Aktualisiert: 29. September 2021
Bevor der Zug an Streckenkilometer 18,5 im Bahnhof Berlichingen einfahren kann muss er, aus Möckmühl kommend, erst die Ortschaft durchfahren.
Hierbei durchfährt der Zug einen Geländeeinschnitt bevor er, fast in Ortsmitte, Berlichingen ist ein Ortsteil der Gemeinde Schöntal, auf die Hauptstraße trifft, diese überquert und auf der Industriestrasse entlang, den Tränkweg überquerend, nach etwa 150m in den Bahnhof Berlichingen einfährt.
Die Lage am Rand der Ortschaft Berlichingen und die rund 80m "Straßenbahn" machen diese Situation zu einem beliebten Fotomotiv. Auch die Ausdehnung der Ortsdurchfahrt läßt sich auch Modulen maßstäblich darstellen.
Wählt man eine geschickte Aufteilung der Module erhält man einen Gesamtstreckenlänge von 2,1m in H0e, beginnend mit dem Einschnitt und endet direkt am dem bereits existierenden Modul-Bahnhof "Berlichingen".
Um die sehr markante Kirche "St. Sebastian" nicht als abgeschnittenes Halbrelief darzustellen wurde diese auf ein quer zur Strecke aufgestelltes Modul platziert. So bleibt auch auf den Modulen dieses imposante Gebäude in unmittelbarer Nähe zur Bahn gut sichtbar.
Für das Vorbildstudium wurde im Wesentlichen ein aktuelles Luftbild von Google Maps verwendet, die Bausubstanz ist an dieser Stelle im Ort seit Jahrzehnten nahezu unverändert. Für die Gebäude werden Bilder aus dem Jahr 1968 und die Vorbildsituation ausgemessen. Vieles haben wir dabei schon im April 2004 vermessen.
Planung der Ortsdurchfahrt Berlichingen als pdf-file (4,8 MB)
Die Module bestehen aus Seiten, Stirnseiten und Trassenbrett, gefertigt ausschließlich aus Pappelsperrholz mit 10 mm Dicke, die zu einem stabilen Rahmen zusammengesetzt wurden. Für den Rest des Moduls dient eine 30mm Styrodurplatte als Unterbau. Aus diesen Styrodurplatten werden auch die Geländeerhebungen geformt.
Da dies Verfahren schon öfter auf diesen Seiten beschrieben wurde, soll hier einmal auf einen allzu detaillierten Baubericht verzichtet werden.
Gleise entstehen, wie auch bei den übrigen im Rahmen dieses Projektes bislang gebauten Modulen, ausschließlich im Selbstbau aus 1,4mm hohen Schienenprofilen. Die Schwellen werden aus 1,5mm starkem Leiterplattenmaterial und gleichstarkem Sperrholz geschnitten, da mir Balsa hierfür zu weich erscheint. Der Bau der Gleise erfolgt direkt auf den Modulen. Näheres zum Gleis- und Weichenbau findet man im Kapitel Technik auf dieser Webseite. Im Bild in Blickrichtung Möckmühl.
Für einen ersten Eindruck werden vorerst einmal Standard Flexgleise mit Nägeln verlegt, so sind leichte Korrekturen der Gleislage möglich, falls sich diese beim Bau und Aufstellen der Gebäude ergeben. Die Lage der Gleise, Gebäude und Straßen werden nun auf das Modul übertragen und die Flexgleise provisorisch verlegt.
Die Gebäude entstehen alle im 3D Druck. Zu der Konstruktion und dem Druck der Gebäude findet sich ein eigenes Kapitel im Bereich "Hochbauten".
Mit aufgebockten Regelspur-Fahrzeugen wird, die zuvor anhand von Bilder errechnete Lage der Gleise, kontrolliert.
Die Situation auf der Industriestrasse, hier verläuft das Gleis in der Straße knapp an den Gebäuden vorbei.
Im Bereich der Kirche ist der verbleibende Raum knapp.
Die Industriestrasse im Bereich der Einmündung des Tränkwegs, ganz links im Bild.
Entlang der Industriestrasse in Richtung Möckmühl.
Einmündung Tränkweg (links) in die Industriestrasse mit Gleis in Richtung Möckmühl.
Aus der anderen Richtung: Blick in Richtung Dörzbach auf die Kreuzung mit der Hauptstraße, links, schwarz das Fundament der Kirche.
Mittlerweile sind weitere Häuser entstanden, erst im PC, dann im Drucker.
Die Kirche "St. Sebastian" ist allerdings ein erheblicher Aufwand, beim Zeichnen, wie beim Drucken. Hier sind zumindest die Fundamente, die zu einem großen Teil aus Auhagen Bruchstein-Platten erstellt wurden, fertig. So kann auch die Anpassung an das Gelände erfolgen.
Ansicht von der anderen Seite. Die Stützmauern für die Straße und den Einschnitt fehlen noch, sind sie eingebaut kann das Gelände angepasst und verschliffen werden.
Der Eindruck der Ortsdurchfahrt in Berlichingen nimmt langsam Gestalt an. Das Verfüllen der Straße bis SOK ist einer der letzten Schritte in der Geländegestaltung.
Nicht alle Gebäude lassen sich "von unten nach oben" gut drucken. Hier als Beispiel die Scheune. Was beim Wellblech noch akzeptabel ist, sieht beim Fachwerk nicht gut aus. Hier werden nun die Fachwerkmauern liegen gedruckt, was zu einer besseren Oberfläche führt.
Einige Gebäude fehlen noch komplett, was die freien, orangen Felder auf der Moduloberfläche vermuten lassen. Auch diese müssen noch gezeichnet und gedruckt werden..
Um sich das zeitraubende Ausrichten der Module beim Aufbau auf Treffen zu erleichtern hat René die Idee der Fixierstifte, zu finden im Bereich "Technik", einmal ganz anders umgesetzt. Anstatt lange mit Aluminium Rohren und Stangen herum zu Sägen, Bohren und Feilen hat er sie einfach in 3D konstruiert und gedruckt.
Anstelle aufwändiger Herstellung kommt nun ein FDM Drucker zum Einsatz.
Hier die Führungshülse mit dem Schlitz des Bajonett-Verschlusses.
Die Führungshülse mit eingesetztem Zentrierstift im ausgefahrenen Zustand.
Die Führungshülse mit eingesetztem Zentrierstift im eingefahrenen Zustand.
Die Führungshülse mit Zentrierstift und der gegenüberliegenden Zentrierbuchse.
Hier ist die Führungshülse bereits im Profil des Moduls eingebaut. Die dafür benötigten Löcher wurden vorher mit dem Profil des gegenüberliegenden Moduls paar weise gebohrt und fluchten nun auf wenige 1/100mm.
Je Modulverbindung werden zwei dieser Passstifte verbaut. So ist die Lage der Profile zueinander sichergestellt.
Durch das Zurückziehen und die Verrieglung in beiden Endlagen sind auch keine Einzelteile zu transportieren oder können vergessen oder verloren gehen.
Am letzten Wochenende habe ich in Berlichingen Code55 Gleis gelegt.
Die Rillenschienen sind von Swedtram. Der innere Abstand zwischen 2 Profilen beträgt dabei für H0e genau 5,8 mm.
Dafür habe ich im Vorfeld mit den Massen der Rillenschienen eine Spurlehre konstruiert.
Diese wurde extrudiert und mit Hilfe eines Filament Druckers (FDM) ausgedruckt.
Damit sich die Spurlehre weiter auf die Rillenschienen stecken läßt habe ich die Ausschnitte für die Schienen von 2,7mm auf 4,2mm vergrößert.
Auch diese Spurlehre wurde extrudiert und mit Hilfe eines Filament Druckers (FDM) ausgedruckt.
Da die Profile 2,5mm hoch sind, Code 55 Schienen auf 1,5mm Pertinaxschwellen zusammen 3mm Höhe aufweisen, habe ich mir eine Unterlagschwelle als Schienenklammer konstruiert die den benötigten Abstand von 0,5mm sicherstellt.
Diese Konstruktion wurde extrudiert und mittig mit einem Loch für eine Spax-Schraube versehen. Eine solche Schwelle ist für die Spurweiten H0 und H0m erhältlich, in H0e leider nicht. Zwanzig dieser Schwellen halten nun die Rillenschienen auf dem Modul.
Hier nun die STL-Dateien dieser Konstruktion für H0e:
Die Rillenschienen sollen NEM können, wobei ich mir vorstellen kann, daß manche Fahrzeuge auf den Spurkränzen laufen. Die auf dem Bild zu erkennenden Reißbrettstiften dienen dem Anschluß der Drähte für die Stromversorgung. Eine Hälfte wird mit der Rillenschiene verlötet, auf die andere Hälfte kommt später der Anschlußdraht.
Zum Biegen sind die auch etwas widerspenstig. Das heißt, dass die eher knicken, als sich biegen. Deswegen habe ich auch die Schienenklammern gedruckt.
Vom Bahnhof Berlichingen aus in Richtung Möckmühl gesehen hat man nun dieses Bild.
Die gleiche Richtung aus der Preiser Perspektive.
Die umgekehrte Richtung aus der Preiser Perspektive.
Nun muss ich noch die Kabel legen. Nächster Schritt sind aber erst die Fundamente der restlichen Gebäude. Dazu muss ich aber die Häuser im Einschnitt, zumindest als Grundentwurf haben. Dann wird das Gelände gegipst, dann geschottert und die Mauern gesetzt….
In Richtung Möckmühl "verschwindet" die Bahn in einem beiderseits bewachsenen Einschnitt.
Der Boden wurde zunächst mit Sand, Woodland T49 und Elektro-Gras vorbereitet. Auch die Geländer, Straßen und Wege wurde gestaltet.
Die Bäume entstanden zum Teil aus Heki Bausätzen, die "Kiefern" geben, mit hellerem Grün belaubt, großartige Birken ab, und auch Seemoos Sträucher, ebenfalls nachträglich belaubt, kommen zum Einsatz. Diese Mischung aus Kunststoff Bäumen und natürlichem Seemoos ergibt einen sehr widerstandsfähigen Wald. Das ist für häufig transportierte Module wichtig.
Für die Gestaltung wurden die Gebäude abgenommen. Hier sind sie für einen ersten Eindruck auf ihren entsprechenden Plätzen auf dem Modul. Noch sind die Gebäude weiß, wie sie aus dem Drucker kommen, aber das wird sich auch bald ändern.
Ein Gebäude direkt am Einschnitt war in den 60er Jahren ein Ladengeschäft.
Dieses hat Rene gezeichnet, gedruckt, mit einer Inneneinrichtung und Beleuchtung versehen.
Oberhalb des Einschnittes sind weitere Gebäude entstanden, auch gezeichnet und gedruckt.
Gegenüber dem Einschnitt stehen weitere Gebäude, gedruckt, aber ohne Beleuchtung.
Etwas oberhalb des Einschnittes ergeben sich interessante Einblicke in die Bebauung.
Den Gebäuden, Erstellung, Druck und farbliche Behandlung wird ein eigenes Kapitel gewidmet.