Radsatz für Rollböcke


Die selbstgebauten Rollböcke benötigen Radsätze

Vergleich Bemo/mod GFN

Radsätze für die Rollböcke

Mit der Herstellung eigener Rollböcke nach dem Vorbid der Jagsttalbahn sind wir schon ein gutes Stück voran gekommen. Für die ersten Rollböcke hatte ich noch eine ausreichende Anzahl von Bemo Rollbockachsen. Diese sind mittlerweile aber alle im Einsatz. Einfach nachbestellen? Schwierig, und mittlerweile auch recht teuer, denn "offiziell" kann man sie nicht bestellen.

Es macht also Sinn sich einmal nach einer Ersatzachse umzusehen, idealerweise in der Spur N, die ja, wie H0e, eine Spurweite von 9mm aufweist.

Ein wichtiges Detail ist hierbei der Achsdurchmesser der Radsätze. Üblich ist bei N und vielen Anbietern von Tauschradsätzen ein Durchmesser von 1,5mm, die Bemo Rollbockachsen weisen aber nur einen Durchmesser von 1mm auf. Warum ist dies so?

Nun, die Zugkräfte der Lokomotiven in H0e ist begrenzt, umso wichtiger sind leicht laufende Wagen und in diesem Fall Rollböcke. Die zum Ziehen nötige Kraft ergibt sich wie folgt:

Zugkraft ist gleich FN (Fahrzeuggewicht) x µ (Reibwert) x Radius Achse / Rad-Radius.

Am Fahrzeuggewicht und Reibwert können wir mal nix ändern, bleibt die lineare Abhängigkeit der Achse. Hier macht das schon einen Menge aus:

Das sind 33% weniger Reibung, oder 1/3 mehr Wagons im Zug.

Eine Alternative aus dem Sur N Sektor findet sich im Fleischmann Sortiment mit dem N Radsatz #20024.

Fleischmann N Radsatz #20024

Es handelt sich dabei um einen Radsatz mit Spitzenlagerung, Raddurchmesser 5,12mm, einer freien Länge zwischen den Rädern von 7,4mm und einer Spurkranzhöhe von 0,9mm. Dieser Radsatz ist beidseitig isoliert, was bei unseren aus Bronze gegossenen Rollböcken unverzichtbar ist, will man auf Kurzschlüsse im Betrieb verzichten.

Fleischmann N Radsatz #20024

Bildquelle: Firma Gebrüder Fleischmann.

Wenn man die Spitzen abschleift sollte der Radsatz prima passen.

Das Abschleifen stellte sich in den ersten Versuchen als recht schwierig heraus. Die Achse ist recht hart, mit einer Feile kommt man da nicht weit. Mit einem Schleifstein oder Fächerschleífer in einer Kleinbohrmaschine geht es schnell, aber die dabei auftretende Wärme verformt die Isolierbuchse, oder nimmt ihr zumindest einiges von der Presspassung weg. Außerdem hinterläßt jede Unachtsamkeit hässliche Spuren auf den Rädern.

Am Ende "eierten" einige Räder oder waren nur noch recht lose auf der Achse.

Nun könnte man die Räder komplett abziehen, die Spitzen abschleifen und die Räder erneut montieren.

.....oder nach einer anderen Achse suchen. Die Idee ist nun einen gehärteten Passstift mit 1mm Durchmesser und 12mm Länge zu verwenden, sowas wird als "Zylinderstift DIN6325" bezeichnet.

Zylinderstift DIN6325, 1x12 gehärtet

Aus diesen Achsen und den Zylinderstiften DIN6325 sollen nun neue Achsen für die Rollböcke entstehen.

Achse und Zylinderstifte

Abziehen der Räder, Achse mit der Zange gehalten und Räder abgezogen, ein Radabzieher wäre hier besser.... Links ist bereits ein Rad auf dem Zylinderstift montiert, rechts das N-Radsatz komplett abgezogen, der neue Zylinderstift liegt davor.

Räder abgezogen

Die hintere Achse ist bereits montiert, die vordere Achse eingesteckt. Die erfolgte alles von Hand, ohne Vorrichtung.

Achse montiert

Rechts der Rollbock mit modifizierten GFN N Radsätzen #20024, links mit Bemo Radsätzen. So im direkten Vergleich ist so gut wie kein Unterschied auszumachen.

Vergleich der Achsen

.....najaa, wenn man genau hinsieht (rote Kreise) schon, die 12mm langen Stifte schauen ein paar 1/10tel mm heraus, 11,8mm Länge hätte gereicht.

Vergleich der Achsen

Diese Differenz ergibt sich aus dem Radsatzinnenmaß von 7,4mm und zweimal der Breite der Räder von 2,2mm. 7,4mm + 2x2,2mm = 11,8mm. Die Passstifte sind mit 12mm um 0,2mm zu lang, dazu addiert sich noch das ballige Ende.