Der Bahnhof Schoental im Modell


SCHOENTAL - im Ursprung von Joachim Wahl


SCHOENTAL, ein kleiner Bahnhof mit Kloster an der Strecke Möckmühl-Dörzbach.

Seit Jahren schwebt mir vor das Thema Kloster ins Modell umzusetzen. Bis dato hatte ich aber noch kein geeignetes Vorbild gefunden. Nachdem ich mehrfach Rolands Bücher zum Thema Jagsttalbahn durchgeblättert habe und irgendwann einmal über Schöntal gestolpert bin (was auch sehr lange gedauert hat), war ich zunächst gar nicht von Schöntal angetan! Die Fotos in den Büchern sind leider nicht ganz so aussagekräftig, was dazu führte, dass es etwas gedauert hat, bis ich das Potential des Bahnhofs erkannte. Ich baue gerne weitläufige, abwechselungsreiche und markante Natur im Modell nach. Alles das findet man in Schöntal. Der Bahnhof selbst ist mit seinen drei Weichen eher als übersichtlich zu bezeichnen, aber das Drumrum ist Klasse! Daher frage ich mich, warum noch kein anderer der Gruppe den Bahnhof nachbauen wollte.

Glück für mich ;-)

Die Module fuer Schöntal

Durch die Nähe zur Jagst mit einem kleinen Wehr und der markanten Steinbrücke ist Schöntal recht romantisch gelegen. Das weitläufige Kloster ist zu groß, um es im Ganzen nachzubilden. Zunächst möchte ich auch erst einmal Schöntal selbst und einen Teil der Strecke nachbilden, bis dann in einem zweiten Schritt das Kloster in Angriff genommen wird.

Der Bahnhof Schöntal wurde als beidseitig angeschlossenes Ladegleis mit zweistöckigem Bahnhofsgebäude und Stumpfgleis zum Güterschuppen mit der Eröffnung der Bahn erstellt. Auch eine sogenannte "Materialienbude" wurde erichtet. In der Mitte der Strecke gelegen fanden in Schöntal viele Zugkreuzungen statt, welche den Bahnhof betrieblich sehr reizvoll machen. Auch ein Wasserkran und ein Kohlebansen waren vorhanden. Der Wasserkran wurde später nach Westernhausen umgesetzt. Ein Regelspurgleis und eine Rollbockgrube gab es hingegen in Schöntal nicht.

Gleisbild von Schöntal   Gleisbild von Schöntal

Die Agentur wurde 1966 geschlossen und in diesem Zusammenhang vermutlich auch das Stumpfgleis zum Schuppen entfernt. Somit endete auch die Stückgutverladung 1966 in Schöntal.


Der Bau von SCHOENTAL

Die Modulkästen werden aus 9 mm Multiplex nach dem "Geigenkastenprinzip" in Puzzlebauweise gefertigt.

Konstruktion der Module fuer Schöntal

Ein Modul wiegt dadurch ca. 15 kg fertig ausgestaltet. Ich weiß, dies ist (für H0e) viel, aber ich kann hier nicht aus meiner Haut. Wirklich nicht! Als Kompromiss ist jeder Modulkasten einzeln transportierbar. Die Kästen sind stapelbar.

Modul 1 Modul 2 Modul 3

Die Gleislage entspricht zu 95 % dem Vorbild. Einige Kompromisse musste ich eingehen, damit das Ganze FREMO-tauglich und leichter zu bauen ist, so z.B. gleiche Modulkästen, gleiche Radien. Auf dem Luftbild kann man die Kompromisse erahnen.

Gleise fuer Schöntal   EG in Schöntal

Die Schwellenroste sind gefräst. Als Profil verwende ich Code 60 Material. Ich möchte die Gleise auch innen nageln und im Weichenbereich Gleitplatten und darauf laufende Zungenfüße verwenden. Daher muss das Profil etwas höher als Code 55 sein. Beim EG setze ich auf Polystyrol als Baustoff. Ich habe schlechte Erfahrungen mit Pappe gamacht und muss gestehen, dass dies nicht mein Baustoff ist! Auch hier kommt wieder die Puzzlebauweise zum Tragen. Teile die unterschiedlich lackiert werden müssen, werden einzeln gefertigt. Ist einfacher und bequemer! Das EG wird eine vorbildgerechte Raumaufteilung bekommen und die einzelnen Räume auch beleuchtet, da ich hier einige Tests in Sachen Beleuchtung, Verkabelung im Haus und Wartbarkeit des Ganzen ausprobieren möchte. Die Landschaftsgestaltung ist noch lang hin. Hier folgen die Details wenn es soweit ist.



SCHOENTAL - jetzt im Besitz von Frank Tümmeler

Im Sommer 2011 übernahm ich von Joachim den technisch weitestgehend fertig gestellten Bahnhof, welcher mich dann über Roland und Klaus im Herbst erreichte. Unter dem Eindruck der von Anton, Franz & Uwe verwendeten Weichenstelltechnik beschloß ich auf dem FREMO-Treffen in Elfershausen, SCHOENTAL entsprechend umzurüsten. Dies erfolgte mit Hilfe von Anton & Uwe Anfang 2012 in Regensburg - nun wartet SCHOENTAL auf seinen ersten Betriebstest.

Teilnahme SchmalSpurSession 2012   Teilnahme SchmalSpurSession 2012

März 2012 folgte die Teilnahme an der EMFS-Schmalspursession . . . die umgebauten Weichenantriebe funktionierten einwandfrei, doch leider fielen ein paar andere Schwachstellen auf:
Die Punkte 2 bis 4 wurden im Mai 2012 bereinigt - hier ein erster Eindruck:

Schöntal Segment 4 Schöntal Segment 3 Schöntal Segment 2

Ideen zu Punkt 1 sind "gereift" und die Bauteile in Arbeit . . .


SCHOENTAL erhält Paßhülsen

Wer einmal einen mittels Paßhülsen ausgerichteten Bahnhof aufbauen durfte, der möchte diese nie wieder missen ! Hierzu reifte bei der Bearbeitung der Punkte 2 bis 4 eine letztlich schlicht anmutende Lösung: die Module werden durch die Paßhüsen miteinander verschraubt - entsprechend massiv und genügend Führung bietend müssen diese ausgeführt sein.

Paßhülsen für Bf. Schöntal Paßhülsen - die Bauteile Paßhülsen - einbaufertig

Der präziese Einbau der Paßhülsen erfolgte im Dezember 2012 und zeigte in Folge, dass Modulstirnplatten aus 9mm-Holz nicht genügend verwindungsfest sind . . . oder aber mein Fußboden zu uneben. Doch dieses "Problem" läßt sich, wie auf Treffen üblich, mittels unterlegen von Bierdeckeln schnell beheben.

Nun sollten für die bevorstehende 25te EMFS-Schmalspursession die bemängelten Weichen noch überprüft und ggf. nachgearbeitet werden. Während die Karnevalsjecken "dä Zoch kütt" riefen, rückte die Gleisbaurotte in Person von Klaus an und wir konnten Dank seines Wissens aus den Arbeiten an Jagsthausen nach ein paar Stunden des Werkelns erste Probefahrten zulassen - die Session kann kommen !

SCHOENTAL offenbart ein Transportproblem

Bei den Transporten zur nächsten Schmalspursession und nach Elfershausen offenbarte der Bf. Schöntal ein Transportproblem. Neben den drei oben gezeigten Segmenten 2 – 4 mit profiliertem Gelände gib es noch zwei jeweils nur 25cm lange Übergangssegmente. Wie das Bild zeigt, sind die 2 und 3 gleich lang, also gut in einem Transportgestell unterzubringen; die beiden Übergangssegmente 1 und 5 ebenfalls. Das Segment 4 mit seiner, der vorbildorientierten Gleislage geschuldeten Geometrie stellt da einen Sonderfall und bei jedem Transport eine Herausforderung dar.

Schöntal-Bogen, Kasten

Nach Betrachten der zur Verfügung stehenden Luftbildaufnahmen und einigen Diskussionen mit Andreas zeichnete er verschiedene Lösungsansätze, bis die endgültige Lösung stand: zwischen die Segmente 4 und 5 kommt ein Bogensegment dessen Geometrie so bemessen ist, dass für den Transport die miteinander verschraubten Segmente 1, 5 und der neue Bogen die gleiche Geometrie ausweisen wie das Segment 4.

Schöntal-Bogen mit Trasse

Durch diese im Prinzip simple Idee wurden „drei Fliegen mit einer Klappe“ geschlagen: a) der Transport erfolgt zukünftig in zwei Transportgestellen, b) die Streckenführung wurde vorbildgetreuer und c) kann ein Treffenplaner je nach räumlicher Situation mit oder ohne Bogensegment planen.

Schöntal-Bogen, verschliffen

Da der Bau des Holzkastens bei mir wieder eine Never-Endig-Story geworden wäre, übernahm Jürgen (ein Kollege von den EMFS) dies flux – und wie Andreas bei der Kontrolle für die Moduldatenbank feststellte, sehr präzise ! Jürgen ließ es sich auch nicht nehmen, nebenbei einige Geländeversprünge auszuschleifen . . .

. . . Fortsetzung folgt !

...der Rest ist noch immer eine Baustelle