Gebäudebau


Landhandel Krautheim von Roland Feraric

Landhandel Krautheim

Landhandel Krautheim

Krautheim verfügt neben den Bahnhöfen Bieringen, Marlach und Dörzbach über ein sehr großes Gebäude des örtlichen Landhandel.

Nachdem der alte Landhandel auf der nördlichen Seite 1963 abbrannte, wurde 1966 das neue Gebäude auf der Südseite in Betrieb genommen. Im Rahmen dieser Baumaßnahmen wurden auch die Gleisanlagen des Bahnhofes um- und ausgebaut. Die Rollbockgrube und das Dreischienengleis wurden abgebaut.

Bemerkenswert ist, dass der Landhandel über zwei Verladerampen verfügt, die in unterschiedlicher Stockwerkhöhe liegen. Die untere Hoframpe dient zur Be- und Entladung von Straßenfahrzeugen. Die obere gleisseitige Verladerampe liegt im 1. Stock des Landhandel. Zwischen den beiden Ebenen ist eine Höhendifferenz von 3,7 m.

Die gleisseitige Verladerampe wurde mit einer Höhe von 151 cm so hoch angelegt, dass dort aufgebockte Regelspurwagen problemlos entladen werden konnten. Eine Anlieferung bzw. Verladung in Schmalspurgüterwagen erfolgte dort nicht. In den späteren Jahren wurde auch die obere Rampe zum Ent- und Beladen von LKW genutzt. Auf beiden Ebenen stehen Entladebunker und Rohre zur Ent- und Verladung von Schüttgut zur Verfügung.

Landhandel Krautheim

Im Jahre 1991 erfolgte in der Hofetage ein Umbau. Die Rampe wurde auf der rechten Seite als Auffahrrampe umgebaut, da der neue Raiffeisenmarkt ohne Treppen erreicht werden sollte.

Mit der Bahn wurden hauptsächlich Dünger und Saatgut angeliefert, während Getreide zum Versand kam. Während das Saatgut nur in Säcken in G Wagen angeliefert wurde, kam der Dünger auch in loser Schüttung an. Da Tdgs Wagen, auf Grund des hohen Schwerpunktes und der damit verbundenen Kippgefahr auf den Rollböcken auf der Jagsttalbahn verboten waren, kamen hier Behältertragwagen (Bts) mit Haus-zu Haus Schüttgutbehältern (Efkr 401) zum Einsatz. Auch das Getreide wurde in solchen Behältern abgefahren. Allerdings durfte das Getreide nicht in die gleichen Behälter verladen werden, in denen der Dünger angeliefert wurde. So wurden also sowohl leere als auch volle Behältertragwagen zugestellt und abgefahren.

Landhandel Krautheim im Modell von Roland Feraric

Auf Grund der enormen Höhe des Landhandels erforderte die Planung des Bahnhofes schon sehr viel Voraussicht, sollten doch alle drei Module in einen einzigen Transportkasten passen. Dieser durfte dann auch noch eine Höhe von 73 cm nicht überschreiten, damit er in meinem Kombi transportiert werden konnte. Michael Dettmer hatte dann die geniale Idee, das oberste Modul im Transportkasten so schmal zu bauen, dass der Landhandel, der auf dem mittleren Modul steht, noch neben dem obersten Modul in die Höhe ragen kann. Es wurden möglichst viele Unterlagen (Bauzeichnung) gesammelt und unzählige, natürlich zu wenige, Bilder angefertigt. Dabei stellte sich eine 10 cm breite Messlatte mit einer Höhe von zwei Meter, die ich des Transportes wegen klappbar ausgeführt und in unterschiedliche schwarze und weiße Felder von jeweils 10 cm unterteilt habe, als sehr nützlich heraus. Diese Messlatte wurde an das Objekt gestellt und fotografiert. So konnten auch später unbekannte Maße errechnet werden.

Landhandel Krautheim

Nachdem bei mehreren Besuchen auch die fehlenden Maße und Bilder aufgenommen wurden, konnte die Umsetzung in das Modell erfolgen. Joachim Wahl war so freundlich und hat mir, auf Grund meiner mangelnden Kenntnisse, den Landhandel gezeichnet. Aus diesen Zeichnungen wurde zunächst ein einfaches Pappmodell erstellt um auf den Modulen die optische Wirkung dieser großen Gebäude zu testen.

Landhandel Krautheim

Der leicht im Bogen liegende Bahnhof verläuft vor dem großen Gebäude.

Landhandel Krautheim

Auch das EG ist zu diesem Zeitpunkt noch ein einfaches Pappmodell. Es wirkt neben dem großen Lagerhaus fast etwas verloren.

Landhandel Krautheim

Aber der erste Eindruck ist vielversprechend.

Landhandel Krautheim

Nach dieser Zeichnung wurden dann im Architektur Bedarf in Hannover Polystyrol Platten in unterschiedlichen Stärken gefräst. Da Joachim bei der Zeichnung wirklich erstklassige Arbeit geleistet hat, war der Zusammenbau ein wirkliches Vergnügen und nicht schwieriger als ein normaler Bausatz der Großserie.

Landhandel Krautheim

Die Fenster, Fensterbänke, Türen, Rampen, Betonsockel, Stahlträger usw. hat Joachim gleich mit gezeichnet und somit wurden sie gleich mitgefräst. Das Dach des Landhandel wurde mit Ziegeldachplatten aus dem Architekturbedarf nachgebildet.

Landhandel Krautheim

Das Flachdach des Silogebäudes besteht aus Dachpappe und wurde mit Schleifpapier dargestellt. Die Überdachung der Rampen besteht aus Welleternitplatten, die es auch im Maßstab 1:87 zu kaufen gibt. Die Entlüftungen, Fallrohre, Schornsteine usw. wurden mit Resten aus der Bastelkiste gebaut.

Landhandel Krautheim

Viele kleine Details runden das Gebäude auf dem Modul ab.

Landhandel Krautheim

Vom Bahnhofsvorplatz aus gesehen.