Im Bereich 3D Druck ist viel Bewegung. Noch mitten in der Optimierung des Wanhao D7 wird ein weiterer DLP (Digital Light Projektion) Photolithographie Drucker angeboten. Der "Anycubic Photon" hat viele Features, die ich beim Wanhao D7 noch einbaue, schon ab Werk verbaut, incl. eines Aktivkohlefilters für die Umluft. Der fertige DLP-Drucker der mit einer Schichtdicke von 20µm, also 0,020mm druckt ist bei www.ebay.de für sage und schreibe 509,-€, Stand 02/2018, zu haben ist, portofrei aus Deutschland geliefert.
Nachtrag 03/2021: Der "Anycubic Photon-S" ist vielerorts bereits für 230,-€ zu bekommen.
Eine kurze Recherche im www zeigte keine großen Auffälligkeiten.
Die DLP Technik gleicht dem des Wanhao D7 auf's Haar, allerdings sind ein paar echt clevere Lösungen zu finden, so wird der Druckkopf von einer Kugel gehalten und ist in alle Richtungen beweglich, kann aber mit nur einer Schraube von oben festgestellt werden, sehr praktisch. Auch ist der Druckkopf so geformt das das Harz darauf seitlich abfließen kann und nicht auf einer planen Fläche stehen bleibt. Die Zugänglichkeit wird durch eine große Klappe realisiert und es sind an allen Flächen UV-dichte, durchsichtige Kunststofffenster eingebaut.
Die Belichtung des UV sensiblen Harzes erfolgt beim Anycubic Photon durch eine UV-LED Lichtquelle mit 405nm Wellenlänge durch eben das hochauflösende LCD-Display auf die schon FEP Folie am Boden der Harzwanne.
Die restlichen technischen Daten sind vielversprechend:
Der Anycubic Photon ist ein weiterer günstiger Einstieg in die Technologie des DLP Druckes zu sein, gerade weil er für meine geplanten Modelle auch über einen ausreichend großen Druckbereich verfügt.
Ich habe mir meinen Anycubic Photon für 509,-€ über www.ebay.de bestellt (Februar 2018), und je einen Liter UV Harz "weiss" und "transparent" von www.druckwege.com dazu, in deren Angebot sich eben dieses UV-Harz speziell für Drucker mit 405nm Wellenlänge fand. Auch der Preis von 70,-€/Ltr ist fair.
Somit habe ich für Drucker und UV-Harz eine Bezugsquelle in Deutschland, wovon ich mir einen gewissen Service verspreche, sollte doch mal etwas nicht funktionieren.
In diesem Fall wäre ein Import direkt aus Import aus China über Aliexpress sogar teurer, der Drucker wird dort ab 511,-€ angeboten.
Die Lieferzeit wird mit "üblicherweise 3-4 Werktagen" angekündigt, Montag bestellt, Freitag war er da. Der Karton macht schon mal einen ordentlichen Eindruck, das ist bei Post Sendungen ja nicht immer der Fall. Aber der Karton ist dicht verklebt und sehr stabil.
Ich habe ihn auf ein breites Ikea Ivar Regal mit einer PVC-Unterlage gestellt. Eine Edelstahl Waschwanne, Isopropanol, Papierwischtücher und ein paar Gummihandschuhe runden den Arbeitsplatz ab.
Nun noch das mitgelieferte DLP Slicerprogramm "Anycubic Photon Slicer" geladen, das speziell auf diesen DLP Drucker abgestimmt ist.
Der Drucker ist als "Stand Alone" Anlage konstruiert und benötigt keine Verbindung zum Rechner. Seine Druckdaten werden mit beigefügtem USB-Stick übertragen. So konnte er gleich an seinem neuen Arbeitsplatz im Hobbyraum aufgestellt und angeschlossen werden.
Der beigefügten Aufbauanleitung folgend habe ich den Drucker eingeschaltet und das Druckbett nivelliert. Als Abstandsmaß dient ein Streifen Papier. Eine Überprüfung von UV-LED und LCD-Display waren vor dem ersten Druck zu erledigen.
Auf dem USB-Stick war als Testfile der g-code für einen Testwürfel zu finden. Diesen habe ich allerdings nicht verwendet und stattdessen das stl-file vom Güterwagenkasten des M-D 104 geladen und den ersten Druck gestartet.
Zu gucken gibt es da im Vergleich zum FDM Drucker nicht viel. Die Druckplatte hebt und senkt sich alle 10 Sekunden. Auch die Geräusch Entwickelung ist sehr gering, das leise Summen des 40mm Lüfters ist alles.
Nach 2 Stunden und 29 Minuten ist der Druck beendet.
Der Drucker fährt die Druckplatte in die obere Parkpostion um die Entnahme zu erleichtern.
Klappe auf und man kann die Druckplatte mit dem Druck entnehmen.
Das unausgehärtete UV Harz ist nicht gerade unbedenklich, also trage ich für alle folgenden Arbeiten Gummihandschuhe, und das mache ich nicht gerne. Als Waschwanne habe ich mit eine Edelstahl Bratreine von IKEA besorgt, in der Hoffnung damit die nun kommende Sauerei in Grenzen zu halten. Zur Not ist ja noch die Papierwischtuchrolle da....
Nun wird der Druck von der mit einem Spachtel von der Druckplatte gelöst. Das klingt so einfach wie es dann wirklich ist, denn mit dem vorne angeschliffenen Edelstahlspachtel läßt sich der Druck einfach von der Grundplatte schieben. Ein guter halber Liter Isopropanol Alkohol und ein Waschpinsel entfernen nun die dem Druck noch anhaftenden Harzreste.
Der Druck wandert zum Nachhärten in die UV-Lichtkammer.
