Aktualisiert: 27. August 2021
Für die Brücken der Jagsttalbahn existiert bis heute kein maßstäbliches Modell. Also bleibt auch hier für eine detaillierte Umsetzung im Modell nur der Selbstbau. Als Grundlage hierfür dient die Kopie der Originalbauzeichnungen, Detailfotos und Vermessungen von unserem Besuch im Jagsttal 2004 und 2007.
Klaus hat zum Bau seiner Seckach Brücke einige Messingprofile und im Wesentlichen in Ätztechnik entstandene Bauteile aus Neusilberblech verwendet. So ergibt sich, neben der maßstäblichen Materialstärke, auch maßstäbliche Abmessungen. Auf diese Art und Weise lassen sich auch vernietete Knotenbleche und Nietenreihen ätzen, die stark zum Gesamtbild der Brücke beitragen und überdies auch zu einem enorm stabilen Modell führen.
Als nachteilig ist hingegen das Entwickeln der Abwickelungen für die Ätzvorlagen. Dies ist zu einen sehr zeitaufwändig und leider auch fehlerträchtig, was zumeist erst bei der Montage der Bauteile zu Tage tritt. Das fängt man wieder fast von vorne an....
Da nun der 3D Druck schon für einige Bewegung bei der Herstellung der Fahrzeuge sorgt, liegt die Idee nahe, dieses Verfahren auch für die Herstellung der noch fehlenden Brücken über die Jagst anzuwenden.
Hier sind nun folgenden Brücken herzustellen:
Die Bogenbrücken (nicht parallelgurtiges Fachwerk) und Vorflutbrücken (parallelgurtiges Fachwerk) folgen dem gleichen Bauplan, sie sind gerade habe eine Spannweite von 42m (Bogenbrücke) und 24m (Vorflutbrücke) und sind im Lichtraumprofil für den Betrieb mit aufgebockten Regelspurfahrzeugen vorgesehen. Anders als die Seckachbrücke, die als Untergurtbrücke ausgeführt ist, sind die Jagstbrücken als Obergurtbrücken ausgeführt und von daher sehr imposant.
Das führt leider auch zu imposant großen Modellen, was im 3D-Druck schon zu Stabilitätsproblemen führen kann.
Da nun aber insgesamt 2 Bogenbrücken und 4 Vorflutbrücken benötigt werden scheidet eine manuelle Fertigung aus einzeln hergestellten Bauteilen aus Zeit und Geldgründen aus, der 3D Druck drängt sich hier hingegen geradezu auf.
Um die Brücken "in einem Stück" zu drucken ist keiner meiner DLP Drucker in der Lage, der Bauraum dafür ist einfach zu klein. So werden die zum Glück symmetrisch aufgebauten Brücken in drei Baugruppen aufgeteilt.
Diese Baugruppen werden mit längs durchgehenden Kanälen versehen, durch die ein 2mm Federstahldraht gesteckt und verklebt wird. Diese Stahldrähte dienen der exakten und einfachen Ausrichtung der Baugruppen zueinander und erhöhen deren Stabilität.
Aller Anfang ist schwer. Begonnen habe ich mit der Vorflutbrückenhälfte. Erste Skizze des H-Profils der Fahrbahn. Die Ausrundung in der oberen Ecke der Innenseite ist bereits die Aufnahme für einen durchgehenden Stahldraht zu erkennen.
Auf die halbe Brückenlänge des Vorfluters von 138mm symmetrisch extrudiert zeigt sich dieses Bild. Der Träger wird um 5mm zur Seite verschoben.
Der Träger wird kopiert und um die Hochachse um 180° positioniert, beide Profile liegen nun parallel nebeneinander.
Nun wird das erste Element der elf Rippen als Skizze erstellt, auch hier wird das Durchgangsloch für den Stahldraht mitberücksichtigt.
Auf 0,4mm symmetrisch extrudiert verbindet dieses Bauteil die beiden Langträger. Die Dicke des Materials ist hier unerheblich, es ist später an der fertigen Brücke nicht zu sehen.
Die vertikalen Stützen bestehen beim Vorbild aus einem mittleren Streifen und vier an den Ecken auf genieteten Winkelprofilen. Diese habe ich zu einem Profil zusammengefasst.
Das Profil wird auf die passende Höhe extrudiert und an der Rippe positioniert (grün).
Die zweite vertikale Stütze ist eine Kopie der ersten und um die Hochachse um 180° gedreht (grün).
Die horizontalen Verstärkungen in den Ecken der Rippe bestehen beim Vorbild aus zwei gegenüberliegenden, auf genieteten Winkelprofilen. Diese habe ich zu einem T-Profil zusammengefasst.
Das Profil wird auf die passende Breite symmetrisch extrudiert (grün).
Kopiert, verkürzt, gedreht und entsprechend positioniert werden die unteren Verstärkungen (grün) hinzugefügt.
Es folgt die Skizze für die Eckversteifungen.
Auch diese Skizze wird symmetrisch extrudiert. Im Bild sind auch schon die Obergurte eingefügt. Auch diese wurden, wie zu Beginn die Fahrbahnen, als U-Profil gezeichnet, extrudiert und achtmal kopiert und positioniert.
Auch diese Eckversteifung erhält, wie die Rippe, an der Innenseite aufgesetzte Winkelprofile, wird gruppiert, kopiert und um die Hochachse gedreht (grün).
Auch in die Rippen werden später links und rechts zwei Stahldrähte eingeführt, dafür Platz zu schaffen geschieht mit einem runden Abziehblock (grün).
Nach dem Abzug zeigen sich die gewünschten Durchbrüche.
Diese Rippen werden nun kopiert und positioniert(grün).
Für die quer verlaufenden Stützen, "Windfedern", wird wieder ein U-Profil extrudiert. Die benötigte Länge kann in der Konstruktion abgemessen werden. Hier 36,708mm.
Die erste Windfeder ist wieder ein einfaches U-Profil für das eine Skizze erstellt wird. Die Windfedern sind nicht alle gleich, doch dazu später.
Die Windfeder wird auf 36,75mm Länge extrudiert.
Diese Windfedern werden nun kopiert und positioniert (grün), nach vorne....
....und hinten (grün).
Die noch fehlenden Rippen und Windfedern werden nun noch kopiert und positioniert (grün).
Ich habe die Bauteile alle grün eingefärbt, in etwa der Farbe des Vorbildes.
Sieht schon fast wie eine Brücke aus.
Aber auch nur "fast". An der Unterseite fehlen noch die Diagonalen (grün) zwischen den äußeren Längsträgern. Wie bei den Windfedern wird der benötigte Abstand in der Konstruktion ermittelt, eine Skizze erstellt, extrudiert und positioniert. Nix Neues....
Das Schöne an CAD: Einmal zeichnen, zig-mal kopieren. Hier die restlichen Diagonalen (grün).
Kürzere Diagonalen (grün) finden sich auch zwischen den inneren Längsträgern (grün). Auch hier wird der benötigte Abstand in der Konstruktion ermittelt, eine Skizze erstellt, extrudiert und positioniert. ...wie immer....
Kopieren und positionieren, auch wie immer. Allein diesen Bauteil ist 15-mal vorhanden.
Ein weiteres U-Profil wird als seitlicher Anschlag für die Schwellen benötigt.
Diese werden nebeneinander auf den Rippen der Brücke positioniert (grün).
Zwei weitere U-Profile (grün) werden als Plankenauflage an den Seiten positioniert.
Als Stützen für Bretter als Trittfläche wurden alte Stahlschwellen abwechselnd in die offenen, seitlichen Gefache montiert. Auch diese gilt es nachzubilden. Wofür eine Skizze des Profils einer Stahlschwelle benötigt wird. Die Vorlage dazu habe ich der Stahlschwelle im Bahnhof "Widdern" entnommen.
Diese Skizze wird auf die benötigte Länge extrudiert...
....kopiert und abwechselnd in die offenen Gefache kopiert (grün).
Als letztes deckt ein durchgehendes Blech den Obergurt ab (grün).
Die Brücke wieder in grün, die Stahlschwellen in rostrot.
Die Bauteile der Brücke werden gruppiert und in der späteren Mitte ein Abziehklotz platziert (grau).
Dieser Abziehklotz wird mittels boolescher Operation von der Brücke abgezogen und erzeugt so eine völlig glatte Klebestelle in der späteren Mitte der Brücke.
Das andere Ende der Brücke bleibt wie es ist.
Bis hierhin wird nun jeder die Details der Brücke, Knotenbleche, Nieten u.ä. vermissen. Ist ja alles eher "nackt". Das hat auch seinen Grund, bevor ich viel Arbeit in die Details stecke, das dauert erfahrungsgemäß immer viel länger als die Basis-Konstruktion, möchte ich mit diesem einfachen Modell testen ob sich die komplexe Brücke in einem Stück drucken läßt, ob die Montage mit den Stahldrähten funktioniert und wie stabil das Ganze am Ende ist.
Für diesen ersten Test werden zwei Brücken Hälften benötigt, die dann mit Stahldrähten verklebt werden. Für den Druck wird ein STL File der Brücke benötigt, daß in zweiten Schritt im Slicer mit der erforderlichen Stützstruktur versehen wird.
Etliche Stunden später ist der "Anycubic Mono-X" mit dem Druck fertig. In Alkohol abgewaschen und nachgehärtet zeigt sich, daß der Druck in dieser Größe durchaus funktioniert.
Keine Fehlteile, kein Verzug.
Hier ein Blick auf die eingesetzten Stahlschwellen.
Etliche Stunden später ist der "Anycubic Mono-X" auch mit dem Druck der zweiten Hälfte fertig.
Von der Stützkonstruktion befreit, die Löcher für den Stahldraht aufgebohrt, oder besser nachgerieben, Drähte eingesteckt und beide Teile miteinander verbunden. Passt erstaunlich gut.
Zeigt aber auch einen Planungsfehler. Die Diagonalen laufen im Zick-Zack durch die Brücke. Wird nun nur eine Hälfte gezeichnet und eine Kopie davon an die andere Seite gesetzt wird der Zick-Zack unterbrochen, die beiden mittleren Diagonalen liegen parallel (rote Kreise). Davon sind auch die kleinen Diagonalen (gelber Kreis) in der Mitte betroffen. Hier werde ich also zwei unterschiedliche Hälften erstellen müssen.
Selbst ohne Klebstoff ist die Verbindungsstelle beider Hälften kaum auszumachen.....
....hier zu sehen in den beiden roten Kreisen. Ein Stück "Schwellenanschlag" habe ich beim Entfernen der Stützstruktur mit abgetrennt, das war im Nachhinein betrachtet doof.
Nun sind beide Teile miteinander und den 4 Stahldrähten verklebt. Die Brücke ist sehr stabil und meine anfänglichen Bedenken verflogen. Hier stehen sie auf den beiden ersten Brückenpfeilern mit M-D 105 und einem aufgebockten, regelspurigen Rungenwagen.
Als Gleis dient der Einfachheit halber ein normales Roco H0e-Flexgleis. Später kommt hier natürlich Selbstbaugleis mit Code 55 Schienen, wie auf den restlichen Modulen zum Einsatz.
Aber für einen ersten Probedruck mit Montage ein gutes Ergebnis.
Zeit für einen ersten Lackauftrag, auch das stellt keine großen Anforderungen.
Brücke wieder auf den Pfeilern.....
.....und mit M-D 105. Damit endet der Versuch dann auch. Zeit die Details zu erstellen.
Die Nieten sind einfache Kugeln mit einem Durchmesser von 0,4mm. Diese Kugeln werden einzeln gesetzt, dann in Gruppen zusammengefasst, kopiert und verschoben. Eine eher stupide Arbeit die ich ehrlich gesagt nicht gerne mache. Begonnen habe ich mit einer Rippe, die dann kopiert, die Rippen ohne Niete ersetzt. Auch die Knotenbleche entstehen auf diese Weise.
Auch die Diagonalen werden in einer Kopie der Brückenhälfte verschoben um später im korrekten Zick-Zack durch die Brücke zu laufen.
An der Brücke finden sich gerademal 3 unterschiedliche Knotenbleche. Einmal gezeichnet und zig-fach kopiert, das macht Spaß.
Die oben im Bericht erwähnten Windfedern sind nicht alle gleich. Es gibt zum einen das einfache U-Profil in der Mitte der Brücke....
....ein offenes H-Profil seitlich der Mitte das aus vier Winkelprofilen mit Platten dazwischen gebildet wird....
....und ein geschlossenes H-Profil am Anfang und Ende der Brücke.
Die 3 unterschiedlichen Windfeder eingebaut:
Aus einer anderen Perspektive kann man die 3 unterschiedlichen Windfeder besser erkennen, hier von der Mitte aus gesehen....
...hier vom Ufer aus.
Die U-Profile stehen an den Brückenköpfen über. Sie werden um 6mm verlängert.
Die Details sind nun soweit abgeschlossen, Zeit ein STL-file für jede Brückenhälfte zu erstellen:
Die Bogenbrücke wird dreiteilig aufgebaut, zwei nahezu identische Baugruppen am Anfang und Ende der Brücke, und ein Mittelteil. Die 42m lange Brücke wird im Modell 483mm lang. Die beiden identischen Brückenteile jeweils 178mm lang, daß Mittelteil 127mm.
Die erste Rippe der Bogenbrücke entspricht in den Abmaßen der letzten Rippe der Vorflutbrücke. Sie wird daher einfach kopiert. Lediglich die vertikalen Träger werden hierbei gelöscht, sie sind anders aufgebaut und natürlich in der Höhe bei jeder Rippe anders.
Die Längsträger werden ebenfalls von der Vorflutbrücke kopiert und in der Länge auf 178mm angepasst....
....kopiert und gedreht.
Die anderen Längsträger sind auch angepasste Kopien der Vorflutbrücke.
Die vier restlichen Rippen werden ebenfalls kopiert und platziert.
Nun wir das neue Profil der vertikalen Stützen gezeichnet. Das Vorbild wird hierbei aus vier Winkelprofilen und einem Flacheisen erzeugt, die miteinander vernietet werden.
Dieses Profil wird nun auf die benötigte Höhe extrudiert.
Eine Kopie dieses Profils wird nun an der nächsten Rippe platziert und auf die benötigte Höhe extrudiert.
Dieser Vorgang wird nun für alle Rippen wiederholt.
Dabei ist nun jede Rippe höher als die vorangegangene.
Die letzte der fünf Rippen dient später als Kopie die erste Rippe des Mittelteils.
Die Ansicht von vorne läßt die Höhe des späteren Modells erahnen.
In der Seitenansicht wird nun eine Skizze erstellt, die die oberen Punkte der vertikalen Stützen miteinander verbindet.
Für den Obergurt wird nun ein U-Profil benötigt, dessen Querschnitt vom Obergurt der Vorflutbrücke kopiert wurde.
Dieses Profil wird in der Seitenansicht um 17,5° gekippt, um später rechtwinkelig auf der Skizze des Obergurtes platziert zu werden.
Die Platzierung erfolgt manuell durch Verschieben in Z-Richtung (Höhe) und Y-Richtung (Längsrichtung). Das Profil sollte sich nun am Ende des Austragungspfades befinden.
Die Seitenansicht verrät uns die Position des Profils (grün) rechts in der Mitte.
Im "Sweep" Werkzeug wird nun das Profil des Obergurtes "Sketch02" ausgewählt. Anschließend der Button "Pfad der Austragung" gedrückt.
Nun wird der Bogen markiert (grün) und anschließend der Button "Fertig" gedrückt.
Der "Sweep", der so erzeugt wird, ist ein geknicktes U-Profil.
Dieses wird nun kopiert und in seine spätere Position in der Brücke verschoben.
Die zweite Kopie des "Sweep" (grün) wird ebenfalls in Position geschoben.
Zweite gespiegelte Kopien des "Sweep" (grün) werden für die restlichen beiden Obergurte platziert.
An dieser Stelle verlassen wir das erste Drittel der Brücke und erstellen den Mittelteil. Denn diesen Mittelteil benötige ich zum Erzeugen des Verlaufes des mittleren Gurtes.
Der Mittelteil der Bogenbrücke entsteht wie das erste Drittel, Kopie der Langträger, anpassen auf eine Länge von 127mm, Kopien der Rippen, platzieren und kopieren der vertikalen Stützen. Verbinden der oberen Punkte, Kopieren des Profils des Obergurtes und erstellen und platzieren der Sweeps.
Die ersten Bauteile des Mittelteils der Bogenbrücke habe ich gruppiert und als ein Bauteil der bisher konstruierten Brücke hinzugefügt. Mit dem Mittelteil mache ich nun parallel weiter.
Hier nun der eingefügte Mittelteil (grün) der Brücke.
Knapp 2/3 der Brückenlänge sind in diesem Bild zu erkennen.
Ein erster Kreisbogen wird in die Seitenansicht gezeichnet und die bekannten Punkte bemaßt.
Die Schnittpunkte mit den vertikalen Stützen werden nun mit Geraden (grün) verbunden. Alle Profile einer Fachwerk-Konstruktion sind stets gerade, nie gebogen.
Als Profil wird ein etwas kleineres U-Profil des Obergurtes verwendet.
Wie schon beim Obergurt wird dieses Profil am Ende des Pfades für die Austragung positioniert.
Um das Profil gleich für das Mittelteil komplett zu erzeugen wird das Ende des Pfades für die Austragung um ein Feld verlängert.
Der Sweep (grün) bekommt die Bezeichnung "bogen-klein-li-aussen".
Er wird nun gemäß seiner späteren Position in der Brücke verschoben.
Anschließend eine gespiegelte Kopie (grün) erstellt.....
...und positioniert.
Die beiden Profile werden erneut kopiert und auf der gegenüberliegenden Seite positioniert.
Der Mittelteil wird nun ausgeblendet.
Der überstehende Bereich der Gurte wird abgeschnitten.
Das offene "H-Profil" stammt vom Vorfluter. Hier wird für jedes Fach die Diagonale angemessen und das offenen H-Profil auf diese Länge geändert. Eine einfache Kopie wird dann in die Brücke hineinkopiert.
Fünf verlängerte und 5 kopierte H-Profile weiter ergibt sich schon ein schönes Bild der Brücke.
Die Diagonalen, man vermutet es schon, stammen ebenfalls von Vorfluter und müssen in der Länge angepasst werden.
Ansicht von unten, die erste Diagonale (grün) ist bereits positioniert.
Eine Diagonale wird kopiert (grün).....
.....zwei weitere gespiegelt (grün).
Drei Diagonalen werden kopiert und gruppiert, sie werden später im Mittelteil der Brücke verwendet.
Auch die Diagonalen zwischen der Fahrbahn stammen vom Vorfluter und müssen nur leicht angepasst werden.
Eine Diagonale wird kopiert, zwei weitere gespiegelt (grün).
Zeit für die ersten Knotenbleche. Ein paar können auch hier vom Vorfluter übernommen werden. Die fehlenden werden im Winkel, der Geometrie und der Nieten angepasst.
Eine eher langweilige Arbeit, immer wieder das ursprüngliche Knotenblech öffnen, anpassen, Nieten verschieben und Kopien davon an der Brücke positionieren. Aber auch das geht vorbei.
Der mittlere Gurt wird mit schmalen Laschen auf genietet (grün) und so mit der Brücke verbunden. Einmal gezeichnet, zweiunddreißig Mal kopiert und platziert.
Am Ende des mittleren Gurtes wird hingegen eine neue Lasche (grün) benötigt. Auch hier: einmal gezeichnet und dreimal kopiert.
So langsam nimmt die Brücke Gestalt an.
Das gleiche Nietenmuster der schmalen Laschen findet sich auch zwischen den Profilen des Ober- und Untergurtes (grün). Allein dies sind 320 einzelne Nietenköpfe (...um auch mal was für die Nietenzähler zu bieten...).
Die eingesetzten Stahlschwellen-Abschnitte (rostbraun), als Auflage für die Trittbretter, sind wieder Kopien der Vorflutbrücke.
An der Unterseite werden nun noch die Diagonalen mit angenieteten Winkelprofilen (grün) und den Fahrbahn-Längsträgern verbunden. Auch diese Bauteile habe ich von der Vorflutbrücke kopiert.....
....wie auch die auf genieteten Deckbleche. Diese habe ich aus einer Kopie der Vorflutbrücke passend ab gelängt und gleich mit den Nietenköpfen auf der Bogenbrücke platziert.
Den mittleren Gurt hatten wir ja bereits vorhin schon erstellt, es ist der Abschnitt, der nicht benötigt, aber nun in den Mittelteil kopiert wurde. Auch die offenen H-Profile sind hier schon eingesetzt. Sie entstanden zeitgleich mit denen des ersten Teils der Brücke.
Die drei Diagonalen (grün) hatten wir auch schon kopiert, sie brauchen hier nun eingefügt werden.
Das gleiche gilt für die kleinen Diagonalen (grün) zwischen den Längsträgern der Fahrbahn.
Auch die Knotenbleche sind Kopien, bis auch die beiden in der Mitte unten, die neu gezeichnet wurden. Najaaa, eine, der Rest ist auch wieder kopiert.
Die rostbraunen Stahlschwellen für die Bretterauflage, hier ist darauf zu achten das sie auch der richtigen Seite angebracht werden.
Aus der Nähe betrachtet fallen die fehlenden Nietenlaschen stark auf....
....aber die kann ich auch kopieren (grün). Sie stehen, wie die Nieten, nur wenige 1/10mm vor, prägen den Eindruck der Brücke aber nachhaltig.
Die Innenseite wird auch mit einer Lasche (grün) versehen. Ob diese Details später im Modell auffallen?
Auf dem Mittelteil finden sich nur 28 dieser Nietenlaschen.
Auch die Nieten im Ober- und Untergurt (grün) sind alte Bekannte.
Bis auf die Verstrebung im oberen Teil ist der mittlere Teil der Brücke komplett....
....bis auf die Verbindungswinkel. Die habe ich schon beim Druck des allerersten Musters vergessen. Wäre mir hier auch um ein Haar passiert....
....und die Deckbleche oben.
Für den Druck der Bogenbrücke benötige ich drei unterschiedliche STL-Files:
Jede Brücke liegt am Anfang und am Ende auf. Die Jagstbrücken benötigen ein Widerlager und einen Pfeiler. Zum Glück folgen auch diese Bauwerke demselben Plan und müssen so jeweils nur einmal konstruiert werden
Begonnen habe ich mit den Pfeilern. Diese stehen zwischen dem Vorfluter und der Bogenbrücke und zwischen den beiden Vorflutern in Möckmühl. Die Skizze zeigt den oberirdischen Teil der "Säule". Das Fundament steckt tief in der Erde und ist später nicht zu sehen, von daher habe ich auf seine Nachbildung verzichtet.
Diese Skizze wird auf die Höhe in der Zeichnung extrudiert. Soweit ragt der Pfeiler heute nicht mehr aus der Erde. In Winzenhofen sieht man davon gerademal 2m, der Rest ist bereits vom Ufer verdeckt.
Die Steine, aus denen die Pfeiler gebaut wurden, sind nun an den Bereichen der Fugen glatt bearbeitet, der Rest ist nur groß ausgehauen. Eine Nachbildung lediglich der Fugen verbietet sich, hierfür wird nun ein "Stein" entwickelt mit der der Pfeiler "gekachelt" wird. Begonnen wird mit der Skizze, einem einfachen Rechteck.
Diese Skizze wird symmetrisch um 0,4mm zu einer flachen Platte extrudiert.
Diese erste Skizze wird zweimal kopiert. Die zweite Kopie wird in den Abmaßen deutlich verkleinert. Aus "mm" werden "µm". Diese kleine Skizze wird auch in der Höhe 0,7mm verschoben.
Der Befehl "Loft" erzeugt zwischen den beiden kopierten Skizzen einen pyramidenförmigen Körper. Dieser ragt später aus der Platte hervor.
Die Platte und der pyramidenförmigen Körper (grün) werden nun mittels boolescher Operation verbunden.
Mit diesem "Stein" wird nun der Pfeiler bedeckt.
Eine Kopie dieses Steins (grün) ist nun am Pfeiler platziert.
Weitere Kopien dieses Steins (grün) werden am Pfeiler platziert.
Diese Steinreihe (grün) wird gruppiert, kopiert, um 50° gedreht und am Pfeiler platziert.
Diese Steinreihe (grün) wird erneut kopiert, um 50° gedreht und am Pfeiler platziert.
Drei weitere Steinreihen (grün) werden auf der Rückseite des Pfeilers platziert.
So werden auch die Seiten aufgebaut. Ein erster Stein unten links (grün).
Weiterer Kopien bis zum Rand (grün). Hier reicht der Platz für einen vollen Stein nicht mehr.
Eine Kopie des ersten Steins wird in den Maßen passend für die verbleibende Ecke angepasst.
Der kleine Stein (grün) füllt die Lücke bis zum Rand (grün).
Diese Steinreihen wird kopiert und gruppiert (grün).
Kopien dieser Steinreihen füllen die Wand des Pfeilers bin oben hin auf (grün). Jede zweite Reihe wird dabei um 180° gedreht, um den Versatz der Steine nachzubilden. Die Steinreihen werden danach auch für die zweite Seitenwand kopiert.
Für den Deckstein wird die Skizze des Querschnitts der Säule kopiert und die Maße angepasst.
Diese Skizze wird auf 2mm Höhe extrudiert(grün).
Die Kanten des Decksteines umlaufend mit einer 1mm Fase versehen (grün).
Für die Auflagen der Brücke sind speziell bearbeitete Platten auf den Pfeilern. Hierfür wird, passend zu den Längsträgern der Brücke, eine Skizze erstellt.
Diese Skizze wird soweit extrudiert das sie 0,5mm über den Deckstein hinausragt.
Weil der Pfeiler und der Deckstein später getrennt voneinander gedruckt werden sollen, und um das Ausrichten bei der Montage beider Teile zu erleichtern, werden noch zwei Abzugskörper für Passstifte benötigt. Diese liegen in der Mitte der Auflageplatten und werden so später von der Brücke verdeckt.
Diese Abzugskörper (grün) haben einen Durchmesser von 2mm, Als Stifte kommen dann Reste des PLA Druckdrahtes zum Einsatz.
Eine Kopie diese Abzugskörper (grün) wird nun für die Deckplatte verwendet.....
.....und mittels boolescher Operation abgezogen. Die Deckplatte ist nun fertig zum Druck.
Eine weitere Kopie diese Abzugskörper (grün) wird nun für die Pfeiler verwendet.....
.....und mittels boolescher Operation abgezogen. Der Pfeiler ist nun fertig zum Druck.
Und so soll das Ganze am Ende aussehen.
Für den Druck der Pfeiler benötige ich ein STL-file:
Die Pfeiler entstehen in FDM Drucker. Im Slicer werden sie einfach auf die Grundplatte gestellt und mit "Brim", einem umlaufenden Rand, der die Haftung verbessert, gedruckt. Das Bild zeigt das Ergebnis dieses Druckes. Zwei Pfeiler und zwei Deckplatten.
Die Pfeiler entstehen in FDM Drucker. Im Slicer werden sie einfach auf die Grundplatte gestellt und mit "Brim", einem umlaufenden Rand, der die Haftung verbessert, gedruckt. Das Bild zeigt das Ergebnis dieses Druckes. Zwei Pfeiler und zwei Deckplatten.
Vom "Brim" befreit steht links ein mit kurzen Stiften montierter Pfeiler, rechts die Einzelteile eines Pfeilers. In weiß die Passstifte aus PLA Druckdrahtresten.
Hier sind nun beide Pfeiler probehalber montiert. Nach der farblichen Gestaltung werden alle Teile miteinander verklebt und die überstehenden Passstifte abgekniffen.
Nun werden die Pfeiler mit einem Spritzspachtel hellgrau lackiert. Er verschließt die meisten Poren und Rillen vom Druck. Der Pfeiler im Vordergrund ist noch nicht lackiert, an ihm möchte ich ausprobieren ob sich der fehlende Spritzspachtelauftrag negativ auswirkt.
Der grundierte Pfeiler im Vordergrund zeigt in der Oberfläche einige offene Stellen, dies sind echte Fehler, hier fehlt Material. Ich habe bei späteren Drucken den "Flow" auf 102% erhöht, um diesen Fehler auszuschalten.
Die Steine der Pfeiler sind im Mittelteil nur grob behauen. Das läßt sich mit einem CAD Programm schlecht darstellen. Die Pyramide schafft ein wenig Struktur, die raue Oberfläche will ich mir einer Strukturpaste "Feinsand" von Marabu aus dem Künstlerbedarf nachbilden.
Mit einem kleinen Borstenpinsel habe ich nun versucht die Strukturpaste "Feinsand" nur auf die Pyramiden aufzutupfen, und dabei die Räder und Fugen nicht zuzudecken. Passiert dies doch, läßt sich das Malheur schnell mit einem Zahnstocher beheben. Wichtig hierbei: Weniger ist mehr, der Auftrag im gezeigten Beispiel ist schon fast zu viel.
Der nächste Farbauftrag erfolgt mit Pinsel und Abtönfarbe. Aus viel weiß mit wenig schwarz und braun entsteht ein erster Anstrich, bei dem schon einige Steine farblich etwas hervorgehoben werden.
Hier kann man nun den Unterschied erkennen. Links ohne Spritzspachtel und Strukturpaste, rechts mit Spritzspachtel und Strukturpaste. Die Basis, also der Druck, und auch die Farbe ist bei beiden Pfeilern gleich.
Hier ohne Spritzspachtel und ohne Strukturpaste...
....und mit Spritzspachtel und Strukturpaste.
Die Seite ohne Spritzspachtel aber mit Strukturpaste.
Aus diesem Versuch habe ich nun folgende Erkenntnisse für das spätere Modell gewonnen: