Da schmeißt die Firma CONRAD so kurz vor Weihnachten 2017 doch glatt einen FDM / FFF (Fused Deposition Modeling / Fused Filament Fabrication) Drucker für 249,-€, komplett fertig aufgebaut auf den Markt. Einfacher und günstiger kann man sich den Einstieg in die 3D Druckerei wohl kaum gestalten. Aber ist das wirklich was für den Modellbau? Der Preis ist so interessant das sich da schon mal ein Blick lohnt, zumal noch ein Gutschein irgendwo rumliegt.
Also wurde der Renkforce RF100 einmal bei . www.conrad.de bestellt.
Auch die speziell dafür hergestellte Einhausung ist bei www.conrad.de zu bekommen.
In Summe hat man dann also einen komplett gekapselten FDM Drucker mit SW und allen benötigten Materialien für ~300,-€. Das ist selbst als Bausatz schwer zu unterbieten.
Laut den Daten ist der Drucker eher einer der kleineren:
Ein paar Tage später kam der Drucker per Post bei mir an.
Also mal aufmachen und die Teile ansehen. Der Drucker ist wirklich kompakt, aber die Einhausung besteht aus vielen Einzelteilen und einem Haufen Schrauben und Kleinkram. Die Anleitung habe ich mir zusammen mit der Montage Anleitung für die Einhausung schon vorher von der Katalogseite gezogen.
Die Einhausung ist recht schnell montiert, nur das entfernen der Schutzfolien ist mühsam.
Der Drucker ist schnell betriebsbereit. Ein paar Transportsicherungen sind zu entfernen, die Druckplatte aus Glas einzusetzen und den Filamentrollenhalter mit zwei Schruaben auf der Rückseite montieren, das war es schon.
Nun wird der Drucker an das 220V~ Netz angeschlossen und eingeschaltet. Die Kurzanleitung führt nun durch das überschaubare Menü zum leveln des Druckbettes. Dies erfolgt manuell mit einem Blatt Papier und geht sehr schnell. Nun noch das Programm "Filament einführen" ausführen und der Drucker ist bereit für einen ersten Test. Der Anleitung folgend wird nun das Filament eingeführt und dazu die Düse auf 190°C vorgeheizt. Das Aufheizen der Düse geht schnell und läßt sich auf dem Display gut verfolgen. Bei 190°C wird der Draht von oben manuell zugeführt, wobei die Klemmschraube entlastet wird. Den Draht hierbei besser nicht mit den blossen Fingern anfallen, eigentlich nie, denn das Fett oder andere Verunreinigungen der Finger können Probleme mit der Anhaftung beim Druck zur Folge haben, Feststoffe die Düse verstopfen. Wenn unter der Düse ein feiner, aufgeschmolzener Draht sichtbar ist hat die Filamentzuführung geklappt.
Der Drucker funktioniert ohne das dafür ein PC oder Laptop angeschlossen wird, die nötigen stp-files werden einfach von der SD Karte ausgelesen und verarbeitet. Allerdings können diese Daten am Drucker nicht weiter bearbeitet werden. Der Kurzanleitung folgen habe ich als erstes das RF100 Logo ausgedruckt.
Soweit so gut, bei www.thingiverse.com habe ich einen Testwürfel gefunden. Dieser wird als nächstes gedruckt. Dieser wird einfach heruntergeladen, das file "cubo.stl" auf der SD Karte gespeichert und diese im Drucker angewählt. Der Druck des 20mm x 20mm x 20mm großen Würfels dauert nun schon mal gut 2 Stunden.
Die Maße des gedruckten Würfels stimme auf den 1/10mm, das ist schon mal ein überraschend gutes Ergebnis wenn man bedenkt das bislang keine einzige Optimierung am Drucker vorgenommen habe und das alles noch Grundeinstellungen sind. Als nächstes sollte es schon etwas schwieriger werden und ein Prüfkörper mit großen Durchbrüchen und Überhängen gedruckt werden, auch dieser stammt von www.thingiverse.com . Auch dieser wird einfach heruntergeladen, das file "Holy_dice.stl" auf der SD Karte gespeichert und diese im Drucker angewählt.
Auch dieser Druck lief erfolgreich und der Würfel kam wie erwartet aus dem Drucker. Somit ist die Testphase ersteinmal abgeschlossen, der Drucker ist bereit.
Die für den Drucker benötigten G-Codes werden mit der Software "Cura" erzeugt, die auf der SD Karte enthalten ist. Diese ließ sich gemäß der mitgelieferten Anleitung sehr einfach installieren. Mit diesem Programm können nun die von z.B. thingiverse heruntergeladenen Dateien bearbeitet und für den Drucker entsprechend vorbereitet werden. Kann man am Drucker z.B. nicht eistellen mit welcher Schichtdicke, also Auflösung in der Z-Achse gedruckt werden soll, so ist dies mit Cura möglich. Ebenso die Platzierung auf der Druckplatte, die Orientierung im Raum, das spiegeln und dublizieren und auch das Erzeugen von Stützkonstruktionen ist hier möglich.
Dafür werden auch Daten des RF100 Druckers benötigt, die Druckbettgröße, Düsen- und Filamentdurchmesser. Alle anderen Parameter habe ich ersteinmal in der Grundeinstellung gelassen. Das Programm verfügt auch bereits über eine Vielzahl anderer 3D Drucker so das man mit diesem Programm auch Daten für andere Drucker vorbereiten kann.
Der erste Druckkörper ist fertig, bis hierhin war das Thema 3D Druck weder besonders kompliziert noch teuer. Nun gilt es herauszufinden was man noch alles mit dem Drucker machen kann. Das nächste Objekt ist ein Würfel von 20mmx 20mm x 20mm mit einem 10mm Loch quer durch. Dieser wird nach dem Druck vermessen.
Rund um das Thema "RF100" gibt es bereits ein beachtlich großes Serviceangebot im www: