Rollböcke 9 bis 18 im Modell


Die Rollböcke 9 bis 18 von Uwe Stehr

Rollbock Seitenansicht

Die Rollböcke 9 bis 18

Zum Zeitpunkt der der Übernahme der Jagsttalbahn im Jahre 1917 durch die DEBG waren für den Güterverkehr mit aufgeschemelten Regelspurwagen lediglich 8 Rollböcke, ausreichend für 4 zweiachsige Regelspurwagen vorhanden. Diese hatten auch nur einen Traglast von 13.500kg je Achse. Von der DEBG wurden noch im Jahr der Übernahme 10 weitere Rollböcke bei der Firma Franz Meguin & Co. in Dillingen/Saar bestellt die im Jahr 1918 geliefert und mit den Nummern 9 bis 18 in Betrieb genommen. Sie vergfügten bereits über 15.000kg Traglast. Bei der Reichbahn erreichten die Achslasten der Güterwagen bereits 20.000kg. Diese Rollböcken wurden ohne Bremse geliefert. Alle Rollböcke blieben bei der Jagsttalbahn, die sie am 14.Dezember 1964 als Schrott an die Firma Canali in Eberbach verkaufte.

Rollbock Front mit NEM Achse.

Die Rollböcke 9 bis 18 als Laserbausatz aus Karton

Die Umsetzung ins Modell wurde bereits mit einer Konstruktion für Metallgußtechnik begonnen, die Herstellung der dafür nötigen Urmodlle ist noch im werden. Zwischenzeitig ergab sich die Möglichkeit einen CO2 Laser zu nutzen, der ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Auch einen Cutter mit Laserdioden und einer Leistung vom 500mW konnte ich in der Zwischnezeit erwerben, so das sich eine Konstruktion des Rollbockes in Lasertechnik anbot.

Der Rollbock soll wie folgt aufgebaut werden:

Als erstes wurde die Zeichnung der Rollböcke 9 bis 18 angepasst.

Die Zeichnung der Rollböcke 9 bis 18 (137kB) als pdf-file

Auf eine drehbare Gabel wird verzichtet. Der engste Radius der Jagsttalbahn befindet sich in der Zufahrt zum Genossenschftsgebäude in Dörzbach. Für diesen 500mm Radius reicht eine Verdrehen der Regelspurachse zur Längsachse des Rollbockes von ~5° auch für 2-Achser mit langem Radstand aus. Diese Bewegungsfreiheit wird mit Hilfe eines etwas breiterem U in der Gabel realisierte, die anders als beim Vorbild diese nicht fest umschließt. Zur Vermeidung von Drehmomenten bei Kurvenfahrten werden die Regelspurachsen nur mit der Achse in der Gabel geführt, auf eine Radauflage wird verzichtet. Der Radsatz wird durch die Auflagerbrücke lediglich auf dem Rollbock zentriert. Diese Maßnahme schaft auch in der Rollbockgrube mehr seitlichen Abstand. Hiervon versprechen wir uns ein deutlich vereinfachtes aufbocken, da sich die Gabeln im schwer einzusehenden Bereich in der Rollbockgrube nicht mehr verdrehen und so den Aufbockvorgang behindern können.

Der Vergleich zu einem Rollbock von Bemo macht den Unterschied deutlich.

Rollbock 8-18 vs Bemo Rollbock.

Konstruktion des Urmodells der Rollböcke 9 bis 18

Von Rollböcken werden mindestens 10 Stück benötigt. Die Lasertechnik erzeugt lediglich Einzelteile, so das die Rollböcke manuell, Stück für Stück, montiert werden müssen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer gewissen Vereinfachung, auch was die Fixierung der Regelspurachsen betrifft.

Als Material wird ein 0,5mm dicker Karton verwendet. Daus ergeben sich drei Lagen für jedes Seitenteil. Das äußere Rahmensteil enthält eine Aussparung für die Isolation der Räder, die beiden inneren Lagen Löcher für das 2mm Messingrohr, das als Lager für die Achsen dient. Die Aussparung in der Mitte des Rahmens dient der Aufnahme der Achslagerung der Regelspurachse.

seitliche Rahmenteile.

Die Basis der Achslagerung der Regelspurachse bilden drei Karton Lagen. Die obere Lage weist in der Mitte einen Ausschnitt für die Zentrierung der Regelspurachse auf.

Basis der Achslagerung

Die Zentrierung der Regelspurachse besteht aus fünf Lagen. Drei mit Winkel für die Zentrierung der Regelspurachse und zwei Abstandshaltern. Die drei mittleren Lagen haben eine Nase für den Ausschnitt in der Basis der Achslagerung.

Zentrierung der Regelspurachse

Die Gabel für die Regelspurachse werden hinter die Zentrierung der Regelspurachse geklebt. Sie sind zweilagig und auf der Vorderseite graviert um die beweglichen Teile hervorzuheben.

Gabel für die Regelspurachse

Die Abdeckung des Rollbockes ist wie beim Vorbild eine flache Platte. An beiden Enden wird jeweils eine Prallplatte eingeklebt. An den Enden ist jeweis ein Loch für die 0,5mm Niete von fohrmann, die als Kupplung dient.

Abdeckung des Rollbockes

Die Zusammenstellung des Rollbockes passt auf eine Fläche von 38mm x 38mm. Dies entspricht der Arbeitsfläche meines Diodenlasers. Für den größeren Arbeitsbereich des CO2 Lasers werden mehrere Rollböcke wie die Kacheln an der Wand zusammengestellt.

Zusammenstellung des Rollbockes

Die Rollböcke 9 bis 18 aus Weissmetall Guss

Die Umsetzung ins Modell erfolgte im Selbstbau, da kein industriell hergestelltes Modell am Markt erhältlich ist. Bei Konstruktion und Bau wurde auf die Erfahrungen mit den Rollböcken von Bemo und DK zurückgegriffen und die Eigenheiten der Modelljagsttalbahn berücksichtigt. Waren unsere bisherigen Konstruktionen Modelle von Einzelstücken in Ätzbauweise sollte hier erstmalig die Metallgußtechnik verwendet werden. Hiervon versprechen wir uns ein höheres Gewicht und so ein stabileres Laufverhalten der leeren Rollböcke. Auch sollte eine einfache Dreipunktlagerung der Achsen den ständigen Kontakt der Räder zur Schiene sicherstellen. Der Rollbock soll aus drei Teilen bestehen:

Auch wurde auf eine drehbare Gabel verzichtet. Der engste Radius der Jagsttalbahn befindet sich in der Zufahrt zum Genossenschftsgebäude in Dörzbach. Für diesen 500mm Radius reicht eine Verdrehen der Regelspurachse zur Längsachse des Rollbockes von ~5° auch für 2-Achser mit langem Radstand aus. Diese Bewegungsfreiheit wird mit Hilfe eines etwas breiterem U in der Gabel realisierte, die anders als beim Vorbild diese nicht fest umschließt. Zur Vermeidung von Drehmomenten bei Kurvenfahrten werden die Regelspurachsen nur mit der Achse in der Gabel geführt, auf eine Radauflage wird verzichtet. Der Radsatz wird durch die Auflagerbrücke lediglich auf dem Rollbock zentriert. Diese Maßnahme schaft auch in der Rollbockgrube mehr seitlichen Abstand. Hiervon versprechen wir uns ein deutlich vereinfachtes aufbocken, da sich die Gabeln im schwer einzusehenden Bereich in der Rollbockgrube nicht mehr verdrehen und so den Aufbockvorgang behindern können.

Konstruktion des Urmodells der Rollböcke 9 bis 18

Da von Rollböcken immerhin mind. 10 Stück benötigt werden schied eine manuelle Herstellung Stück für Stück von vornherein aus. Die Metallgußtechnik versprach darüberhinaus einen etwas schwereren Rollbock als die Kunststoffbauweise von Bemo. deren Rollbock gerademal 3 gr, wiegt. Der Umbau von Klaus brachte den Rollbock auf 5gr, was die Laufeigenschaften positiv beeinflußte. Somit scheint der Weißmetallguß die optimale Fertigungsweise der Rollböcke zu sein.

Rollbock Front mit NEM Achse.

Als Basismaterial sollten überwiegend Kunststoffplatten verwendet werden da diese zum einen zu Verfügung standen, sich gut bearbeiten und gut verkleben lassen. Als Achsen sollen die qualitativ hochwertigen Luck-Radsätze in N-RP25 verwendung finden, die auch schon in den vorangegangenen Eigenbauten mit Erfolg eingesetzt werden.

Im Wesentlichen wird der Rollbock aus verschiedenen Streifen aufgebaut.

Für den späteren Abguß in Silikonformen müssen ebenfalls auch einige Regeln der Gießtechnik berücksichtig werden, damit sich die Einzelteile später abformen und nach dem Guß aus der Form entnehmen lassen. Darüberhinaus sollte sich der Bausatz leicht montieren lassenund die Bauteile möglichst gratfrei sein um den erforderlichen Aufwand für Nacharbeiten möglichst gering zu halten.

Rollbock Seite mit NEM N-Achsen.

Der spätere Abguß erfolgt in temperaturfesten, wiederverwendbaren Silikonformen. Wie diese Formen hergestellt werden kann man in "technik" unter Silikonformen nachlesen, das wollen wir hier nicht wiederholen. Für den Weißmetallguß werden jedoch Einguß und Steiger an der Form benötigt die nach der Fertigstellung der Form eingeschnitten werden. Neben dem Einguß sind Steiger nur an der Stelle nötig in denen das Weißmetall nicht von selber fließt und eine Entlüftung der Form nötig macht.

Rollbock Front mit H0-pur Achse.

Herstellung des Oberteils

Das erste herzustellende Einzelteil ist das Oberteil. Als Basis wird hierfür ein Abschnitt eines Kunststoffstreifens verwendet.

Rollbock Oberteil.

An diese Basis werden dann weitere Teile aus Kunststoff oder Messing geklebt bis die äußere Form erreicht ist.

Herstellung des Unterteils

Als nächstes wird das Unterteil hergestellt. Auch hier dient als Basis ein Abschnitt eines Kunststoffstreifens verwendet.

Rollbock Unterteil.

Die Achslagerschalen werden aus Messing gedreht und mit der Basisplatte verklebt. So entstehen an den Enden optisch gefälligere Rundungen.

Herstellung der Gabeln

Als letztes werden die aufwändigen Gabeln hergestellt. Aus dünnen Plattenabschnitten entstehen sie in Schichtbauweise.

Rollbock Gabeln.

Die Details entstehen der besseren Festigkeit wegen aus Messing.

Montage der Urmodelle

Bei Bau der einzelnen Teile werde diese immer wieder trocken zusammengesteckt, auch mit dem Achsen, um zu Überprüfen ob die Bauteile gut montierbar sind und zueinander passen, gerade im Bereich der Achsen ist dies unerläßlich.

Kupplungen

Um die Rollböcke untereinander und mit normalen Fahrzeugen kuppeln zu können, verwenden wir eine Reihe verschiedener Kupplungen. Diese Kupplungen werden auch für den Rollwagenverkehr auf den anderen H0e-Modulen verwendet.

Vorraussetzung hierfür ist ein 0,5mm Messingsift am Anfang und Ende der Rollböcke.

Die Kupplungen der Böcke

Die Kupplungen der Rollböcke von Oben:

Wie auch beim Vorbild lassen sich mit den Kuppelstangen höchstens 3 aufgebockte Fahrzeuge sicher bewegen, der erste Rollbock wird dabei am stärksten belastet und neigt dabei zum aufsteigen und entgleisen.

...der Rest ist noch immer eine Baustelle