Aktualisiert: 29. Januar 2023
Nach der Übernahme der Jagsttalbahn von DEBG durch die SWEG im Jahre 1964 wurden erste Überlegungen angestellt den lukrativen Zuckerrübenverkehr im Herbst mit zwei neuen Diesellokomotiven abzuwickeln. Zu diesem Zweck wurden bei der Firma Gmeinder & Co, MAK und Orenstein & Koppel Angebote eingeholt. Am 2. April 1965 fiel die Entscheidung für zwei Lokomotiven von Gmeinder & Co der Typen V12/16 die mit Mehrfachsteuerung ausgestattet wurden. Beide Lokomotiven lassen sich zusammenkoppeln und nur von einem Führerstand und somit auch nur einem Lokpersonal bedienen. Die beiden als V22.01 und V22.02 in Dienst gestellten Lokomotiven wurden am 26.Oktober 1965 auf dem Straßenweg als Schwertransport geliefert. Dieser Transport bestand aus einer KAELBLE Zugmaschine KDV 22 Z 8 T mit hydraulischem Ladekran der Fa. Atlas und einem 6-achsigen Scheuerle Tiefladeanhänger und lief von den Gmeinder Werken in Mosbach bis zum Bahnhof Möckmühl. Das Gespann war im Backnager Umfeld, dem Hauptsitz von KAELBLE berüchtigt. Die Zugmaschine wog 22to, der Scheuerle Tiefladeanhänger 25to und hatte eine Nutzlast von 47to. Die 19Ltr Dieselmaschine mit ihren 300PS hatte also maximal 94to in dem leicht hügeligen Gelände zu bewältigen. Mit diesem Gespann lieferte KAELBLE eigenen und die Produkte der Fa. Gemeinder 17 Jahre lang aus, bis er 1981komplett mit einer Planierraupe PR 15 nach Nigeria verkauft wurde. Carl und Hermann Kaelble traten bereits 1925 als Teilhaber in die Fa. Gemeinder & Co GmbH ein und übernahmen sie nach dem Tod von Anton Gmeinder 1941 zu 100%. Dies geschah in erster Linie, um einen kontinuierlichen Absatz von Dieselmotoren sicherzustellen, die sich auch in den beiden V22 befinden.
Die Umsetzung ins Modell erfolgte durch die Firma Wiking. Wiking hat schon 2006 ein schönes Modell vom 3-achsigen KAELBLE Schwerlastkipper herausgebracht und überzeugt nun durch dieses schöne Gespann. Leider passt das Modell nicht in jedem Detail mit der bei KAELBLE verwendeten Garnitur überein. Die Zugmaschine hatte keine Doppelkabine, diese kann vom 3-achsigen KAELBLE Schwerlastkipper verwendet werden, ein Atlaskran ist im Programm von Kibri zu finden und der seitliche Luftfilter ist auch mehr bei Baufahrzeugen zu finden die in extrem staubiger Umgebung arbeiten. Dem 6-achsigen Scheuerle Tiefladeanhänger fehlen die Ladeflächen mit Bordwänden über den vorderen und hinteren Achsen. Aber als Basis für einen detaillierten Umbau ist das Gespann perfekt geeignet.
Die Firma Wiking hat 3-achsigen KAELBLE Schwerlastkipper herausgebracht und in Folge auch die KALBLE Lkw. Von einem dieser Lkw, dem Schwerlastkipper, stammt die Einzelkabine, die die Doppelkabine des KDV 22 Z 8 T ersetzt.
Der Atlaskran ist als Zurüst Teil im Programm von Kibri zu finden.
Das Gespann kommt so dem Aussehen auf dem Bild von 1965 schon sehr entgegen.
Dem 6-achsigen Scheuerle Tiefladeanhänger fehlen hingegen noch die Ladeflächen mit Bordwänden über den vorderen und hinteren Achsen.
Ein detaillierter Umbaubericht wird nach dem Weiterbau und Fertigstellung folgen.