Bislang funktionierte das 3D Drucken mit dem FDM Verfahren im Keller sehr gut. Leider ist mein Kellerraum ohne Heizung, was bislang auch kein Problem war, aber der Drucker ist schon erheblichen Temperaturschwankungen ausgesetzt. Seit letztem Herbst häufte sich die Zahl der Fehldrucke doch Zusehens. Hier vermutete ich Zugluft, hervorgerufen von dem azyklischen Luftstrom der von der laufenden Zentralheizung und auch die schwankende Raumtemperatur. Auch der durch die Heizung aufgewirbelte Staub setzte die Druckdüsen zu. Zumindest war dies meine erste Vermutung.
Hier habe ich mir mit einem Pappkarton und ähnlichen "Kunstbauten" über die kalte Zeit geholfen, aber das ist natürlich ein sehr unbefriedigender Zustand, der die eigentlichen Probleme nicht abgestellt hat.
In vielen 3D Druck Foren habe ich nun verschiedene Einhausungen gesehen die genau diesem Problem "Zugluft, Temperatur und Staub" entgegenwirken. Dies waren meist mehr oder weniger große Kisten oder modifizierte Schränke aus einem bekannten Möbelhaus die die meisten Möbel als "Bausatz" anbieten.
Da ein Freund kürzlich ein schmurgelndes Kabel an seinem FDM Drucker feststellte hätte ich da auch gerne einen gewissen Schutz gegen Feuer, zumindest brandhemmend sollte die Umhausung sein, Holz mit Styrodur zur Isolation fiel also aus.
Mein Creality CR10 ist nun schon mal nicht so klein, ein entsprechendes Gehäuse wird also keine kleine Box werden. Zerlegbar für den Sommerbetrieb wäre auch schön, denn fest eingebaut ist der Drucker sehr unzugänglich. Im www habe ich dann ein passendes Gehäuse als Zelt bei www.amazon.de für 77,-€ gefunden, mal keine Bastellösung, aufbauen und fertig. Diese habe ich dann mal bestellt. Es sind in dieser Bauart viele unterschiedliche Größen zu finden, diese ist schon recht groß.
Zwei Tage später war sie da.
Das Ganze ist eine Art Zelt, hierbei wird um ein Rohrgerüst eine Stoffhülle gezogen. Groß ist das Paket nicht.
Im Paket ein Haufen Stangen und die Außenhaut.
Links die Außenhaut, in der Mitte die Verbindungsecken aus Kunststoff, die Bauanleitung und rechts daneben die Stangen.
Wie beim Zelt werden die Stangen ineinandergesteckt und von einem einrastenden Stift gehalten. Jedes Stangenpaket enthält vier Stangen, je zwei mit Stift und zwei mit einem Loch.
Die Stange mit Stift "1" wird mit der Stange mit Loch "1" verbunden, "2" mit "2" und "3" mit "3". Das ist schnell erledigt. Das Ergebnis sind je vier Stangen gleicher Länge.
Die Stangen "1" und "2" werden mit den Eckverbindern aus Kunststoff zu Rahmen für Boden und Deckel verbunden. Hier zeigt sich schon mal die spätere Größe der Box.
Die Stangen "3" in die Eckverbinder aus Kunststoff gesteckt und verbinden die beiden Rahmen zu einem Kubus.
Die Stoffhülle um den Kubus montieren hat schon eher etwas von "Zeltaufbauen". Am Ende ist die Box in etwa so groß wie ein Kühlschrank. Trotz der Größe geht das auch allein ganz einfach.
Stoffhülle drum. fertig. Nun zeigt sich die Box in voller Größe. Die Grundfläche hatte ich am derzeitigen Standort des Crality CR10-S ausgemessen, die Höhe habe ich Depp vergessen. Hier fehlen natürlich gleich mal 10cm. Also benötige ich einen neuen Aufstellort, am besten mobil.
Da die Einhausung größer als der Drucker ist, war der bisherige Standort zu klein. Da ich auch nicht ständig drucke sollte er möglichst mit Rollen versehen und so mobil sein. Zufällig fanden sich noch zwei Stützen und passende Einlegebretter eines Ikea Regals. Dieses wurde an der Unterseite mit zwei Leisten verbunden, die auch die Möbelrollen aufnehmen.
Die Einhausung ist auch etwas größer als das Regal, hier muss ich noch eine neue Grundplatte besorgen. In Zeiten vom Corona nicht einfach, alle Baumärkte sind geschlossen. Also wird auch hier erstmal ein Provisorium herhalten müssen.
Innen ist die Einhausung mit Aluminium ausgekleidet, vermutlich ein Teil des Brandschutzes, aber es reflektiert auch das Licht. Dennoch ist es in der Box recht dunkel, obwohl der Drucker noch nicht einmal eingebaut ist.
Abhilfe schafft hier eine "LED-Strip" zum Aufkleben. Dies fand sich noch in seiner ursprünglichen Verpackung.
Inhalt der netten Box sind 4 etwa 0,5m lange LED-Streifen zum Aufkleben mit entsprechenden Verbindungselementen und einem Trafo mit Zuleitung und Schalter.
Diese 0,5m lange LED-Streifen habe ich umlaufend an den oberen Rahmen geklebt, so das si in die Box hinein strahlen. Zusätzlich zu dem Klebstoff habe ich die Streifen mit Kabelbindern gesichert.
An den Ecken werden die Verbinder angebracht. Als flexible Leitungen ist das recht praktisch.
Hier nun die Box ohne Licht......
.....und mit eingeschalteter LED Beleuchtung. Die Belichtungsautomatik der Kamera macht den Unterschied unscheinbar, in der Realität ist der Unterschied gewaltig.
Der Schalter ist vorne an der rechten Stütze angebracht, so muß die Kammer zum Ein- und Ausschalten des Lichts nicht komplett geöffnet werden.
Der Drucker passt prima in die Box, auch die Steuerung. Nur der auf der Steuerung aufgebaute Filamentrollen Halter passt nicht. Hier habe ich ihn auf den Drucker versetzt, die Höhe in der Box reicht dafür gut aus.
Hierfür mußte der Rollenhalter leider gedreht angebaut werden. Die Filamentrolle wird also nun von hintern aufgesteckt. Dafür wird der Rollenhalter demontiert.
Der Rollenhalter wird nun angeschraubt.....
...von hinten die Rollen aufgesteckt.....
...und die Filamentrolle aufgesteckt und mit einer Mutter gesichert.
Der Drucker ist nun wieder einsatzbereit.
Durch das LED-Licht kann der Druck nun auch in der dunkelsten Kellerecke beobachtet werden.