Der BTms 55 mit vier Behältern wurde ab 1955 2.438-mal gebaut und war im Nummernkreis 015 000 bis 017 999 beschriftet. 1969 waren noch ca. 2.000 Wagen vorhanden.
Die Firma Liliput hatte einen solchen Wagen mit Efvkr 421 Behältern im Programm. Von diesen Efvkr 421 Behältern sind beim Vorbild aber nur 360 gebaut worden.
Bei meinen beiden Exemplaren habe ich die Behälter gegen 3D gedruckte Efkr 401 Behälter getauscht, Kupplungen gegen Gfn Kupplungen getauscht, die Achsen gegen RP25 Code 80 Achsen ausgewechselt und die Beschriftung geändert.
Auch wurde die Wagen gealtert, siehe am Ende dieses Seite.
Die Fa. Krüger Modellbau bietet den Wagen als Bausatz ohne Behälter an. Die Umsetzung ins Modell erfolgte durch die Firma Krüger-Modellbau in Neusilberblech Ätztechnik und einigen Kunststoff- und Messing Gußteilen sowie Achsen und Kupplungen. Der Bausatz ist, bis auf die Behälter, komplett. Der Bausatz in der Übersicht: mehrere Ätzbleche, Messing Gußteile, Kupplung, Radsätze, Beschriftungssatz und Bauanleitung.
Der Bausatz erfordert etwas Übung beim Bau von Modellen aus Neusilberblech und auch die Anleitung beschränkt sich auf eine rein textliche Beschreibung aller nötigen Fertigungsschritte. Hier wären Zeichnungen oder Bilder manchmal hilfreich, allein um die benötigten Teile auf dem Ätzblech zu finden und richtig zuordnen zu können. Mit ein wenig Geduld und Überlegung kommt man aber immer zum Ziel. Einige im Internet gefundene Vorbildaufnahmen geben dann auch letzte Klarheit über die Position einiger Kleinteile.
Wichtigstes Werkzeug ist eine Biegevorrichtung. Hier sind viele“Ecken und Kanten“ eingefräst, si findet sich für fast jede Biegung die richtige „Ecke“.
Aber auch selbst angefertigtes Biegewerkzeug aus stumpf gemachten Abbrechklingen ist hilfreich. Die Griffe sind aus Holz und Biegeklötze aus Aluminium gefertigt.
Ohne Minidrill ist der Bau zwar auch möglich, aber sie erleichtert den Bau doch erheblich. Wichtig ist eine elektronische Regelung, ob die Maschine mit 12V= oder 220V~ betrieben ist spielt dabei keine Rolle.
Kein Minidrill ohne passendes Werkzeug. Vom Links: Drahtbürste zum Reinigen, Poliergummi zum Polieren und Entfernen von Lötzinn, Poliergummi in Linsenform, Schleifteller zum Schleifen, Trennscheibe aus Korund und Schleifrondell.
Zum Halten von kleinen Teilen und auch zum Löten eignen sich spezielle Pinzetten mit Holzgriffen zur Isolation gegen die Wärme beim Halten.
Ein Satz Schlüsselfeilen, Handwerkszeug ist bei Metallbausätzen immer angesagt.
Die Lötutensilien, von Links: Lötwasser, Elektronikerlot und Lotpaste.
Der komplette Arbeitsplatz, Zangen, Lötutensilien und viel Licht, mehr braucht es für diesen Bausatz nicht.
Das erste Bauteil, der Rahmen, aus dem Blech herausgetrennt und entgratet.
Der Rahmen eingespannt in die Biegevorrichtung und bereits gebogen. So verzieht sich der Rahmen dabei nicht.
Gerade lange Kanten wären ohne eine solche Vorrichtung schwierig herzustellen.
Kleine Teile werden mit der Spitzzange gebogen, Ein Satz guter Zangen zahlt sich hier schnell aus.
Für kleine Teile eignet sich die kleine Biegevorrichtung besser als die größere, da sie handlicher ist.
Einzelteile des Rahmens vor dem Verlöten.
Alle Einzelteile des Rahmens zusammengesetzt und fertig zum Verlöten.
Der Rahmens und die Hilfsmittel zum Verlöten: Lötpaste und Lötwasser
Der verlötete Rahmen. Bei Verlöten kleiner, geätzter Bauteile sollte soviel Lot wie nötig, aber so wenig wie möglich verwendet werden. Zu wenig ist meist besser als zuviel, denn zu entfernen ist das Lot im Nachhinein nur sehr schwer.
Die Auflage, aus dem Blech herausgetrennt und entgratet. Das Biegen der Auflage in der Biegevorrichtung. Etliche Male Umspannen und fertig ist ein verzugsfrei gebogenes Bauteil.
Die Auflage auf dem Rahmen aufgelegt und verlötet.
Die gefalteten Bremsbühne und Übergangsblech.
Auflageblech für die Behälterlaufschienen, aus dem Blech herausgetrennt und entgratet.
Für die kleinen, innen liegenden Versteifungen eignet sich die kleine Biegeklinge. Ein Abschnitt eines Abbrechklingenmessers, eingeklebt in eine Buchenholzkugel. Mit der Spitze lassen sich auch kleinste Teile umbiegen.
Fertig gebogene Auflage.
Auflage auf den Rahmen gesteckt.
Zusammen mit den Bremsbühnen werden die Bauteile mit Holzklammern am Rahmen befestigt und anschließend verlötet.
Auch die Hilfsrahmen für die Achsen werden mit Holzklammern beim Löten fixiert.
Der Hilfsrahmen und die Messinggußteile für die Achsen
Zum Abtrennen der Messinggußteile leistet die Minidrill mit der Korundtrennscheibe ganze Arbeit. Den Feinschliff erledigt die Schlüsselfeile.
Einzelteile des Hilfsrahmens der Achse und montierter Hilfsrahmen.
Fertiger Hilfsrahmen mit Achse.
Der Btms55 steht zum ersten mal auf seinen Achsen. Die restlichen Kleinteile die nun noch fehlen sind schnell montiert, ein Vorteil der Löttechnik ist das außer dem Abkühlen keine Abbindezeiten wie beim Kleben anfallen. So kann zügig gearbeitet werden.
Ist das Fahrzeug montiert wird es zumnächst grundlich gereinigt, besonders der Entfernung der Fußmittelreste ist hierbei besonders Augenmerk zu widmen. Überschüssiges Lot wird nun auch vorsichtig verschliffen.
Der Btms55 grundiert. Ohne Grundierung hält der Lack schlecht auf dem blanken Metall.
Sehr bunt ist der Btms55 nicht, eine Schicht mattschwarz reicht aus.
Zeit für die Beschriftung. Die Beschriftung des Bausatzes erfolgt mit Nassschiebebildern und für den BTms 55 passend. Bei Krüger ist auch ein zweiter Beschriftungssatz mit anderen Betriebsnummer zu bekommen. Diese Nassschiebebilder verfügen über einen sehr dünnen und matten Trägerfilm.
Für die Beschriftung verwende ich immer einen "Weichmacher"....
....diese werden von verschedenen Firmen angeboten.
Kleinteile wie Griffstangen, Bremslastumschalter und ähnliches, mit dem Pinsel von Hand gestrichen und der Wagen komplett mit einer Schicht mattem Klarlack überzogen.
Nachdem der Wagen komplett zusammengesetzt, lackiert und beschriftet ist, kann mit der abschließenden Alterung begonnen werden. Ich habe hierbei einige Gebrauchsspuren aufgebracht, da beim Vorbild die Güterwagen nicht in einer Halle untergestellt waren, und so jahraus jahrein Wind und Wetter ausgesetzt sind. Auch waren die Wagen ständig im Einsatz und so dementsprechend "gepflegt". Durch die Patina gewinnen die Details des Wagens an Tiefe und treten deutlicher hervor.
Ich verwende wie immer wasserlösliche Plaka- oder Binderfarbe in den Farbtönen schwarz, rostrot, hellbraun und weiß. Auch ein einfacher Tuschkasten leistet hier ganze Arbeit. Als erstes wird mit einem mittelgroßen Pinsel wenig stark verdünnte mittelgraue Farbe auf das zusammengesetzte Modell aufgebracht und über das ganze Modell verteilt. Hierbei sollte die Farbe nur in den Ritzen und Vertiefungen stehen, ohne dabei abzulaufen. Als nächstes wird eine Schmutzschicht aus nicht so stark verdünnter Farbe aufgetragen.
Die Farbe sollte flächig das ganze Modell ganz leicht bedecken. Als Farbton kommt ein schlieriges Gemisch aus hellbraun und wenig grau zur Anwendung. Mit einem weichen Pinsel habe ich jetzt auf einem Blatt Papier weiße Farbe solange ausgestrichen, bis der Pinsel kaum noch Farbe abgibt. Mit diesem Pinsel ganz leicht über das ganze Modell gepinselt, so dass die erhabenen Stellen ganz wenig heller werden.