VT 300 im Modell


Der VT 300 von Roland Feraric

der VT 300

Der VT 300

Das Vorbild wurde laut Betriebsbuch 1939, nach dem Fabrikschild aber erst 1941 von der Waggonfabrik Wismar AG gebaut und als T5, mit zwei weitern, baugleichen Triebwagen, an die Rhein-Sieg-Eisenbahn geliefert. Am 13.8.1958 erwarb die DEBG in Hameln den Triebwagen und spurte ihn, mit breiteren Radreifen, in ihrer Werkstatt in Bodenwerder-Linse von 785 auf 750 mm um. Dort wurden auch die Sitze aus und zwei große Schiebetüren eingebaut, da der VT als Schlepptriebwagen und zur Beförderung von Stückgut dienen sollte. Auch wurde er in Bodenwerder rot lackiert.

Am 28.1.1959 traf der VT 300 in Möckmühl ein und wurde als Schlepptriebwagen mit einer Anhängelast von höchstens 100to im Güterzugdienst eingesetzt. Für den Einsatz im Schülerverkehr wurden 1966 wieder Sitze eingebaut. Später erhielten die beiden großen Schiebetüren noch Fenster und die Pufferbohlen unterschiedlich große Luftkessel.

1966 wurde er mit Bestuhlung versehen und für den Personenverkehr eingerichtet. Von Dez. 1970 bis zum 16.05.1978 war er in Dörzbach abgestellt, dann wurden Sitze, die von der DB stammten, eingebaut und eine HU durchgeführt. So war der VT 300 bis 1984 bei der Jagsttalbahn im Einsatz.

VT 300 mit Schülerzug

Der VT ist noch heute im Lokschuppen in Bieringen vorhanden. Der VT 300 unterscheidet sich vom VT 301 durch seine runde Mittelpufferkupplung und die einreihigen Lüfter über den Seitenfenstern.

Die Basis: der VT 302 von Weinert

Der VT 300 im Modell

Franz Peter Flach schrieb im Hp1 Nummer 24 Heft 3 aus dem Jahr 2002 einen sehr guten Bericht über den Bau des VT 300 und der VB 400, 401 und 403.Angeregt durch diesen Bericht wollte ich auch einen VT 300 haben. Die Umsetzung ins Modell erfolgte durch den Umbau des VT 302 der Firma Weinert. Der Bausatz wird leiden nicht mehr hergestellt und ist nur noch vereinzelt im e-bay oder im Fachhandel zu bekommen. Mein Exemplar habe ich bei einem Händler gefunden der ihn einige Jahre herum liegen hatte.

Das Fahrwerk des VT301 stammt von Holger Gräler

Das Fahrwerk des Bausatzes besteht aus Weißmetall. Der alte Bausatz verfügte über einen Mabuchi Motor, keine Schwungmasse und es wurde nur ein Drehgestell angetrieben. Das ist für den geplanten Einsatz als Schlepptriebwagen auf unseren Modulen nicht gut geeignet. Da ich alle vier Achsen angetrieben und ein gutes Laufverhalten mit Allradstromaufnahme wollte, habe ich mir auch, wie Alexander Lösch beim VT 301, ein neues Fahrwerk von Holger Gräler bauen lassen. In der Fachwerkstatt von Holger Gräler wurden die Räder durch neu gedrehte aus Neusilber ersetzt, der Mabuchi durch einen Maxxon Motor mit großer Schwungmasse ersetzt, die Getreibe in den Drehgestellen neu aus Messing gefräßt und die Schneckenwellen mit Kugellagern gelagert. Die Fahrdynamik und die Zugkraft wird durch dieses Fahrwerk ganz erheblich verbessert.

Die Seitenteile zerlegt

Auch das Gehäuse des Bausatzes ist aus Weißmetall. Natürlich sind die Türen des VT 302 nicht mit denen des VT 300 identisch, der breite Türen zur Beladung hatte. Die Seitenteile werden stirnseitig entlang der schmalen Tür abgesägt, zur Fahrzeug Mitte hin entlang des Fensters, das so auf eine Breite von 12mm gekürzt wird. Bei dieser Gelegenheit werden auch die aufgesetzten Deckleisten und die doppelten Luftschlitze über den Fenstern entfernt.

Die Seitenteile mit neuer Tür

Auf den beiden Seitenteilen wurden die senkrechten Deckleisten entfernt und jeweils eine Flügeltür durch eine breite Schiebetür ersetzt. Auf den beiden Stirnseiten wurden die Deckleisten und die Steckdosen entfernt. Letztere wurden später an der richtigen Stelle wieder angebracht.Die neuen, breiten Türen entstehen aus Polystyrol (PS) Platten die sich einfach mit dem Abbrechklingenmesser zuschneiden und bearbeiten lassen. Aus dünneren PS Platten werden auch die neuen, einteiligen Lufterklappen über den Fenstern ausgeschnitten. Verklebt werden die PS und weißmetallteile mit Sekundenkleber. Auf der Rückseite werden die Klebestellen mit zusätzlichen PS Streifen und Stabilit verstärkt.

Auf den Pufferbohlen werden die Luftkessel angebracht. Die Seite mit der Schiebetür erhält den langen Kessel, die andere den kurzen. Über den Fenstern werden die einreihigen Lüfter angebracht.

fertig gespritzt

Am Fahrwerk muss der kleine Batteriekasten des VT 302 Bausatzes durch einen größeren ersetzt werden. Die Motorblende muss ebenfalls vergrößert werden.

fertig

Der Innenraum und die äußeren Zierstreifen werden in RAL 1015 lackiert. Den Wagenkasten habe ich in RAL 3004 lackiert. Heute würde ich lieber SM 331 von Revell verwenden.

fertig

Die Beschriftung für den VT 300 hat Weinert dankenswerterweise gleich dem Bausatz beigelegt. Zum Schluss wurde noch ein Tran SL 74 Sounddecoder eingebaut.