Die Jagst Brücken


Die Jagst Brücken von Uwe Stehr

Aktualisiert: 27. August 2021

Die Jagstbrücke bei Winzenhofen 2004

Die Jagst Brücken im Modell

Für die Brücken der Jagsttalbahn existiert bis heute kein maßstäbliches Modell. Also bleibt auch hier für eine detaillierte Umsetzung im Modell nur der Selbstbau. Als Grundlage hierfür dient die Kopie der Originalbauzeichnungen, Detailfotos und Vermessungen von unserem Besuch im Jagsttal 2004 und 2007.

Klaus hat zum Bau seiner Seckach Brücke einige Messingprofile und im Wesentlichen in Ätztechnik entstandene Bauteile aus Neusilberblech verwendet. So ergibt sich, neben der maßstäblichen Materialstärke, auch maßstäbliche Abmessungen. Auf diese Art und Weise lassen sich auch vernietete Knotenbleche und Nietenreihen ätzen, die stark zum Gesamtbild der Brücke beitragen und überdies auch zu einem enorm stabilen Modell führen.

Als nachteilig ist hingegen das Entwickeln der Abwickelungen für die Ätzvorlagen. Dies ist zu einen sehr zeitaufwändig und leider auch fehlerträchtig, was zumeist erst bei der Montage der Bauteile zu Tage tritt. Das fängt man wieder fast von vorne an....

Da nun der 3D Druck schon für einige Bewegung bei der Herstellung der Fahrzeuge sorgt, liegt die Idee nahe, dieses Verfahren auch für die Herstellung der noch fehlenden Brücken über die Jagst anzuwenden.

Hier sind nun folgenden Brücken herzustellen:

Die Bogenbrücken (nicht parallelgurtiges Fachwerk) und Vorflutbrücken (parallelgurtiges Fachwerk) folgen dem gleichen Bauplan, sie sind gerade habe eine Spannweite von 42m (Bogenbrücke) und 24m (Vorflutbrücke) und sind im Lichtraumprofil für den Betrieb mit aufgebockten Regelspurfahrzeugen vorgesehen. Anders als die Seckachbrücke, die als Untergurtbrücke ausgeführt ist, sind die Jagstbrücken als Obergurtbrücken ausgeführt und von daher sehr imposant.

Das führt leider auch zu imposant großen Modellen, was im 3D-Druck schon zu Stabilitätsproblemen führen kann.

Da nun aber insgesamt 2 Bogenbrücken und 4 Vorflutbrücken benötigt werden scheidet eine manuelle Fertigung aus einzeln hergestellten Bauteilen aus Zeit und Geldgründen aus, der 3D Druck drängt sich hier hingegen geradezu auf.

Die Konstruktion der Jagst Brücken im Modell

Um die Brücken "in einem Stück" zu drucken ist keiner meiner DLP Drucker in der Lage, der Bauraum dafür ist einfach zu klein. So werden die zum Glück symmetrisch aufgebauten Brücken in drei Baugruppen aufgeteilt.

Diese Baugruppen werden mit längs durchgehenden Kanälen versehen, durch die ein 2mm Federstahldraht gesteckt und verklebt wird. Diese Stahldrähte dienen der exakten und einfachen Ausrichtung der Baugruppen zueinander und erhöhen deren Stabilität.

Vorflutbrücken

Aller Anfang ist schwer. Begonnen habe ich mit der Vorflutbrückenhälfte. Erste Skizze des H-Profils der Fahrbahn. Die Ausrundung in der oberen Ecke der Innenseite ist bereits die Aufnahme für einen durchgehenden Stahldraht zu erkennen.

fahrbahn-profil

Auf die halbe Brückenlänge des Vorfluters von 138mm symmetrisch extrudiert zeigt sich dieses Bild. Der Träger wird um 5mm zur Seite verschoben.

fahrbahn-profil

Der Träger wird kopiert und um die Hochachse um 180° positioniert, beide Profile liegen nun parallel nebeneinander.

fahrbahn-profil

Nun wird das erste Element der elf Rippen als Skizze erstellt, auch hier wird das Durchgangsloch für den Stahldraht mitberücksichtigt.

Rippe

Auf 0,4mm symmetrisch extrudiert verbindet dieses Bauteil die beiden Langträger. Die Dicke des Materials ist hier unerheblich, es ist später an der fertigen Brücke nicht zu sehen.

Rippe

Die vertikalen Stützen bestehen beim Vorbild aus einem mittleren Streifen und vier an den Ecken auf genieteten Winkelprofilen. Diese habe ich zu einem Profil zusammengefasst.

Rippe

Das Profil wird auf die passende Höhe extrudiert und an der Rippe positioniert (grün).

Rippe

Die zweite vertikale Stütze ist eine Kopie der ersten und um die Hochachse um 180° gedreht (grün).

Rippe

Die horizontalen Verstärkungen in den Ecken der Rippe bestehen beim Vorbild aus zwei gegenüberliegenden, auf genieteten Winkelprofilen. Diese habe ich zu einem T-Profil zusammengefasst.

Rippe

Das Profil wird auf die passende Breite symmetrisch extrudiert (grün).

Rippe

Kopiert, verkürzt, gedreht und entsprechend positioniert werden die unteren Verstärkungen (grün) hinzugefügt.

Rippe

Es folgt die Skizze für die Eckversteifungen.

Rippe

Auch diese Skizze wird symmetrisch extrudiert. Im Bild sind auch schon die Obergurte eingefügt. Auch diese wurden, wie zu Beginn die Fahrbahnen, als U-Profil gezeichnet, extrudiert und achtmal kopiert und positioniert.

Rippe

Auch diese Eckversteifung erhält, wie die Rippe, an der Innenseite aufgesetzte Winkelprofile, wird gruppiert, kopiert und um die Hochachse gedreht (grün).

Rippe

Auch in die Rippen werden später links und rechts zwei Stahldrähte eingeführt, dafür Platz zu schaffen geschieht mit einem runden Abziehblock (grün).

Rippe

Nach dem Abzug zeigen sich die gewünschten Durchbrüche.

Windfeder

Diese Rippen werden nun kopiert und positioniert(grün).

Rippe

Für die quer verlaufenden Stützen, "Windfedern", wird wieder ein U-Profil extrudiert. Die benötigte Länge kann in der Konstruktion abgemessen werden. Hier 36,708mm.

Windfeder

Die erste Windfeder ist wieder ein einfaches U-Profil für das eine Skizze erstellt wird. Die Windfedern sind nicht alle gleich, doch dazu später.

Windfeder

Die Windfeder wird auf 36,75mm Länge extrudiert.

Windfeder

Diese Windfedern werden nun kopiert und positioniert (grün), nach vorne....

Windfeder

....und hinten (grün).

Windfeder

Die noch fehlenden Rippen und Windfedern werden nun noch kopiert und positioniert (grün).

Vorfluter-Halbe

Ich habe die Bauteile alle grün eingefärbt, in etwa der Farbe des Vorbildes.

Vorfluter-Halbe

Sieht schon fast wie eine Brücke aus.

Vorfluter-Halbe

Aber auch nur "fast". An der Unterseite fehlen noch die Diagonalen (grün) zwischen den äußeren Längsträgern. Wie bei den Windfedern wird der benötigte Abstand in der Konstruktion ermittelt, eine Skizze erstellt, extrudiert und positioniert. Nix Neues....

Diagonale

Das Schöne an CAD: Einmal zeichnen, zig-mal kopieren. Hier die restlichen Diagonalen (grün).

Diagonale

Kürzere Diagonalen (grün) finden sich auch zwischen den inneren Längsträgern (grün). Auch hier wird der benötigte Abstand in der Konstruktion ermittelt, eine Skizze erstellt, extrudiert und positioniert. ...wie immer....

Diagonale-klein

Kopieren und positionieren, auch wie immer. Allein diesen Bauteil ist 15-mal vorhanden.

Diagonale-klein

Ein weiteres U-Profil wird als seitlicher Anschlag für die Schwellen benötigt.

Schwellenanschlag

Diese werden nebeneinander auf den Rippen der Brücke positioniert (grün).

Schwellenanschlag

Zwei weitere U-Profile (grün) werden als Plankenauflage an den Seiten positioniert.

Plankenauflage

Als Stützen für Bretter als Trittfläche wurden alte Stahlschwellen abwechselnd in die offenen, seitlichen Gefache montiert. Auch diese gilt es nachzubilden. Wofür eine Skizze des Profils einer Stahlschwelle benötigt wird. Die Vorlage dazu habe ich der Stahlschwelle im Bahnhof "Widdern" entnommen.

Stahlschwelle

Diese Skizze wird auf die benötigte Länge extrudiert...

Stahlschwelle

....kopiert und abwechselnd in die offenen Gefache kopiert (grün).

Stahlschwelle

Als letztes deckt ein durchgehendes Blech den Obergurt ab (grün).

Obergurt

Die Brücke wieder in grün, die Stahlschwellen in rostrot.

Vorfluter-Druck

Die Bauteile der Brücke werden gruppiert und in der späteren Mitte ein Abziehklotz platziert (grau).

Vorfluter-Druck

Dieser Abziehklotz wird mittels boolescher Operation von der Brücke abgezogen und erzeugt so eine völlig glatte Klebestelle in der späteren Mitte der Brücke.

Vorfluter-Druck

Das andere Ende der Brücke bleibt wie es ist.

Vorfluter-Druck

Bis hierhin wird nun jeder die Details der Brücke, Knotenbleche, Nieten u.ä. vermissen. Ist ja alles eher "nackt". Das hat auch seinen Grund, bevor ich viel Arbeit in die Details stecke, das dauert erfahrungsgemäß immer viel länger als die Basis-Konstruktion, möchte ich mit diesem einfachen Modell testen ob sich die komplexe Brücke in einem Stück drucken läßt, ob die Montage mit den Stahldrähten funktioniert und wie stabil das Ganze am Ende ist.

Druck eines ersten Musters

Für diesen ersten Test werden zwei Brücken Hälften benötigt, die dann mit Stahldrähten verklebt werden. Für den Druck wird ein STL File der Brücke benötigt, daß in zweiten Schritt im Slicer mit der erforderlichen Stützstruktur versehen wird.

Vorfluter-Druck

Etliche Stunden später ist der "Anycubic Mono-X" mit dem Druck fertig. In Alkohol abgewaschen und nachgehärtet zeigt sich, daß der Druck in dieser Größe durchaus funktioniert.

Vorfluter-Druck

Keine Fehlteile, kein Verzug.

Vorfluter-Druck

Hier ein Blick auf die eingesetzten Stahlschwellen.

Vorfluter-Druck

Etliche Stunden später ist der "Anycubic Mono-X" auch mit dem Druck der zweiten Hälfte fertig.

Vorfluter-Druck

Von der Stützkonstruktion befreit, die Löcher für den Stahldraht aufgebohrt, oder besser nachgerieben, Drähte eingesteckt und beide Teile miteinander verbunden. Passt erstaunlich gut.

Vorfluter-Druck

Zeigt aber auch einen Planungsfehler. Die Diagonalen laufen im Zick-Zack durch die Brücke. Wird nun nur eine Hälfte gezeichnet und eine Kopie davon an die andere Seite gesetzt wird der Zick-Zack unterbrochen, die beiden mittleren Diagonalen liegen parallel (rote Kreise). Davon sind auch die kleinen Diagonalen (gelber Kreis) in der Mitte betroffen. Hier werde ich also zwei unterschiedliche Hälften erstellen müssen.

Vorfluter-Druck

Selbst ohne Klebstoff ist die Verbindungsstelle beider Hälften kaum auszumachen.....

Vorfluter-Druck

....hier zu sehen in den beiden roten Kreisen. Ein Stück "Schwellenanschlag" habe ich beim Entfernen der Stützstruktur mit abgetrennt, das war im Nachhinein betrachtet doof.

Vorfluter-Druck

Nun sind beide Teile miteinander und den 4 Stahldrähten verklebt. Die Brücke ist sehr stabil und meine anfänglichen Bedenken verflogen. Hier stehen sie auf den beiden ersten Brückenpfeilern mit M-D 105 und einem aufgebockten, regelspurigen Rungenwagen.

Vorfluter-Druck

Als Gleis dient der Einfachheit halber ein normales Roco H0e-Flexgleis. Später kommt hier natürlich Selbstbaugleis mit Code 55 Schienen, wie auf den restlichen Modulen zum Einsatz.

Vorfluter-Druck

Aber für einen ersten Probedruck mit Montage ein gutes Ergebnis.

Vorfluter-Druck

Zeit für einen ersten Lackauftrag, auch das stellt keine großen Anforderungen.

Vorfluter-grün

Brücke wieder auf den Pfeilern.....

Vorfluter-grün

.....und mit M-D 105. Damit endet der Versuch dann auch. Zeit die Details zu erstellen.

Vorfluter-grün

Details der Vorflutbrücke

Die Nieten sind einfache Kugeln mit einem Durchmesser von 0,4mm. Diese Kugeln werden einzeln gesetzt, dann in Gruppen zusammengefasst, kopiert und verschoben. Eine eher stupide Arbeit die ich ehrlich gesagt nicht gerne mache. Begonnen habe ich mit einer Rippe, die dann kopiert, die Rippen ohne Niete ersetzt. Auch die Knotenbleche entstehen auf diese Weise.

Details

Auch die Diagonalen werden in einer Kopie der Brückenhälfte verschoben um später im korrekten Zick-Zack durch die Brücke zu laufen.

Details

An der Brücke finden sich gerademal 3 unterschiedliche Knotenbleche. Einmal gezeichnet und zig-fach kopiert, das macht Spaß.

Details

Die oben im Bericht erwähnten Windfedern sind nicht alle gleich. Es gibt zum einen das einfache U-Profil in der Mitte der Brücke....

Details

....ein offenes H-Profil seitlich der Mitte das aus vier Winkelprofilen mit Platten dazwischen gebildet wird....

Details

....und ein geschlossenes H-Profil am Anfang und Ende der Brücke.

Details

Die 3 unterschiedlichen Windfeder eingebaut:

Details

Aus einer anderen Perspektive kann man die 3 unterschiedlichen Windfeder besser erkennen, hier von der Mitte aus gesehen....

Details

...hier vom Ufer aus.

Details

Die U-Profile stehen an den Brückenköpfen über. Sie werden um 6mm verlängert.

Details

Die Details sind nun soweit abgeschlossen, Zeit ein STL-file für jede Brückenhälfte zu erstellen:

Die Bogenbrücke

Die Bogenbrücke wird dreiteilig aufgebaut, zwei nahezu identische Baugruppen am Anfang und Ende der Brücke, und ein Mittelteil. Die 42m lange Brücke wird im Modell 483mm lang. Die beiden identischen Brückenteile jeweils 178mm lang, daß Mittelteil 127mm.

Die erste Rippe der Bogenbrücke entspricht in den Abmaßen der letzten Rippe der Vorflutbrücke. Sie wird daher einfach kopiert. Lediglich die vertikalen Träger werden hierbei gelöscht, sie sind anders aufgebaut und natürlich in der Höhe bei jeder Rippe anders.

Bogenbrücke erstes Drittel

Die Längsträger werden ebenfalls von der Vorflutbrücke kopiert und in der Länge auf 178mm angepasst....

Bogenbrücke erstes Drittel

....kopiert und gedreht.

Bogenbrücke erstes Drittel

Die anderen Längsträger sind auch angepasste Kopien der Vorflutbrücke.

Bogenbrücke erstes Drittel

Die vier restlichen Rippen werden ebenfalls kopiert und platziert.

Bogenbrücke erstes Drittel

Nun wir das neue Profil der vertikalen Stützen gezeichnet. Das Vorbild wird hierbei aus vier Winkelprofilen und einem Flacheisen erzeugt, die miteinander vernietet werden.

Bogenbrücke erstes Drittel

Dieses Profil wird nun auf die benötigte Höhe extrudiert.

Bogenbrücke erstes Drittel

Eine Kopie dieses Profils wird nun an der nächsten Rippe platziert und auf die benötigte Höhe extrudiert.

Bogenbrücke erstes Drittel

Dieser Vorgang wird nun für alle Rippen wiederholt.

Bogenbrücke erstes Drittel

Dabei ist nun jede Rippe höher als die vorangegangene.

Bogenbrücke erstes Drittel

Die letzte der fünf Rippen dient später als Kopie die erste Rippe des Mittelteils.

Bogenbrücke erstes Drittel

Die Ansicht von vorne läßt die Höhe des späteren Modells erahnen.

Bogenbrücke erstes Drittel

In der Seitenansicht wird nun eine Skizze erstellt, die die oberen Punkte der vertikalen Stützen miteinander verbindet.

Bogenbrücke erstes Drittel

Für den Obergurt wird nun ein U-Profil benötigt, dessen Querschnitt vom Obergurt der Vorflutbrücke kopiert wurde.

Bogenbrücke erstes Drittel

Dieses Profil wird in der Seitenansicht um 17,5° gekippt, um später rechtwinkelig auf der Skizze des Obergurtes platziert zu werden.

Bogenbrücke erstes Drittel

Die Platzierung erfolgt manuell durch Verschieben in Z-Richtung (Höhe) und Y-Richtung (Längsrichtung). Das Profil sollte sich nun am Ende des Austragungspfades befinden.

Bogenbrücke erstes Drittel

Die Seitenansicht verrät uns die Position des Profils (grün) rechts in der Mitte.

Bogenbrücke erstes Drittel

Im "Sweep" Werkzeug wird nun das Profil des Obergurtes "Sketch02" ausgewählt. Anschließend der Button "Pfad der Austragung" gedrückt.

Bogenbrücke erstes Drittel

Nun wird der Bogen markiert (grün) und anschließend der Button "Fertig" gedrückt.

Bogenbrücke erstes Drittel

Der "Sweep", der so erzeugt wird, ist ein geknicktes U-Profil.

Bogenbrücke erstes Drittel

Dieses wird nun kopiert und in seine spätere Position in der Brücke verschoben.

Bogenbrücke erstes Drittel

Die zweite Kopie des "Sweep" (grün) wird ebenfalls in Position geschoben.

Bogenbrücke erstes Drittel

Zweite gespiegelte Kopien des "Sweep" (grün) werden für die restlichen beiden Obergurte platziert.

Bogenbrücke erstes Drittel

An dieser Stelle verlassen wir das erste Drittel der Brücke und erstellen den Mittelteil. Denn diesen Mittelteil benötige ich zum Erzeugen des Verlaufes des mittleren Gurtes.

Bogenbrücke erstes Drittel

Der Mittelteil der Bogenbrücke

Der Mittelteil der Bogenbrücke entsteht wie das erste Drittel, Kopie der Langträger, anpassen auf eine Länge von 127mm, Kopien der Rippen, platzieren und kopieren der vertikalen Stützen. Verbinden der oberen Punkte, Kopieren des Profils des Obergurtes und erstellen und platzieren der Sweeps.

Bogenbrücke Mitte

Die ersten Bauteile des Mittelteils der Bogenbrücke habe ich gruppiert und als ein Bauteil der bisher konstruierten Brücke hinzugefügt. Mit dem Mittelteil mache ich nun parallel weiter.

...weiter mit dem ersten Teil der Bogenbrücke

Hier nun der eingefügte Mittelteil (grün) der Brücke.

Bogenbrücke erstes Drittel

Knapp 2/3 der Brückenlänge sind in diesem Bild zu erkennen.

Bogenbrücke erstes Drittel

Ein erster Kreisbogen wird in die Seitenansicht gezeichnet und die bekannten Punkte bemaßt.

Bogenbrücke erstes Drittel

Die Schnittpunkte mit den vertikalen Stützen werden nun mit Geraden (grün) verbunden. Alle Profile einer Fachwerk-Konstruktion sind stets gerade, nie gebogen.

Bogenbrücke erstes Drittel

Als Profil wird ein etwas kleineres U-Profil des Obergurtes verwendet.

Bogenbrücke erstes Drittel

Wie schon beim Obergurt wird dieses Profil am Ende des Pfades für die Austragung positioniert.

Bogenbrücke erstes Drittel

Um das Profil gleich für das Mittelteil komplett zu erzeugen wird das Ende des Pfades für die Austragung um ein Feld verlängert.

Bogenbrücke erstes Drittel

Der Sweep (grün) bekommt die Bezeichnung "bogen-klein-li-aussen".

Bogenbrücke erstes Drittel

Er wird nun gemäß seiner späteren Position in der Brücke verschoben.

Bogenbrücke erstes Drittel

Anschließend eine gespiegelte Kopie (grün) erstellt.....

Bogenbrücke erstes Drittel

...und positioniert.

Bogenbrücke erstes Drittel

Die beiden Profile werden erneut kopiert und auf der gegenüberliegenden Seite positioniert.

Bogenbrücke erstes Drittel

Der Mittelteil wird nun ausgeblendet.

Bogenbrücke erstes Drittel

Der überstehende Bereich der Gurte wird abgeschnitten.

Bogenbrücke erstes Drittel

Das offene "H-Profil" stammt vom Vorfluter. Hier wird für jedes Fach die Diagonale angemessen und das offenen H-Profil auf diese Länge geändert. Eine einfache Kopie wird dann in die Brücke hineinkopiert.

Bogenbrücke erstes Drittel

Fünf verlängerte und 5 kopierte H-Profile weiter ergibt sich schon ein schönes Bild der Brücke.

Bogenbrücke erstes Drittel

Die Diagonalen, man vermutet es schon, stammen ebenfalls von Vorfluter und müssen in der Länge angepasst werden.

Bogenbrücke erstes Drittel

Ansicht von unten, die erste Diagonale (grün) ist bereits positioniert.

Bogenbrücke erstes Drittel

Eine Diagonale wird kopiert (grün).....

Bogenbrücke erstes Drittel

.....zwei weitere gespiegelt (grün).

Bogenbrücke erstes Drittel

Drei Diagonalen werden kopiert und gruppiert, sie werden später im Mittelteil der Brücke verwendet.

Bogenbrücke erstes Drittel

Auch die Diagonalen zwischen der Fahrbahn stammen vom Vorfluter und müssen nur leicht angepasst werden.

Bogenbrücke erstes Drittel

Eine Diagonale wird kopiert, zwei weitere gespiegelt (grün).

Bogenbrücke erstes Drittel

Zeit für die ersten Knotenbleche. Ein paar können auch hier vom Vorfluter übernommen werden. Die fehlenden werden im Winkel, der Geometrie und der Nieten angepasst.

Bogenbrücke erstes Drittel

Eine eher langweilige Arbeit, immer wieder das ursprüngliche Knotenblech öffnen, anpassen, Nieten verschieben und Kopien davon an der Brücke positionieren. Aber auch das geht vorbei.

Bogenbrücke erstes Drittel

Der mittlere Gurt wird mit schmalen Laschen auf genietet (grün) und so mit der Brücke verbunden. Einmal gezeichnet, zweiunddreißig Mal kopiert und platziert.

Bogenbrücke erstes Drittel

Am Ende des mittleren Gurtes wird hingegen eine neue Lasche (grün) benötigt. Auch hier: einmal gezeichnet und dreimal kopiert.

Bogenbrücke erstes Drittel

So langsam nimmt die Brücke Gestalt an.

Bogenbrücke erstes Drittel

Das gleiche Nietenmuster der schmalen Laschen findet sich auch zwischen den Profilen des Ober- und Untergurtes (grün). Allein dies sind 320 einzelne Nietenköpfe (...um auch mal was für die Nietenzähler zu bieten...).

Bogenbrücke erstes Drittel

Die eingesetzten Stahlschwellen-Abschnitte (rostbraun), als Auflage für die Trittbretter, sind wieder Kopien der Vorflutbrücke.

Bogenbrücke erstes Drittel

An der Unterseite werden nun noch die Diagonalen mit angenieteten Winkelprofilen (grün) und den Fahrbahn-Längsträgern verbunden. Auch diese Bauteile habe ich von der Vorflutbrücke kopiert.....

Bogenbrücke erstes Drittel

....wie auch die auf genieteten Deckbleche. Diese habe ich aus einer Kopie der Vorflutbrücke passend ab gelängt und gleich mit den Nietenköpfen auf der Bogenbrücke platziert.

Bogenbrücke erstes Drittel

...weiter mit dem mittleren Teil der Bogenbrücke

Den mittleren Gurt hatten wir ja bereits vorhin schon erstellt, es ist der Abschnitt, der nicht benötigt, aber nun in den Mittelteil kopiert wurde. Auch die offenen H-Profile sind hier schon eingesetzt. Sie entstanden zeitgleich mit denen des ersten Teils der Brücke.

Bogenbrücke Mitte

Die drei Diagonalen (grün) hatten wir auch schon kopiert, sie brauchen hier nun eingefügt werden.

Bogenbrücke Mitte

Das gleiche gilt für die kleinen Diagonalen (grün) zwischen den Längsträgern der Fahrbahn.

Bogenbrücke Mitte

Auch die Knotenbleche sind Kopien, bis auch die beiden in der Mitte unten, die neu gezeichnet wurden. Najaaa, eine, der Rest ist auch wieder kopiert.

Bogenbrücke Mitte

Die rostbraunen Stahlschwellen für die Bretterauflage, hier ist darauf zu achten das sie auch der richtigen Seite angebracht werden.

Bogenbrücke Mitte

Aus der Nähe betrachtet fallen die fehlenden Nietenlaschen stark auf....

Bogenbrücke Mitte

....aber die kann ich auch kopieren (grün). Sie stehen, wie die Nieten, nur wenige 1/10mm vor, prägen den Eindruck der Brücke aber nachhaltig.

Bogenbrücke Mitte

Die Innenseite wird auch mit einer Lasche (grün) versehen. Ob diese Details später im Modell auffallen?

Bogenbrücke Mitte

Auf dem Mittelteil finden sich nur 28 dieser Nietenlaschen.

Bogenbrücke Mitte

Auch die Nieten im Ober- und Untergurt (grün) sind alte Bekannte.

Bogenbrücke Mitte

Bis auf die Verstrebung im oberen Teil ist der mittlere Teil der Brücke komplett....

Bogenbrücke Mitte

....bis auf die Verbindungswinkel. Die habe ich schon beim Druck des allerersten Musters vergessen. Wäre mir hier auch um ein Haar passiert....

Bogenbrücke Mitte

....und die Deckbleche oben.

Bogenbrücke Mitte

Für den Druck der Bogenbrücke benötige ich drei unterschiedliche STL-Files:

Widerlager und Pfeiler der Jagstbrücken

Jede Brücke liegt am Anfang und am Ende auf. Die Jagstbrücken benötigen ein Widerlager und einen Pfeiler. Zum Glück folgen auch diese Bauwerke demselben Plan und müssen so jeweils nur einmal konstruiert werden

Pfeiler

Begonnen habe ich mit den Pfeilern. Diese stehen zwischen dem Vorfluter und der Bogenbrücke und zwischen den beiden Vorflutern in Möckmühl. Die Skizze zeigt den oberirdischen Teil der "Säule". Das Fundament steckt tief in der Erde und ist später nicht zu sehen, von daher habe ich auf seine Nachbildung verzichtet.

Pfeiler

Diese Skizze wird auf die Höhe in der Zeichnung extrudiert. Soweit ragt der Pfeiler heute nicht mehr aus der Erde. In Winzenhofen sieht man davon gerademal 2m, der Rest ist bereits vom Ufer verdeckt.

Pfeiler

Die Steine, aus denen die Pfeiler gebaut wurden, sind nun an den Bereichen der Fugen glatt bearbeitet, der Rest ist nur groß ausgehauen. Eine Nachbildung lediglich der Fugen verbietet sich, hierfür wird nun ein "Stein" entwickelt mit der der Pfeiler "gekachelt" wird. Begonnen wird mit der Skizze, einem einfachen Rechteck.

Stein

Diese Skizze wird symmetrisch um 0,4mm zu einer flachen Platte extrudiert.

Stein

Diese erste Skizze wird zweimal kopiert. Die zweite Kopie wird in den Abmaßen deutlich verkleinert. Aus "mm" werden "µm". Diese kleine Skizze wird auch in der Höhe 0,7mm verschoben.

Stein

Der Befehl "Loft" erzeugt zwischen den beiden kopierten Skizzen einen pyramidenförmigen Körper. Dieser ragt später aus der Platte hervor.

Stein

Die Platte und der pyramidenförmigen Körper (grün) werden nun mittels boolescher Operation verbunden.

Stein

Mit diesem "Stein" wird nun der Pfeiler bedeckt.

Stein

Eine Kopie dieses Steins (grün) ist nun am Pfeiler platziert.

Pfeiler

Weitere Kopien dieses Steins (grün) werden am Pfeiler platziert.

Pfeiler

Diese Steinreihe (grün) wird gruppiert, kopiert, um 50° gedreht und am Pfeiler platziert.

Pfeiler

Diese Steinreihe (grün) wird erneut kopiert, um 50° gedreht und am Pfeiler platziert.

Pfeiler

Drei weitere Steinreihen (grün) werden auf der Rückseite des Pfeilers platziert.

Pfeiler

So werden auch die Seiten aufgebaut. Ein erster Stein unten links (grün).

Pfeiler

Weiterer Kopien bis zum Rand (grün). Hier reicht der Platz für einen vollen Stein nicht mehr.

Pfeiler

Eine Kopie des ersten Steins wird in den Maßen passend für die verbleibende Ecke angepasst.

kleiner Stein

Der kleine Stein (grün) füllt die Lücke bis zum Rand (grün).

Pfeiler

Diese Steinreihen wird kopiert und gruppiert (grün).

Pfeiler

Kopien dieser Steinreihen füllen die Wand des Pfeilers bin oben hin auf (grün). Jede zweite Reihe wird dabei um 180° gedreht, um den Versatz der Steine nachzubilden. Die Steinreihen werden danach auch für die zweite Seitenwand kopiert.

Pfeiler

Für den Deckstein wird die Skizze des Querschnitts der Säule kopiert und die Maße angepasst.

Pfeiler

Diese Skizze wird auf 2mm Höhe extrudiert(grün).

Pfeiler

Die Kanten des Decksteines umlaufend mit einer 1mm Fase versehen (grün).

Pfeiler

Für die Auflagen der Brücke sind speziell bearbeitete Platten auf den Pfeilern. Hierfür wird, passend zu den Längsträgern der Brücke, eine Skizze erstellt.

Pfeiler

Diese Skizze wird soweit extrudiert das sie 0,5mm über den Deckstein hinausragt.

Pfeiler

Weil der Pfeiler und der Deckstein später getrennt voneinander gedruckt werden sollen, und um das Ausrichten bei der Montage beider Teile zu erleichtern, werden noch zwei Abzugskörper für Passstifte benötigt. Diese liegen in der Mitte der Auflageplatten und werden so später von der Brücke verdeckt.

Pfeiler

Diese Abzugskörper (grün) haben einen Durchmesser von 2mm, Als Stifte kommen dann Reste des PLA Druckdrahtes zum Einsatz.

Pfeiler

Eine Kopie diese Abzugskörper (grün) wird nun für die Deckplatte verwendet.....

Pfeiler

.....und mittels boolescher Operation abgezogen. Die Deckplatte ist nun fertig zum Druck.

Pfeiler

Eine weitere Kopie diese Abzugskörper (grün) wird nun für die Pfeiler verwendet.....

Pfeiler

.....und mittels boolescher Operation abgezogen. Der Pfeiler ist nun fertig zum Druck.

Pfeiler

Und so soll das Ganze am Ende aussehen.

Pfeiler

Für den Druck der Pfeiler benötige ich ein STL-file:

Druck der Pfeiler

Die Pfeiler entstehen in FDM Drucker. Im Slicer werden sie einfach auf die Grundplatte gestellt und mit "Brim", einem umlaufenden Rand, der die Haftung verbessert, gedruckt. Das Bild zeigt das Ergebnis dieses Druckes. Zwei Pfeiler und zwei Deckplatten.

Pfeiler

Die Pfeiler entstehen in FDM Drucker. Im Slicer werden sie einfach auf die Grundplatte gestellt und mit "Brim", einem umlaufenden Rand, der die Haftung verbessert, gedruckt. Das Bild zeigt das Ergebnis dieses Druckes. Zwei Pfeiler und zwei Deckplatten.

Pfeiler

Vom "Brim" befreit steht links ein mit kurzen Stiften montierter Pfeiler, rechts die Einzelteile eines Pfeilers. In weiß die Passstifte aus PLA Druckdrahtresten.

Pfeiler

Hier sind nun beide Pfeiler probehalber montiert. Nach der farblichen Gestaltung werden alle Teile miteinander verklebt und die überstehenden Passstifte abgekniffen.

Pfeiler

Nun werden die Pfeiler mit einem Spritzspachtel hellgrau lackiert. Er verschließt die meisten Poren und Rillen vom Druck. Der Pfeiler im Vordergrund ist noch nicht lackiert, an ihm möchte ich ausprobieren ob sich der fehlende Spritzspachtelauftrag negativ auswirkt.

Pfeiler

Der grundierte Pfeiler im Vordergrund zeigt in der Oberfläche einige offene Stellen, dies sind echte Fehler, hier fehlt Material. Ich habe bei späteren Drucken den "Flow" auf 102% erhöht, um diesen Fehler auszuschalten.

Pfeiler

Die Steine der Pfeiler sind im Mittelteil nur grob behauen. Das läßt sich mit einem CAD Programm schlecht darstellen. Die Pyramide schafft ein wenig Struktur, die raue Oberfläche will ich mir einer Strukturpaste "Feinsand" von Marabu aus dem Künstlerbedarf nachbilden.

Pfeiler

Mit einem kleinen Borstenpinsel habe ich nun versucht die Strukturpaste "Feinsand" nur auf die Pyramiden aufzutupfen, und dabei die Räder und Fugen nicht zuzudecken. Passiert dies doch, läßt sich das Malheur schnell mit einem Zahnstocher beheben. Wichtig hierbei: Weniger ist mehr, der Auftrag im gezeigten Beispiel ist schon fast zu viel.

Pfeiler

Der nächste Farbauftrag erfolgt mit Pinsel und Abtönfarbe. Aus viel weiß mit wenig schwarz und braun entsteht ein erster Anstrich, bei dem schon einige Steine farblich etwas hervorgehoben werden.

Pfeiler

Hier kann man nun den Unterschied erkennen. Links ohne Spritzspachtel und Strukturpaste, rechts mit Spritzspachtel und Strukturpaste. Die Basis, also der Druck, und auch die Farbe ist bei beiden Pfeilern gleich.

Pfeiler

Hier ohne Spritzspachtel und ohne Strukturpaste...

Pfeiler

....und mit Spritzspachtel und Strukturpaste.

Pfeiler

Die Seite ohne Spritzspachtel aber mit Strukturpaste.

Pfeiler

Aus diesem Versuch habe ich nun folgende Erkenntnisse für das spätere Modell gewonnen:

...der Rest ist noch immer eine Baustelle