Naja, Fredhalter kann man sich aus Holz selber bauen oder als Laserbausatz kaufen, muß man den nun unbedingt drucken?
Natürlich nicht, aber es ist ein schönes Übungsobjekt für das 3D Konstruieren und bevor der Drucker nutzlos herumsteht kann er auch was sinnvolleres tun.
In freeCAD eine einfache Geschichte: ein großer Klotz für den Halter, zwei Klötze in der Größe der Fred abziehen, zwei Klötze in der Größe der Spiralkabel abziehen und einen Schlitz für die Fremo Klemme abziehen, fertig.
Der Rest sind Rundungen...
Weil es ein schönes Beispiel für freeCAD ist hier mal die Kostruktion "Schritt für Schritt". Als erstes ein großer Kasten für 2 Fred, darin 2 Kästen in der Größe eines Fred.
Vom großen Kasten werden die beiden kleinen Kästen abgezogen.
Die beiden nächsten Kästen entsprechen den Abmaßen des Kabels und des Westernsteckers. Sie werden von dem bereits erzeugten Körper ebenfalls abgezogen. Zuerst jedoch plaziert.
Die abgezogenen Kabelkästen. Der Fredhalter ist in seinen Grundzügen fertig.
Der nächste Kasten stellt später den Schlitz für die "Fremo-Klemme" dar, eine aus Flachstahl gebogene, kleine Schraubzwinge.
Der Fredhalter ist funktionell bereits fertig, sieht aber klobig und wenig gefällig aus. Viel besser wirken Ausrundungen, die in freeCAD einfach zu erstellen sind. Kante auswählen, Radius eingeben, fertig. Begonnen habe ich mit der Ausrundung der Kabelaussparung und der Innenkanten. Radius 5mm.
Im Anschluß die Ausrundung der Außenkanten, anders herum würde das nicht funktionieren! Radius 9mm.
Im Anschluß die Ausrundung der Außenkanten und Kabeleinführung. Radius 6mm.
Zum Schluß werden noch alle restlichen Außenkanten abgerundet. Radius 1,5mm.
Man kann die ausgewählten Kanten nur mit dem gleichen Radius verrunden, so muß für jeden Radius der Prozeß neu gestartet werden.
Die Wandstärke beträgt 4mm, klingt massiv, aber diese Wände sind später hohl und sehen verrundet einfach gut aus.
Im Slic3r passt leider nur ein Halter gleichzeitig, wird Zeit da ich den größeren Drucker Anet A8 zum laufen bringe...
Der Fred-Halter ist sehr groß und hoch, der Druck dauert sehr lange. Nach 8 Stunden und 54 Minuten ist gerademal 72% fertig gedruckt.
So sehen dann "72% fertig" im Drucker aus.
Im roten Kreis erkennt man den Schacht für die Fremo-Klemme...
Nach 12 Stunden und 15 Minuten ist der Druck fertig.
Der fertige Fredhalter auf der Druckplatte. Ein paar "Spinnfäden" von Leerfahrten der Düse sind zu entfernen, ansonsten ist der Druck gut gelungen.
Der fertige Fredhalter, die "Spinnfäden" sind entfernt.
Am Boden ist der "Brim", eine Befestigung beim Druck, verschliffen.
MIST, der Schacht für die Fremo-Klemme ist die entscheidenden 1/10mm zu klein. Die kleine Schraubzwinge klemmt gewaltig. Das läßt sich mit viel Kraft bestimmt einschieben, kommt da aber nie wieder raus.
Dafür steckt der Fred sehr schön tief in seinem Schacht.
Doppel-MIST, der Fred steckt zu tief in seinem Schacht! Beim Herausnehmen hakt das Sprialkabel am Boden.
Das Sprialkabel schlägt am Boden an, nicht schön. Sowas stört später den Ablauf, das kann so nicht bleiben.
Die Lösung ist einfach, der Fredhalter wird in der Höhe um 20mm reduziert, von 60mm auf 40mm.
Hierbei wird auch der Schacht für die Fremoklemme um einen Millimeter vergrößert.
Ansonsten bleibt alles beim alten.
Im Slic3r habe ich die Füllung von 20% auf 15% und die Wandstärke reduziert um weitere Druckzeit zu sparen.
Der kürzere Fredhalter benötigt "nur noch" 5 Stunden und 41 Minuten zum Druck. Vorher waren es noch 12 Stunden und 15 Minuten. Die Höhe ist nur 1/3 geringer, die Druckzeit hingegen beträgt weniger als die Hälfte.
Der kürzere Fredhalter fertig im Drucker.
Auch hier sind feine Fusseln und Anformungen des Brim zu entfernen, das geht aber alles sehr schnell.
Im Vordergrund der neue, niederige Fredhalter, der hohe, alte dahinter.
Fredhalter mit Fremo-Klemme, dem Universaltool zur Befestigung von Anbau-Equipment.
Passt! Was so ein wenig mehr an "Luft" ausmacht.
Weil gerade kein Modul aufgebaut ist, muß zur Montage eine Arbeitsplatte herhalten. So wird das später an der Innenseite des Moduls aussehen.
So an der Außenseite des Moduls. An den runden Kanten bleibt man weniger hängen als an scharfen Ecken, das ist zumindest meine Erwartungshaltung.
Der Fred passt auch hinein, da hat ja schon vorher geklappt, aber so läßt er sich leicht und ohne ein Gehakel entnehmen.
Wenn mal wenig Platz ist wäre vielleicht auch ein Fredhalter für nur einen Fred nicht schlecht, also muß ein Mono-Fredhalter her.
Die restlichen Abmaße sind gleich, nur eben statt zwei Fred's passt hier einer hinein.
Die Mono & Duo Fredhalter habe ich ja noch jeden für sich konstruiert. Michael benötigte für seine Betriebsstelle einen 3-fachen Fredhalter und hat die beiden Konstruktionen einfach zusammengeschoben. Clevere Idee...
Die Abmaße verändern sich natürlich, aber statt zwei Fred's passen nun 3 hinein.
Die Idee ist so nett das ich das auch gleich mit einem 4-fach Halter aus zwei verbundenen Duo-Haltern ausprobieren mußte. Das hat weniger als 5 Minuten gedauert.
Ob das nun unbedingt Sinn macht kann ich so nun auch nicht sagen, aber es macht einfach nur Spaß.
Da der Drucker gerade eh nix zu tun hat habe ich die Konstruktion in den Slicer gezogen. Der Creality CR10-s ist groß genung den nun 184mm langen Fredhalter zu drucken.
Aber das große Bauteil braucht Zeit und Material, 10 Stunden und 45 Minuten. Kalkuliertes Gewicht: 64gr, was 21,5m Filament entspricht. Das bedeutet für den Drucker mal wieder eine Nachtschicht.
Für alle Nachdruckwilligen hier einmal meine Parameter für den Druck in PLA.
Auf dem Druckbett des Creality CR10-S ist noch Platz, den man für weitere Halter nutzen könnte.
Stellt man das Druckbett mit weiteren Haltern zu, könnte man in 72 Stunden und 21 Minuten 14 unterschiedliche Fredhalter drucken. Das wären dann ein knappes halbes Kilo an Material. Ich belasse es ersteinmal bei einem 4er Halter....
Der fertig gedruckte 4er "Quattro"-Halter.
Erster Test den Halters an einem Modul.
Wer seinen Fred Halter selber ausdrucken will findet hier das STL file: