Herstellung von Felsen


Herstellung von Felsen aus Holzkohle

Holzkohlefelsen

Die Herstellung von überzeugenden Felsen ist in H0 gar nicht so schwer

Diese Idee ist nicht von mir, ich habe einmal auf der Messe "Fazination Modellbau" in Sinsheim ein Schaustück gesehen das eine Alpenstraßen mit einem Fahrradrennen zum Thema hatte. Die Straße schlängelte sich dabei um sehr filigran wirkenden Felsnachbildungen, die mich in ihren Bann zogen. In einem kurzen Gespäch mit dem Erbauer stellten sich die Felsen zu meinem großen Erstaunen als Holzkohle heraus.

"Mit Tiefgrund imprägnieren, damit sie sich bemalen lassen, und dann in Trockenmaltechnik und Abtönfarbe den gewünschten Farbton aufbringen" So lautete das schlichte Rezept.

echte Felsen

Das mußte ich natürlich auch probieren, denn in der näheren Umgebung lassen sich solche Felsen zu Hauf finden.

echte Felsen

echte Felsen

Das Material für die Felsen

Ein Rest Holzkohle vom Grillen im Sommer war schnell gefunden.

Material für Felsen

Die Einkaufsliste, kurz und günstig:

Nicht jedes Kohlestückchen lohnt sich, manchmal verrät die Oberfläche gleich die Herkunft. Runde Äste oder Sücke mit Ästen sollte man besser zu Grillen verwenden.

ausgesuchte Kohlenstücke

Große Stücke mit zerklüfeter Oberfläche sind ideal, hiermit kommt der Effekt am besten rüber.

Tiefgrund

Die Marke des Tiefgrunds spielt keine Rolle, er sollte nur nicht penetrant riechen.

Die Herstellung der Felsen

Die Vorbereitung zur Herstellung der Felsen ist sehr simpel, eine flache Schale die die gewünschte Menge an Holzkohle aufnehmen kann und entsprechende Füllung mit Tiefgrund. Da hinein legt man die Kohle.

Kohle im Tiefgrund

Die Kohle saugt sich dann mit Tiefgrund voll, keine Angst das ist nicht viel. Einige Stücke fingen dabei an zu schäumen. Sieht komisch aus, hat aber keinen negativen Effekt.

Kohle im Tiefgrund

Nach einigen Minuten im Tiefgrundbad läßt man die Kohlenstücke abtropfen und legt sie zum trocknen auf einen Bogen Alufolie.

Kohle zum trocknen auf Alufolie

Beim anmalen zeigt sich der Sinn des Tiefgrundes wenn man einmal versucht ein Stück nicht imprägnierter Kohle zu belmalen. Die Holzkohle hat keine feste Oberfläche und man reibt schnell mal etwas von der Oberfläche ab, so das die Farbe nicht angenommen wird. Schmutzige Hände sind eine weiterer Effekt den der Tiefgrund verläßlich verhindert.

Kohle in Trockenmaltechnik gestrichen

Das Trockenmalen geht ruck zuck, verkehrt machen kann man kaum etwas, nur zuviel Farbe auftragen. Aber den Bogen hat man schnell raus.

fertige Kohle geteilt

Manche Kohlenstücke sehen an beiden Seiten gut aus, ein solches habe ich hier einfach mal geteilt. Vor seiner Karriere als Holzkohle war es einmal ein Teil einer rechteckigen Latte.

Platz für ersten Test

Die Felsen werden nun einfach einmal auf einem Schaustück plaziert, diese schlichte Wiese ist dafür genau richtig.

mit viel Weißleim engesetzt

Die Oberfläche wird mit dem Abbrechklingenmesser aufgeschnitten und aufgeklappt, der Unterbau ist Styropur, darüber ein paar Schichten Papier. Die beiden Felsenhälften werden mit viel Weißleim eingesetzt.

Ränder um die Felsen beschnitten

Die Ränder um die Felsen werden grob abgeschnitten und die Reste angedrückt. Verbleibende Spalte werden mit Kies oder Grünzeug verdeckt.

Eingebauter Felsen

Hier in Nahaufnahme, die zerklüftete Struktur gibt dem Felsen seinen rauhen Charakter. Im Hintergrund ein Kibri Unimog als Größenvergleich.

Eingebauter Felsen

Diesem Exemplar sieht man die Herkunft aus dem Grillkohlensack nicht mehr an....

Eingebauter Felsen

....genauso wie diesen beiden Felsennasen.