Die Seckach Brücke


Die Seckach Brücke von Klaus Holler

Bild 1: Seckachbrücke, Ansicht von Westen

Bild 1: Seckachbrücke, Ansicht von Westen (Foto: Rudolf Ossig)

Die Seckach Brücke in Möckmühl im Modell

Für die Brücken der Jagsttalbahn existieren keine maßstäblichen Modelle. Also bleibt auch hier für eine detailierte Umsetzung im Modell nur der Selbstbau. Als Grundlagen dafür dienen die Kopie der Originalbauzeichnungen, Detailfotos (ein besonderer Dank an den leider bereits verstorbenen Rudolf Ossig) und Vermessungen von unseren Besuchen im Jagsttal 2004 und 2007.

Warum die Seckach-Brücke?

Schon im Herbst 2005, als ich zu den Modell-Jagsttalbahnern gestoßen bin, hatte ich im Hinterkopf, die Seckach-Brücke zu bauen. Vielleicht, weil sie das erste Bauwerk war, das ich bei meinem einzigen Besuch bei der noch betriebsfähigen Bahn in 1983 gesehen habe. Und sicher auch wegen des tollen Artikels von Meinhard Döpner im bunten HP 1 (Heft Nr. 3 von 1996)mit Schwarz-Weiß-Fotos und der (leider nicht maßstäblichen) Zeichnung.

Für den Einsatz in Modul-Arrangements eignet sich die Brücke aufgrund ihrer speziellen Einbausituation eigentlich nicht besonders gut – auf der einen Seite die Lage direkt im Einfahrbogen des Bahnhofs Möckmühl mit Gärten und Fußweg – auf der anderen Seite der Anschluss an den unsymmetrischen und steilen Bahndamm, der wiederum direkt auf die Jagstbrücken führt. Will man ein Modul mit der Seckachbrücke flexibel in einem Arrangement einsetzen, braucht man auf beiden Seiten Übergangsmodule.

Andererseits ist die Seckachbrücke aufgrund ihrer besonderen Ausführung (Gleisführung im Bogen auf einer geraden Brücke, das Geländer folgt dem Gleisbogen) und der Lage direkt vor der Bahnhofseinfahrt in Möckmühl eines der typischen und häufig fotografierten Bauwerke der Jagsttalbahn. Zudem ist sie betrieblich interessant, denn hier lag in einer leichten Steigung zum Bahnhof hin der mit 80 m Radius engste Bogen im Streckenverlauf der Bahn und die Rübenzüge wiesen kurz vor dem Übergabebahnhof zur Normalspur ihre maximale Länge und Last auf.

Vorüberlegungen zur Ausführung im Modell

Die Bilder 2 und 3 zeigen die filigrane Konstruktion des Vorbildes. Die Brücke ist eine genietete Konstruktion. I.d.R. sind dabei die komplexeren Profile (z.B. Doppel-T-Träger) aus Winkelprofilen und Flachprofilen vernietet worden. In Bereichen mit größerer Belastung wurden Flachprofile zur Verstärkung aufgenietet, z.B. an den unteren Längsträgern (auf der Außenseite der U-Profile).

Wenn man die Bilder genau studiert, erkennt man zudem, dass die Brückenkonstruktion nicht symmetrisch ist. Das Gleis verläuft im Bogen über die Brücke. In Brückenmitte liegt es nicht mittig sondern ist nach Norden hin verschoben, am Brückenanfang bzw. –ende ist es nach Süden verschoben. Das nördliche Längstragwerk ist daher in Brückenmitte stabiler ausgeführt (durchgehende Doppel-T-Träger) als das südliche Längstragwerk (durchbrochene Doppel-T-Träger). Diesen deutlich sichtbaren Unterschied möchte ich im Modell natürlich nachbilden.

Bild 2: Detailansicht von Südwest

Bild 2: Detailansicht von Südwest (Foto: Rudolf Ossig)

Bild 3: Innenansicht der Kastenkonstruktion von Osten

Bild 3: Innenansicht der Kastenkonstruktion von Osten (Foto: Rudolf Ossig)

Grundsätzlich könnten für das Modell fertige Messingprofile verwendet werden. Diese besitzen aber eine im Vergleich zum Vorbild zu große Wandstärke. Zudem ist der Aufwand für das passgenaue Sägen und Feilen der vielen Teile nicht zu unterschätzen. Insbesondere die originalgetreue Darstellung der auf der Südseite der Brücke teilweise durchbrochenen Doppel-T-Profile wäre mit enormem Fräs- und Feilaufwand verbunden. Nieten sind zudem nur darzustellen entweder durch Bohren und Anbringen von echten Nieten – für mich eine unerträgliche Sysiphusarbeit – oder Aufkleben bzw. Auflöten von geätzten Nietbändern mit dann noch größerer Gesamtmaterialstärke.

Nach viel Herumrechnerei bzgl. der Abmessungen der Einzelprofile und Überlegungen zu Konstruktion und Bau insbesondere der beiden seitlichen Längsträgerfachwerke reifte der Entschluss, die Brücke aus geätzten, gefalteten und verlöteten Einzelprofilen, Nietbändern und Knotenblechen zu fertigen.

Auch diese Technik ist sehr aufwändig, insbesondere die Zeichnerei für die Ätzvorlagen, aber es entfällt das zeitraubende und fehlerträchtige Anzeichnen, Ablängen und Auf-Maß-Bringen der vielen Einzelprofile. Die Einzelteile sind mit Hilfe der Ätztechnik einfach reproduzierbar – sollte beim Verlöten mal etwas schiefgehen oder einer der Freunde ebenfalls die Brücke bauen wollen. Zudem sind einige der gezeichneten Einzelprofile für Ätzvorlagen der weiteren Brücken der Jagsttalbahn verwendbar.

Zeichnungen und Ätzvorlagen

Zunächst wurden in Corel-Draw Seitenansichten, Aufsicht, Untersicht und Schnitte der Brücke gezeichnet, dann die einzelnen Profile, Nietbänder und Knotenbleche.

Da man bei einem solch komplexen Teil nie ganz sicher sein kann, bei Konstruktion und Zeichnung keine (Denk-)Fehler zu begehen, habe ich die Einzelteile so angelegt, dass ich sie in meiner Ätzanlage herstellen kann und wegen kleiner Korrekturen nicht immer die zeit- und kostenaufwändige Lohnätzerei bemüht werden muss.

Die Brücke ist im Maßstab 1:87 knapp 300 mm lang und weist insgesamt 12 Fachwerkfelder auf. In meiner Ätzküvette sind Bleche bis max. 150 mm Länge zu verarbeiten. Abzüglich beidseitig je 5 mm Rand bedeutet das eine max. herstellbare Profillänge von rd. 140 mm. Die Brücke wird also im Bereich der Längsträger aus drei Abschnitten mit je 4 Feldern entstehen.

Bild 4: Ansichten, Schnitt, Aufsicht und Untersicht der Seckachbrücke in Corel Draw

Bild 4: Ansichten, Schnitt, Aufsicht und Untersicht der Seckachbrücke in Corel Draw

Um die Konstruktion und den Zusammenbau zu testen und bei Fehlern nicht gleich die Teile für die komplette Brücke neu erstellen zu müssen, habe ich auf den Ätzvorlagen zunächst die Ätzteile für 2 der 12 Fachwerkfelder zusammengestellt und diese geätzt. Gewählt habe ich hierfür die Felder 8 und 9 (s. Übersichtszeichnung). Diese beinhalten die Schnittstelle zwischen dem mittleren Abschnitt und einem äußeren Abschnitt der Brücke, so dass hier gleichzeitig getestet werden kann, ob die einzelnen Abschnitte an den Schnittstellen so montierbar sind wie gedacht. Erst nach erfolgtem Zusammenbau der beiden Testfelder und ggf. erforderlicher Änderungen und Korrekturen an den Teilen erfolgt die Zusammenstellung der Vorlagen für die Endfassung.

Die Bauteile für die beiden Testfelder finden Platz auf den drei in Bild 5 gezeigten Ätzvorlagen. Zwei davon mit 100 x 75 mm bzw. 100 x 125 mm sind für 0,2 mm Neusilberblech ausgelegt, eine mit 100 x 70 mm für 0,3 mm Messingblech.

Bild 5-1: Ätzvorlagen Bild 5-2: Ätzvorlagen

Bild 5-3: Ätzvorlagen Bild 5-4: Ätzvorlagen

Bild 5-5: Ätzvorlagen Bild 5-6: Ätzvorlagen

Bild 5: Seckachbrücke, Ätzvorlagen für die beiden Testfelder der Brücke

Konstruktionsmerkmale und Einzelteile

Der Brückenkasten entsteht im Wesentlichen aus folgenden Bauteilgruppen:

• Unterer Windverband

• Querträger bzw. -tragwerk

• Oberer Windverband

• Längsträger bzw. -tragwerk „Süd“ und „Nord“

• Querträger für Geländer mit Geländerstützen

Einige Bauteile werden zur Montage bzw. zum Verlöten auf die maßstäblich ausgedruckte Zeichnung aufgeklebt. Dank der Verwendung von Fixogum (von Marabu, erhältlich im Zeichenbedarf) sind sie nach dem Verlöten leicht und ohne zu verbiegen von der Zeichnung ablösbar. Einige Teile werden auch mit Hilfe von Lehren aus Pertinax bzw. Leiterplattenmaterial verlötet.

Im Folgenden erfolgt zunächst die Beschreibung der Montage der einzelnen Baugruppen.

Nicht separat aufgeführt sind dabei die sich für fast alle Bauteile wiederholenden Arbeiten wie das Heraustrennen der Einzelteile aus den Ätzblechen, das Abschleifen oder Abfeilen evtl. verbliebener Stegreste und vor allem das Biegen der Einzelprofile. Bei den Brückenprofilen wird immer um 90° abgewinkelt, daher nutze ich fast ausschließlich die von Uwe Stehr erfundene Methode mit zwei auf 45° angefasten gegeneinander geschraubten Alu-Vierkant-Profilen. In die entstehende 90°-Nut wird das zu biegende Blech entlang der angeätzten Nut mit einer Tapetenmesserklinge bzw. einer Abbrechklinge durch leichte Hammerschläge hineingetrieben. Dank der längeren Abbrechklingen ist es möglich, auch längere Profile sauber abzuwinkeln.

Nun zu den Baugruppen.

Unterer Windverband:

Dieser entsteht aus einzelnen Knotenblechen, die auf die Zeichnung aufgeklebt werden und diagonal angeordneten L-Profilen (jeweils 0,2 mm Neusilber-Blech), die gemäß Zeichnung auf die Knotenbleche gelötet werden. Einseitig angeätzte Passmarken auf den Knotenblechen erleichtern die Positionierung. Auf die Nachbildung von Nietköpfen unter den Knotenblechen habe ich zugunsten der von oben angeätzten Passmarken verzichtet – wer schaut schon von unten unter die Brücke, zumal im eingebauten Zustand. Da müsste schon ein 1:87-Angler oder Schwan die Brücke unterqueren…

Der untere Windverband wird nach dem Verlöten auf der Zeichnung belassen, da die Endmontage der Brücke direkt auf der Zeichnung erfolgt. Die unteren Querprofile zwischen den Knotenblechen werden zunächst mit den Quertragwerken verlötet und erst später zusammen mit diesen auf die Knotenbleche aufgelötet.

Querträger bzw. -tragwerk:

Die Querträger bzw. -tragwerke umfassen oben ein hohes Doppel-T-Profil, das aus einem 0,3 mm-Messingblech mit beidseitig aufgelöteten Detaillierungsblechen mit Nietnachbildung (ebenfalls 0,3 mm Messingblech) entsteht (Bild 6 oben und Bild 7). In der Testversion wurden die Detaillierungsbleche noch als Einzelbleche geätzt und mussten passgenau aufgelegt und verlötet werden. In der Endfassung werden die Detaillierungsbleche in der Zeichnung jeweils rechts bzw. links direkt angebunden und werden nach hinten umgefaltet, so dass sie beim Verlöten nur noch parallel zum Kernblech ausgerichtet werden müssen. Das erleichtert die Montage.

Die Montage der diagonalen Winkelprofile und der unteren Querstrebe (aus 0,2 mm Neusilberblech) erfolgt in einer Lehre aus Streifen von Lochrasterplatinen. Ein fertiges Quertragwerk zeigt Bild 8.

Bild 6: Einzelteile für die Querfachwerke

Bild 6: Einzelteile für die Querfachwerke

Bild 7: Oberer Querträger mit Nietenblech

Bild 7: Oberer Querträger mit Nietenblech

Bild 8: Querfachwerk, fertig verlötet

Bild 8: Querfachwerk, fertig verlötet

Oberer Windverband:

Beim oberen Windverband bilden die jeweils gegenüberliegenden Knotenbleche zusammen mit einem Abdeckblech für das obere Doppel-T-Profil der Quertragwerke ein Blechteil. Von unten sind in die Knotenbleche wiederum Passmarken für die verbindenden diagonalen Winkelprofile angeätzt, von oben Passmarken für die im Bogen verlaufenden Doppel-T-Profile, auf denen letztlich das Gleis bzw. die Schwellen aufliegen. Die Blechstreifen mit den Knotenblechen werden mit der Unterseite nach oben auf die Zeichnung aufgeklebt und die diagonalen Winkelprofile aufgelötet.

Der fertige obere Windverband wird nach dem Verlöten von der Zeichnung abgelöst. Bild 9 zeigt den oberen Windverband für das Testteil mit den zwei Fachwerkfeldern.

Bild 9: Oberer Windverband für das Testteil

Bild 9: Oberer Windverband für das Testteil

Längsträger bzw. –tragwerk „Süd“ und „Nord“

Die Längstragwerke sind die komplexesten Teile der Brücke.

Sie bestehen aus einem Fachwerkverband mit senkrechten und diagonalen U- bzw. Doppel-T-Trägern, der oben und unten durch je einen außenliegenden bzw. innenliegenden U-Träger in Längsrichtung stabilisiert wird. Die senkrechten Träger sind als Doppel-T-Träger ausgeführt, die diagonalen Träger in Brückenmitte als U-Träger (4 Felder in Brückenmitte) und im ersten bzw. letzten Drittel der Brücke als Doppel-T-Träger (4 Felder außen rechts bzw. links).

Beim Vorbild sind die Doppel-T-Träger jeweils aus 4 Winkelprofilen zusammengesetzt, die auf ein Flachprofil genietet werden. Im Modell entstehen die Doppel-T-Träger aus zwei aufeinander gelöteten U-Profilen (0,2 mm Neusilber), die ggf. durchbrochen ausgeführt sind. Das Aufeinanderlöten erfolgt in einer aus einem Pertinaxstreifen gefrästen Lehre (vgl. Bilder 10 und 11).

Bild 10: U-Profile vor Zusammensetzen in der Lehre

Bild 10: U-Profile vor Zusammensetzen in der Lehre

Bild 11: U-Profile zusammengesetzt zum Doppel-T in der Lehre

Bild 11: U-Profile zusammengesetzt zum Doppel-T in der Lehre

Damit die Naht zwischen den U-Profilen in der Seitenansicht nicht sichtbar bleibt und um die passgenaue Montage der Längsträgerfachwerke zu gewährleisten und zu vereinfachen, sind beidseitig „Deckbleche“ mit Anätzungen für die Positionierung der Profile vorgesehen. Die Deckbleche aus 0,2 mm Neusilberblech beinhalten gleichzeitig die Knotenbleche an den Verbindungsstellen zwischen den Fachwerkprofilen und den oberen und unteren Längsträgern (U-Profile). Die Knotenbleche wurden doppelt ausgeführt und werden nach dem Auflöten der Fachwerkprofile und der Längsträger aufeinandergefaltet und verlötet.

So können auf der inneren Seite der Knotenbleche die Anätzungen für die Positionierung der Fachwerkprofile angebracht werden und auf der Außenseite die Nietnachbildungen der Knotenbleche. Bild 12 zeigt ein solches Deckblech für das Feld 8 (vgl. Seitenansicht in Bild 4) samt U-Profil für die Diagonale und zusammengelötetem Doppel-T für die Vertikale. Bild 13 zeigt die Felder 8 und 9 mit den fertig aufgelöteten Profilen. Dort ist auch zu sehen, dass die Schnittstelle zwischen dem mittleren und dem äußeren Brückenabschnitt durch das Knotenblech verläuft (oben) bzw. am Rande des Knotenblechs (unten). Die Verbindung zwischen den Brückenteilen erfolgt durch die später noch aufzulötenden Längsträger-U-Profile.

Bild 12: Deckblech Feld 8 mit U-Profil und Doppel-T

Bild 12: Deckblech Feld 8 mit U-Profil und Doppel-T

Bild 13: Deckblech Felder 8 und 9 mit aufgelöteten Profilen

Bild 13: Deckblech Felder 8 und 9 mit aufgelöteten Profilen

Im nächsten Schritt werden die Bleche mit den aufgelöteten Profilen auf die Zeichnung geklebt. Auf der unteren Seite beinhaltet das Deckblech einen durchgehenden Blechstreifen, auf den der untere U-Längsträger (0,3 mm MS-Blech) bündig an den senkrechten Doppel-T-Profilen anliegend aufgelötet wird (Bilder 14 und 15). Auf der Rückseite dieses Blechstreifens ist durch einseitige Anätzung die Nietenstruktur dargestellt, die sich im Original auf der Rückseite des unteren Langträgers befindet (vgl. in Bild 16 oben).

Die Nieten auf der Innenseite des U-Profils werden im Rahmen der Endmontage durch Einlegen und Einkleben eines entsprechend angeätzten Blechstreifens nachgebildet. Die Methode erscheint zwar aufwändig, ist aber der einfachste Weg, die beim Vorbild am U-Profil vorhandenen und beidseitig deutlich sichtbaren Nietreihen im Modell nachzubilden.

Ein vorher durchgeführter Versuch mit zwei ineinander geschobenen, jeweils einseitig angeätzten Profilen als Alternative dazu hat sich als nicht praktikabel erwiesen: Grundsätzlich kann man zwar die Profile mit den Nietreihen außen und innen so darstellen, aber da die beiden Profile bereits für die Nieten einseitig angeätzt sind, können die Knickkanten jeweils nur mittels gepunkteter bzw. gestrichelter Linien vorgegeben werden, nicht als einseitige Nut. Die resultierenden Knickkanten sind nicht scharfkantig, zudem sind die Punkt- bzw. Linienstrukturen der Knickkante am äußeren Profil deutlich sichtbar, was den optischen Eindruck erheblich stört.

Die oberen Längsträger-U-Profile (ebenfalls 0,3 mm MS-Blech) werden – ebenfalls bündig an den Doppel-T-Profilen anliegend – direkt auf die Knotenbleche aufgelötet (Bilder 14 und 15). Ein Blechstreifen ist hier nicht vorhanden, denn auch beim Vorbild sind nur die U-Profile der unteren Längsträger verstärkt ausgeführt.

Die U-Profile dürfen beim Auflöten auf Blechstreifen bzw. Knotenbleche nicht mit den Doppel-T-Profilen verlötet werden, da sie später zusammen mit den Knotenblechen nach hinten umgebogen werden.

Zunächst werden aber die noch fehlenden Deckbleche der anderen Seite aufgelegt und verlötet (Bilder 16 und 17). Dann werden die beiden Längsträger-U-Profile samt Knotenblechen vorsichtig nach hinten umgebogen und auf das Deckblech bzw. die Knotenbleche gefaltet und die beiden Knotenblechlagen miteinander verlötet (Bilder 18 bis 21).

Bild 14: Felder 8 und 9 mit Längsträgern, vor dem Auflöten

Bild 14: Felder 8 und 9 mit Längsträgern, vor dem Auflöten

Bild 15: Felder 8 und 9 mit aufgelöteten Längsträgern

Bild 15: Felder 8 und 9 mit aufgelöteten Längsträgern

Bild 16: Felder 8 und 9 mit Deckblechen 2. Seite

Bild 16: Felder 8 und 9 mit Deckblechen 2. Seite

Bild 17: Felder 8 und 9 mit Deckblechen verlötet

Bild 17: Felder 8 und 9 mit Deckblechen verlötet

Bild 18: Vor Umbiegen der U-Profile/Knotenbleche

Bild 18: Vor Umbiegen der U-Profile/Knotenbleche

Bild 19: Umbiegen der U-Profile/Knotenbleche

Bild 19: Umbiegen der U-Profile/Knotenbleche

Bild 20: Umbiegen der U-Profile/Knotenbleche

Bild 20: Umbiegen der U-Profile/Knotenbleche

Bild 21: Nach Umbiegen der U-Profile/Knotenbleche

Bild 21: Nach Umbiegen der U-Profile/Knotenbleche

Nun fehlen noch die Längsträger/U-Profile der Gegenseite. Diese werden auf die Blechstreifen bzw. Knotenbleche aufgelötet (Bilder 22 bis 24), dann vorsichtig nach hinten umgebogen und die Knotenbleche verlötet (Bilder 25 bis 27).

Bild 22: Auflöten der U-Profile (2.Seite)

Bild 22: Auflöten der U-Profile (2.Seite)

Bild 23: Auflöten der U-Profile (2. Seite)

Bild 23: Auflöten der U-Profile (2. Seite)

Bild 24: Längsträger-Fachwerk mit aufgelöteten U-Profilen (2. Seite)

Bild 24: Längsträger-Fachwerk mit aufgelöteten U-Profilen (2. Seite)

Bild 25: Längsträger-Fachwerk vor dem Umbiegen der U-Profile (2. Seite)

Bild 25: Längsträger-Fachwerk vor dem Umbiegen der U-Profile (2. Seite)

Bild 26: Umbiegen der U-Profile/Knotenbleche (2. Seite)

Bild 26: Umbiegen der U-Profile/Knotenbleche (2. Seite)

Bild 27: Nach Umbiegen der U-Profile/Knotenbleche

Bild 27: Nach Umbiegen der U-Profile/Knotenbleche

Bei den hier zusammengelöteten zwei Feldern wurde bewusst die Trennstelle zwischen zwei Brückenabschnitten gewählt, um das Zusammensetzen zu testen. Da die Längsträger-U-Profile auf einer Seite sehr kurz sind und beim Montieren nur unvollkommen auszurichten waren, sehen diese Übergange bzw. die kurzen U-Profile etwas schief aus - bzw. sie waren es zunächst auch (vgl. Bilder 21, 26 und 27). Dies wurde zwischenzeitlich nachkorrigiert. Die langen Profile der endgültigen Fassung, die sich über jeweils 4 Feldern je Brückenabschnitt erstrecken, werden sich jedoch viel exakter auszurichten lassen, so dass hier wohl keine Probleme zu erwarten sind.

Bild 28 zeigt noch einmal das fertig verlötete Fachwerk-Längstragwerk, hier das Teil für die Südseite der Brücke mit leichterer Konstruktion der Profile. Abschließend werden auf beide Fachwerkverbände oben Deckbleche mit Nietnachbildungen aufgelötet. In Bild 29 ist das nördliche Tragwerk bereits mit Blech versehen, das südliche noch nicht.

Bild 28: Fertig verlötetes Fachwerk-Längstragwerk

Bild 28: Fertig verlötetes Fachwerk-Längstragwerk

Bild 29: Fachwerk-Längstragwerke ohne bzw. mit Deckblech

Bild 29: Fachwerk-Längstragwerke ohne bzw. mit Deckblech

Geländerstützen

Auf dem oberen Windverband liegen im Verlauf der Gleise zunächst zwei I-Profile, darauf dann Schwellen und Gleis. Die I-Profile entstehen aus einem gefrästen Messingprofil. Da die Profile gemäß dem Gleisverlauf gebogen werden muss, habe ich hier aus Messing gefräste Profile einer aus 2 geätzten U-Profilen zusammengelöteten Version vorgezogen, auch wenn die gefrästen Profile mit einer Wandstärke von 0,5 mm im Vergleich zu den übrigen Profilen der Brücke fast schon spielzeughaft plump wirken (vgl. Bild 34).

Bild 30: Einzelteile der Geländerstützen

Bild 30: Einzelteile der Geländerstützen

Bild 31: Anlöten von U-Profil und L-Profil

Bild 31: Anlöten von U-Profil und L-Profil

Endmontage des Brückenkastens

Vor dem Verlöten der einzelnen Baugruppen erfolgten verschiedene Stell- und Passproben (Bilder 32 bis 35). Dann wurden zunächst die Querträger rechtwinklig auf den unteren Windverband aufgelötet (Bilder 36 und 37). Anzulöten sind die unteren Querprofile auf die Knotenbleche. Die Lötstellen dürfen nur sehr kurz erhitzt werden, damit sich die Diagonal-Profile am unteren Querprofil nicht wieder lösen.

Bild 32: Passprobe Längstragwerk und Quertragwerk

Bild 32: Passprobe Längstragwerk und Quertragwerk

Bild 33: Passprobe Unterer Windverband

Bild 33: Passprobe Unterer Windverband mit Längstragwerk und Quertragwerk

Bild 34: Passprobe Brückenkasten gesamt

Bild 34: Passprobe Brückenkasten gesamt

Bild 35: Passprobe Brückenkasten mit aufgelegten I-Profilen und Geländerstützen

Bild 35: Passprobe Brückenkasten mit aufgelegten I-Profilen und Geländerstützen

Bild 36: Anlöten der Querträger auf dem unteren Windverband

Bild 36: Anlöten der Querträger auf dem unteren Windverband

Bild 37: Querträger auf dem unteren Windverband

Bild 37: Querträger auf dem unteren Windverband

Die weitere Montage erfolgte in der Reihenfolge

• Auflöten des oberen Windverbandes auf die Querträger

• Einkleben von Nietbändern in die U-Profile und Doppel-T-Profile der Längstragwerke

• Verlöten der Längstragwerke mit dem unteren und oberen Windverband

• Auflöten der beiden I-Profile auf den oberen Windverband

• Auflöten der Geländerstützen auf die I-Profile

• Einziehen und Verlöten der Geländerstreben

Die Bilder 38 bis 41 zeigen verschiedene Ansichten des Brückenkastens noch ohne Geländer, auf den Bildern 42 bis 44 ist der Zustand nach Montage des Geländers und mit aufgelegtem Gleis und auch mit Lok (V 22) zu sehen.

Bild 38: Brückenkasten fertig verlötet

Bild 38: Brückenkasten fertig verlötet

Bild 39: Ansicht von Nord

Bild 39: Brückenkasten, Ansicht von „Nord“

Bild 40: Brückenkasten, Seitenansicht Süd

Bild 40: Brückenkasten, Seitenansicht „Süd“

Bild 41: Brückenkasten, Asicht von unten

Bild 41: Brückenkasten, Ansicht von unten

Bild 42: Brückenabschnitt mit Geländer und Gleis

Bild 42: Brückenabschnitt mit Geländer und Gleis

Bild 13: Deckblech Felder 8 und 9 mit aufgelöteten Profilen

Bild 43: Brückenabschnitt, Ansicht von oben

Bild 44: Brückenabschnitt, Ansicht von Südwest

Bild 44: Brückenabschnitt, Ansicht von Südwest

Bild 45: Brückenabschnitt mit V22

Bild 45: Brückenabschnitt mit V22

Bild 46: Brückenabschnitt mit V22

Bild 46: Brückenabschnitt mit V22 – ganz schön eng…

Insgesamt finde ich den optischen Eindruck der Brücke bzw. dieses Testabschnitts ganz gelungen. Steckt aber auch genug Aufwand drin.

Vor allem sind die Profile und das gesamte Fachwerk erheblich filigraner als alles, was es als Kunststoff-Bausatz zu kaufen gibt. Der Brückenkörper selbst ist erstaunlich zierlich im Vergleich zur Lok.

Ein paar Maße werde ich noch korrigieren (müssen): das Geländer ist zu niedrig und zu schmal. So wie es ist, würden aufgeschemelte Normalspurgüterwagen mit ihren Rangierertritten anecken.

Zwischenzeitlich hat Roland Feraric netterweise die Lackierung vorgenommen, vgl. Bilder 47 und 48. Erstaunlicherweise treten die Spalten, Ritzen und Grate, die durch ungeduldiges Verlöten und nicht vollständiges Verschleifen z.B. von überschüssigem Lötzinn entstanden sind, nicht so sehr in Erscheinung wie ich befürchtet hatte. Die endgültige Lackierung wird etwas heller und eher etwas graublau erfolgen.

Bild 47: lackierter Brückenabschnitt - Ansicht von Südost

Bild 47: lackierter Brückenabschnitt - Ansicht von Südost

Bild 48: lackierter Brückenabschnitt - Ansicht von Südwest

Bild 48: lackierter Brückenabschnitt - Ansicht von Südwest

Nun müssen die Korrekturen an den Einzelteilzeichnungen vorgenommen und die Gesamtzeichnungen zusammengestellt werden. Nach dem Folien Bestellen wird dann noch einmal geätzt und die Gesamtbrücke kann gebaut werden.

Fehlt dann noch die kurze Stahlträgerbrücke, die sich nach Osten an die Seckachbrücke anschließt.

Und es warten da ja auch noch die Jagstbrücken in Möckmühl und bei Winzenhofen mit nur zwei Bauarten:

• der 24 m langen Kastenbrücke ähnlich der Seckachbrücke, mit weitgehend ähnlichen Gesamt- bzw. Einzelprofilabmessungen, allerdings als Obergurt- nicht als Untergurtbrücke

und

• der typischen Bogengitterbrücke, mit 42 m deutlich länger als die Kastenbrücken, deutlich eindrucksvoller und auch deutlich populärer als Foto-Standort.

Sobald es etwas Neues zu den Brückenprojekten gibt, wird es hier dokumentiert.

...der Rest ist noch immer eine Baustelle =