Aktualisiert: 14. März 2022
Die Strecke bei Pfitzhöfe
Auf der Suche nach einem geeigneten Streckenmodul bin ich auf einen Abschnitt zwischen Olnhausen und Jagsthausen unterhalb der Pfitzhöfe gestoßen. Hier gibt es auch einige Vorbildfotos und mit einer kleinen Brücke über die "Klinge" einen Eye-Catcher im Wald. Hierzu vorab zwei Bilder aus der Kategorie "Vorbild.....
.....und Modell".
Zum Nachbau der Brücke konnte eine Zeichnung des Durchlasses genutzt werden.
Das Streckenmodul wurde zweiteilig mit einer Gesamtlänge von 2 m geplant. An beiden Stirnseiten wurde das Flachprofil vorgesehen. Der Übergang zwischen beiden Modulen ergibt sich aus frei aus einem Geländeverlauf mit Hanglage und ist nicht kompatibel zu anderen Fremo-Profilen. Für einen dauerhaft passenden Übergang und einfaches Ausrichten wurden Passstifte aus 10 mm Alu-Rundmaterial zwischen den beiden Modulen vorgesehen.
Für einen interessanteren Streckenverlauf wurde nach erster Gleisverlaufsprobe eine Steigungs- /Gefällestrecke vorgesehen. Diese steigt von den Modulenden auf 1,30 m zur Mitte hin beidseitig um 10 mm. Mittig wurde ein rd. 50 cm langer ebener Gleisabschnitt eingeplant.
Die Modulseiten wurden entsprechnd der gewünschten Landschaftskontur zugesägt. Die Kontur selbst und die Mauerkerne der Brücke wurden aus Styrodurplatten aufgebaut und vorgeschnitten.
Die Trägerkonstruktion der kurzen Brücke wurde aus Messing-U- und Doppel-T-Profilen gelötet.
Das Gleis wurde wie üblich auf Balsaholz- und Pertinaxschwellen verlegt.
Das Mauerwerk der Brückenpfeiler wurde aus Gipsabgüssen von Kibri-Mauerplatten geformt, im Bogenbereich nachgraviert und mit Vallejo-Acrylfarben farbig angelegt.
Nach der fahrtechnischen Fertigstellung wurden die Module geschottert und vorbegrünt. Während der nächsten vier Jahre wurde es in diesem Zustand bei einigen Treffen eingesetzt, die Gestaltung kam aber nur wenig voran. Es gibt aber nur wenige Fotos aus dieser Zeit. Die Steigungs-/Gefällestrecke im Betrieb war in diesem Zustand tatsächlich optisch wahrnehmbar.
Nach fertiger Gestaltung mit beidseitig dichtem waldmäßigem Baumbestand sind Steigung bzw. Gefälle von außen kaum mehr wahrnehmbar und ich hätte mir die Mühe eigentlich sparen können.
Erster Einsatz auf der Schmalspursession in Bonn Oberkassel in 2017, rechte Modulhälfte
Einsatz in Petersberg im Herbst 2021
Nach dem Treffen in Petersberg wurden die Module von November 2021 bis Februar 2022 fertig gestaltet.
Der Waldboden wurde wie normaler Wiesenboden mit gesiebter Erde vorbereitet, darauf getrocknetes, in der elektrischen Kaffeemühle zermahlenes Laub als verwelkte Blätter unregelmäßig draufgestreut und darauf ein paar Grashalme geschossen, teilweise auch Büschel. Im Bereich von Nadelbäumen wurden goldbraune Fasern auf den dunklen Weisenboden gestreut, nicht zu dicht und ohne statische Aufladung.
Der Bachverlauf wurde mit ein paar Natursteinchen gestaltet und zunächst mit langsam härtendem 2-Komponentenkleber gefüllt. Die oberste Schicht wude mit Uhu-plus sofortfest abschnittsweise gestaltet. Der Kleber ist rd. 2 min und nach 5 min fest, so dass ohne lange Wartezeiten kurz vor dem Anziehen des Klebers Wellenstrukturen gestaltet werden können, die schnell endaushärten.
Auf den Walduntergrund wurden stellenweise ein paar vertrocknete Ästchen etc. aufgeklebt.
Ästchen und Bäume sind durchweg auf Basis von Naturmaterial entstanden - bis auf die Nadelbäume. Das Material wurde im Winter gesammelt - hauptsächlich Reinfarn, aber auch ein paar andere Kräuter und Ästchen von Hecken sowie ein paar Mini-Wurzeln von umgefallenen Bäumen.
Die Baumrohlinge wurden mit Filterwatte locker "beastet", dann braun gespritzt, ein wenig mit kurzen grünen Fasern begrast und dann verschiedene Laubsorten und -farben draufgestreut. Überwiegend wurde Laub von Polak Naturex F mittelgroß in mittelgrün, espengrün, braungrün, buchengrün und eichengrün verwendet. Für ein paar wenige Bäumchen wurde dunkelgrünes Laub von Polak und von Noch verwendet. Für den Spätsommer sollten zu helles Laub und frühlingsgrüne Farbtöne vermieden werden. Sie wirken schnell zu knallig/bunt.
Das Vorgehen orientiert sich grundsätzlich an dem von "Schachtelbahner Kurt" in seinem Youtube-Kanal dargestellten Begrünen von Seemoos-Büschen.
Zahlreiche niedrigere Bäumchen und Büsche wurden nach obiger Methode aus Seemoos hergestellt. An besonders exponierten Stellen wurden die schönen Seemoosbüsche (Filigranbüsche) von Silhouette verwendet.
Unterhalb der Trasse wurden an einem begrenzten Bereich rechts und links des Bachlaufs rd. 12 Nadelbäume von Freon gepflanzt. Es wurden freistehende Fichten verwendet in 14-16 cm und 18-20 cm. Die Stämme wurden unten mit Messingrohr um 5-6 cm verlängert. Die Fichten wirken direkt aus der Schachtel in ihrem blaugrün relativ bunt und wurden daher von oben mit stark verdünntem Olivgrün von Vallejo gespritzt und von unten mit gedecktem Hellgrün.
Insgesamt wurden rechts und links der Trasse auf einer Länge von 120-140 cm rd. 50 Stück 12 bis 20 cm hohe Laubbäume und die 12 Nadelbäume gepflanzt und zwischen die Bäume zusätzlich kleinere Büsche und Zweige. Zu den Modulenden hin wurde der Baumbestand lichter gepflanzt und teilweise durch Büsche zum Rand hin abgeschlossen.
Die Modulübergänge wurden als langflorige Spätsommer-Wiese gestaltet.
Zum Abschluss einige Aufnahmen von den durchgestalteten Modulen. Und ganz zum Schluss noch zwei weitere Vergleichsfotos aus der Rubrik "Vorbild und Modell".
Blick aus Richtung Möckmühl.
Blick in den Wald aus Richtung Möckmühl.
Module von der Talseite.
Blick aus Richtung Dörzbach.
Waldausfahrt in Richtung Dörzbach.
Module von der Bergseite.
Blick auf den Durchlass von der Bergseite.
Blick Richtung Durchlass von der Talseite.
Unterholz 1.
Unterholz 2.
Streckenblick durch den Wald.
Vorbild 2.
Modell 2.