB ein Einzelstück, die DB hatte inzwischen die Stillegung ihrer Schmalspurbahnen beschlossen. Nach der Einstellung des Verkehrs auf der Bottwartalbahn gelangte der Wagen 1967 zur SWEG die ihn planmäßig zwischen Möckmühl und Dörzbach einsetzte. Später wurde der Wagen als Museumswagen hergerichtet und rot-beige lackiert. Derzeit steht er zusammen mit anderen Fahrzeugen in Bieringen und wartet auf seine Aufarbeitung

Der Bau des Personenwagen M-D 402

Die Umsetzung ins Modell erfolgte durch die Firma Spieth.

Der M-D 402 von Roland Feraric

Leider wird der Bausatz nicht mehr hergestellt, mein Exemplar habe ich glücklicherweise von Schmalspurbedarf Frank Tümmeler erhalten. Der Bausatz ist komplett einschließlich Achsen, Kupplungen und Beschriftungssatz für alle Varianten, also DB, SWEG und Museumsbetrieb. Die Teile sind in Messingätztechnik, z.T. vorgebogen, und Resin Kunststoffteilen sowie einigen Weißmetall und Messiggußteilen gehalten.

Der Baukasten

Der Bausatz wird in einem stabilen Karton geliefert indem die Teile mit Schaumstoff, Styropor und Folienbeutel sicher verpackt sind. Der Deckel wird durch ein Foto des Originals in Museumslack dekoriert.

Der Inhalt des Baukastens

Anhand der dem Bausatz beiliegende 3-seitige Anleitung wird der Inhalt auf Vollständigkeit gepüft. Es sollten danach immer nur die Teile entnommen werden die als nächstes für den Bau des Wagens benötigt werden. So verliert man nicht die Übersicht oder die Kleinteile =8-).

Der Wagenkasten

Als erstes wird der vorgebogene Wagenkasten verlötet. Hierbei werden die 90° Winkel als erstes überprüft und dann die Ecken unter Zuhilfewnahme von Lötwasser oder Lötpaste verlötet. Als letztes wird der Wagenkasten auf Stoß verlötet.

verlötete Ecke

In die Ecken des Wagenkastens werden 1x1mm Vierkantmessingabschnitte eingelötet. Diese dienen später dazu Material für das Abschleifen der Ecken des Wagenkastens zu liefern.

Heraustrennen der Einzelteile

Das Heraustrennen der Einzelteile erfolgt am einfachsten mit einer Trennscheibe und Minidrill. Hierbei muß man darauf achten das die Ätzteile dabei nicht verbogen werden.

Reinigen der Lötstellen

Das Reinigen der Löstellen erfogt mit dem Poliergummi und Minidrill. Je sauberer das Blech von Fetten und Oxidation gereinigt wird desto einfacher und besser läßt es sich löten. Auch die fertigen Lötstellen werden auf diese Weise verputzt.

Die geschlossenen Bühnen

Die geschlossenen Bühnen sind die nächsten Bauteile. Die Pfalze werden mit dem Poliergummi gereinigt, mit Lötpaste bestrichen und gefaltet. Anschließend wird, wie schon der Wagenkasten, die Winkel überprüft und alles verlötet.

Das Rollo

Der Übergang von Wagen zu Wagen erfolgt wie bei der Regelspur nicht über eine Tür sondern ein Rollo. Diese wird passend gebogen und von hinten an die geschossene Bühne eingelötet.

Der Wagenkasten

Die beiden geschlossenen Bühnen werden an die Stirnwände des Wagenkastens gelötet. Hierfür sind an dem Wagenkasten Paßschlitze vorhanden in die die Paßnocken der geschlossenen Bühne eingesteckt werden. Die Paßnocken müssen angepasst werden wenn vorher beim Löten Lötzinn in die Schlitze geflossen ist.

Dach und Fahrwerk

Soweit verlötet werden nun das Dach und das Fahrwerk eingepasst. In unserem Fall passten die Teile schon nach dem Entgraten perfekt und ohne Spalte auf bzw in den Wagenkasten.

Türen und Griffe

Die Türen werden einzeln aus Ätzblechen an den Wagenkasten angesetzt. Vorher sind jedoch die Türgriffe aus Messingguß anzukleben oder anzulöten. An die abgeschiffenen Ecken des Wagenkastens werden die Griffstangen montiert die ebenfalls aus Messingguß bestehen.

Das Fahrwerk

Am Dach ist außer dem Entgraten nichts mehr zu tun. Dafür werden am Fahrwerk die Webasto Heizungen, der dafür notwendige Heizöltank und Batteriekästen montiert. Von der Bremseanlage sind lediglich der Luftbehälter und der Bremszylinder zu montieren.

fertiges Fahrwerk

Das fertige Fahrwerk mit den Drehgestellen. Dem aufmerksamen Beobachter wird gewiß nicht entgangen sein das die Drehgestelle Meterspurachsen aufweisen. Der Bausatz war leider nur noch in der H0m Variante verfügbar. Die Achsen können aber auf H0e umgepresst werden.

Roll-out

Der unlackierte Wagen zwischen den DB-Wagen der Bottwarttalbahn (links) und dem M-D 01 und 02 der SWEG (rechts). Vor dem Lackieren werden noch einige Details ergänzt.

Roll-out

Hier noch einmal hinter der HF110C die später in Frank S umgebaut werden soll. Vor dem Lackieren und Beschriften des Wagens werden aber noch einige sichbare Teile der Bremsanlage, Heiz sowie Bremsleitungen und die Bremsbacken in den Drehgestellen nachgerüstet, vielleicht auch noch die Lichtfunktion.....

Bremse und Lackierung des Personenwagen MD-402

Ich brauchte ihn ja nur noch beschriften und zusammenbauen. Tja, aber es kommt ja meistens anders als man denkt. Erst gestern bin ich dazu gekommen an dem Wagen weiter zu arbeiten. Uwe hat ja auf unserer Seite schon einen schönen Baubericht geschrieben, den ihn nun etwas ergänzen möchte.

Roland bringr seinen MD402 in Position

Die einzigen beiden brauchbaren Vorbildbilder finden wir im Buch " Die Jagsttalbahn auf Seite 57" und " Die Fahrzeuge der Jagsttalbahn auf Seite 88".

die fertige Unterseite des MD402

Am Wagenboden habe ich einige Leitungen für die Dieselzufuhr vom Tank zu den Webasto Heizungen und Luftdruckleitungen nachgebildet.Achtung: Der Wagen hat eine Luftleitung, die nicht die Wagenseite wechselt. Das heisst: Die Luftschläuche (sind im Bausatz zwar enthalten, sind aber in der Baubeschreibung nicht erwähnt) müssen einmal auf der linken und einmal auf der rechten Fahrzeugseite montiert werden.

Schülerzug der Jagsttalbahn

Die Bremsbacken können wie vorgesehen gar nicht montiert werden, da sie sonst als Schienenwolf zum Einsatz kommen.Sie liegen viel zu tief und weit von den Rädern entfernt. Ich habe zwischen den beiden kleinen Löchern, in denen die Bremsbacken wahlweise für H0e oder H0m eingesteckt werden, mit einem 8 mm Bohrer ein weiteres Loch gebohrt und so ein Langloch gebildet. Bei den Bremsbacken habe ich das Gestänge ca. mittig abgetrennt, von unten in das Langloch gesteckt und mit Sekundenkleber befestigt. Das überstehende Gestänge wird nach Trocknung des Klebers dann bündig auf der Rückseite abgeschnitten.

Stirnseite des MD402

Die kleinen Fenster / Zugschlußlicht für die Stirnseiten sind in dem Bausatz leider nicht enthalten. Ich habe die Plastikteile einer meiner Roco Umbauwagen entnommen.

Die Gummiwülste aus dem Bausatz für die Übergangstüren können nicht verwendet werden. Der Wagen 402 hatte immer nur einen Gummiwulst über der Tür.Die seitlichen Wülste waren nie vorhanden. Ich habe mir aus 3 mm Messingrohr und 0,5 mm Messingdraht den Wulst selber hergestellt. Das Messingrohr wird dabei etwas flachgedrückt und bekommt so eine leichte ovale Form.

Innenansicht des MD-402

Den Wagenkasten habe ich außen mit mit RAL 6020 (Weinert 2629) lackiert.Die Innenwände erhielten einen Farbauftrag mit RAL 1015 (Weinert 2606).Der Fußboden wurde mit RAL 7005 (Weinert 2631) gestrichen.Die Sitzbänke wurden gemäß der Zeichnung auf Seite 88 im Buch "Die Fahrzeuge der Jagsttalbahn" angeordnet und enstanden im Selbstbau.Ich habe 0,5 mm starke braune Bastelpappe in 9 mm breite Streifen geschnitten. Diese Streifen wurden in 22 mm lange Stücke geschnitten, mittig gefalten und dann die beiden Enden etwas außermittig (5 zu 6 mm) wiederum umgefalten.So haben wir einen Doppelsitz mit zwei 6 mm tiefen Sitzflächen und einer Doppelrückenlehne von 5 mm Höhe. Diesen Sitz habe ich dann auf einen 6 mm hohen Balsaholzstreifen geklebt. Nach den Trocknen habe ich diesen Sitz dann auf dem Wagenboden positioniert.

MD-01, MD-02 und MD-402

Ich versuche zur Zeit gute Bilder zu bekommen, auf denen man die Beschriftung des Wagens um das Jahr 1969 herum erkennen kann. Nach meinen jetzigen Recherchen gilt folgendes: Die Raucher und Nichtraucher Schilder dürfen nicht angebracht werden.

VT303 mit MD-03(in Bau) und MD-402

Das Schild "Bel 85V" darf nicht angebracht werden, da der Wagen am 22.7.1967 von 85 auf 24 Volt umgebaut wurde.Ein entsprechendes Naßschiebebild für Bel. 24 V gibt es in dem Beschriftungssatz Nr. 9144 von Weinert. Der Satz ist mit fast 16 Euro nicht gerade billig, enthält aber sehr viele Beschriftungen, die wir für noch fehlende Fahrzeuge der Jagsttalbahn noch benötigen (Pufferwagen 88, 105 usw).

Der M-D 402

Eingesetzt im Schülerzug.

Der M-D 402

Der Schülerzug, gezogen von VT 303.

Der M-D 402

Der M-D 402 als Verstärkungswagen für den VT 303