Der BTmms 58, mit fünf Behältern, wurde von 1960 bis 1966 genau 2.100-mal gebaut und war im Nummernkreis 020 000 bis 022 999 beschriftet. 1969 waren noch alle Wagen im Einsatz.
Brawa bietet den Wagen in der Epoche 3 und als Lbs 589 in der Epoche 4 mit zahlreichen unterschiedlichen Behältern an. Der BTmms 58 in Epoche 3 mit den exakt richtigen Efkr 401 Behältern (Nr. 49 131) ist seit November 2020 allerdings schon ausverkauft. Bleibt die Hoffnung, dass dieser Wagen mit den gleichen Behältern auch noch in der Epoche 4 erscheint.
Ich möchte hier aufzeigen, welche Schritte ich unternehme, damit so ein neuer Wagen im Fremo einsatzbereit ist.
Der Wagen ist sicher verpackt.
Die Betriebsanleitung enthält gleich eine Ersatzteilliste. Das ist sehr schön.
Die Behälter sitzen passgenau auf dem Wagen. Der erste Eindruck ist sehr gut.
Der Wagen wird in meine Inventarliste eingetragen und bekommt eine interne Nummer, hier die 910, zugewiesen. Diese Nummer wird mittels eines Aufklebers auf den Wagen und den Karton aufgebracht. Als zweites Eigentumsmerkmal wird ein dunkelgrüner Farbpunkt aufgetragen.
Bei allen folgen Arbeiten, bei denen der Wagen auf dem Kopf liegen muss, sollte unbedingt eine Unterlage quer unter dem Wagen liegen, die ein Verbiegen oder gar Abbrechen der Zugschlusshalter auf der Seite ohne Bühne, verhindern.
Die beiden Achsen werden ausgebaut. Sie werden später durch RP 25 Code 88 Achsen von Luck ersetzt. Die Spitzenweite beträgt 23,0 mm und der Radscheibendurchmesser 11,0 mm.
Der Beschriftungssatz Nr. 9143 von Weinert enthält die Zahlen 000 bis 999. Damit kann man wunderbar die drei letzten Zahlen der Wagen in der Epoche III ändern.
Die Zahl 333 wird bei unserem Wagen dünn mit schwarzer Farbe von Revell überdeckt.
Die gewünschte Zahl wird vorsichtig mit einem Skalpell aus dem Beschriftungssatz herausgetrennt und ca. 10 Sekunden in Wasser getaucht. Danach lassen wir die beiden Decals noch ca. 30 Sekunden durchweichen und bringen sie dann auf. Der Weichmacher von Andreas Nothaft lässt die Trägerfolie vollkommen unsichtbar werden.
Die Puffer werden durch einfaches Abziehen entfernt und durch Federpuffer 4,3 mm Tellerdurchmesser, nicht durchstoßend von Weinert ersetzt. Federpuffer bei solch langen Wagen auf Rollböcken sind sehr sinnvoll. Die Löcher in der Pufferbohle werden mit einem 2,2 mm Bohrer vorsichtig aufgebohrt. Das gilt besonders auf der Seite der Bremserbühne, da hier Kunststoff und nicht Metall, wie auf der anderen Seite ist. Beim Anbringen der neuen Federpuffer muss der gewölbte Puffteller links, wir schauen auf die Front des Wagens, montiert werden.
Da wir beim Fremo lange und teilweise schwere Züge gefahren werden, führt eine Kupplungskinematik teilweise zu Entgleisungen. Deshalb legen wir die Kinematik fest, indem wir z.B. einen 0,5 mm Messingdraht durch die Kinematik und den Wagenbogen stecken, nachdem wir ein Loch gebohrt haben. Bei einem solch langen Wagen wie dem BTmms 58, der auf Rollböcken über Schmalspurradien von 700 mm transportiert wird, müssen wir einen Kompromiss eingehen. Wir legen die Kinematik nicht fest, sondern schränken sie in ihrer Bewegung ein. Dies habe ich mit vier 0,5 mm starken Messingdrähten gemacht. In den Aufnahme Schaft kommt eine Fleischmann Bügelkupplung, die Fremo Standardkupplung mit sehr guten Kuppeleigenschaften.
Nun werden die beiliegenden Kupplungshaken und Bremsschläuche in ihre Positionen eingesteckt der Bremsschlauch wird entsprechend gekürzt, so dass er der Kupplung die bereits eingeschränkte Bewegung lässt.
Die Achslager bekommen vor dem Einsetzen der RP 25 Code 88 Achsen von der Fa. Luck einen Tropfen Schmieröl.
Dann kommt leider ein Punkt, der jedem Freund von Details die Tränen in die Augen treibt. Um den Rollbockbetrieb mit festen Gabeln bei den Rollböcken betreiben zu können, wie wir es bei der Modell-Jagsttalbahn und im Fremo machen, müssen die Bremsgestänge entfernt werden. Die Bremsen selber können bleiben, aber die querliegenden Stangen zwischen den Bremsen müssen entfernt werden. An der linken Achse sind die Querstangen bereits entfernt, an der rechten Achse noch vorhanden.
Zum Schluß werden die Behälter aufgesetzt und mit einem Tropfen Sekundenkleber fixiert. Von dem Wagen wird noch ein Foto für die Wagenkarte gemacht. Die Wagenkarte wird zum Betrieb beim Fremo benötigt. Ich erstelle die Wagenkarte mit dem Programm von Andreas Nothaft.
Die gedruckte Wagenkarte fertig zugeschnitten. Ein Platzhalter für die Fahrzeugkiste, der anzeigt, dass der Wagen noch im Einsatz ist, ist auch gleich mit dabei.
Die Wagenkarte wird noch einlaminiert.
Nach dem Anbringen der Frachtzetteltasche kann der erste Auftrag durchgeführt werden. Mit diesem Frachtzettel wird Getreide vom Lagerhaus Zentralgenossenschaft in Krautheim nach Heilbronn transportiert. Da wir im Fremo den Bahnhof Heilbronn nicht haben, geht der Wagen zum Schattenbahnhof Gelb, was sie Farbe des hinterlegten Feldes mit dem Zielbahnhof anzeigt.
Der Wagen und die Behälter müssen jetzt noch etwas gealtert werden, stehen aber schon zur Probe am Landhandel in Krautheim zur Entladung bereit.