Modell-Wasser


Die Darstellung von Wasseroberflächen im Modell

fertiger Graben

Bewegtes Wasser im Selbstbau

Für die Darstellung von Wasser auf Modulen gibt es viele Möglichkeiten vom stillen See bis hin zum aufgewühlten Wasserfall. Auch bietet die Modellbahn Industrie eine Vielzahl von Materialien an. Für eine fiktive Ortsdurchfahrt möchte ich einen künstlich angelegten Entwässerungskanalnachbieten der langsam fließt, aber eben auch kein "Bergbach" ist.

Die meisten am Markt erhältlichen Harze ergeben eine spiegelglatte Oberfläche, toll für einen stillen See, aber irgendwie nicht das was ich mit vorgestellt hatte.

Auf einer Messe sah ich dann ein Diorama mit Schiff im Wasser, leichte Wellen, genau das was ich wollte. Nachgefragt beim Erbauer ergabt eine für mich ungewöhnliche Antwort "...das ist glasklares Silikon aus dem Baumarkt". Aha, Baumarktsilikon, damit habe ich schon die eine oder andere Havarie im Bad bekämpft, aber als Wassernachbildung war mir das Material neu.

Die Idee verdient es untersucht zu werden, denn Erfahrung habe ich damit keine.

Der Testgraben

Um nun nicht mit erfolglosen Tests das Modul zu versauen habe ich beschlossen für ein paar Tests 3 Testgräben zu bauen, mit identischem Material um auch mal Erfahrung mit dem Silikon als Gestaltungsmaterial zu gewinnen. Auch die Möglichkeiten der Ufergestaltung dieses künstlichen Grabens und dessen Wirkung soll dabei getestet werden.

Die Grabenmuster

Isolations-Styrodur als Basis, davon hatte ich noch einn Rest. Aus den Resten der Grundplatten mal eben die Kanalränder in Steigung 1:1,5 ausgeschnitten und aufgeklebt.

Kanalränder mit 1:1,5 Steigung

Die Oberfläche wird mit Papier bekleistert, wie die Module. Als Klebstoff verwende ich ein Ponal Weißleim Wasser Gemisch.

Oberfläche wird mit Papier

Die Oberfläche wird mit Papier bekleistert, wie die Module. Als Klebstoff verwende ich ein Ponal Weißleim Wasser Gemisch.

Die Grabenmuster

So ein 30mm tiefer Graben ist doch schon recht gewaltig....

30mm tiefer Graben

Nach dem trockenen der Gräben geht es mit der Farbe weiter.

Gräben und Farbe

Die Basis wird wie immer laubgrün gestrichen.

Graben laubgrün

Der Grabengrund wird dunkler gehalten, mit hellen Schlieren um Strömung und Tiefe zu simmulieren.

Farben für den Grabengrund

Auf großartige Details kann man dabei getrost verzichten, dvon sieht man unter dem Silikon später nichts, das kann man höchstens noch erahnen.

Farben für den Grabengrund

Die Grabenrandbefestigung

Auf einem der Muster will die Grabenrandbefestigung mit Walnussgranulat darstellen.

Grabenrandbefestigung

Körnung und Oberflächenstruktur machen sich recht gut.

Grabenrandbefestigung

Das Walnussgranulat wird mit reichlich Weißleim seitlich am Graben aufgeklebt.

Grabenrandbefestigung

Um noch weitere Materialien und Farbtechniken ausprobieren zu können habe ich die drei Gräben nur je zur Hälfte damit ausgestattet.

Grabenrandbefestigung

Tags drauf zeigt sich das das Walnussgranulat schlecht hält, es wird mit Tiefgrund nachgeklebt.

Tiefgrund

Mit reichlich Tiefgrund geflutet kann das nun wieder trocknen.

Tiefgrund

Getrocknet geht es nun der Maisgelben Farbe an den Kragen. Als frisch gebrochener Sandstein geht der Farbton vielleicht durch, als Uferbefestigung nicht.

Tiefgrund

Zum Altern eignet sich schwarze und braune Abtönfarbe, Prilwasser und ein flacher, weicher Pinsel.

Tiefgrund

So sieht das schon besser aus, also wieder eine Trockenphase.

Tiefgrund

In der Deko Abteilung im Bauhaus habe ich bei den Kerzen "Dekosand" der Firma "bolisus" gefunden. Die Steine sind schwarz, ~2mm groß und sehen schick aus. Braun wäre mir als Farbe zwar lieber gewesen, aber die war schon weg. Die 500gr kosten 2,49€. Ich habe in braun auch "feinen" Sand mitgenommen, der mich stark an unseren Schotter erinnert. Die Tests stehen aber noch aus.......

Dekosand aus dem Baumarkt

Der Dekosand ist gröber als das Walnusgranulat, hat aber die schönere Oberfläche.

Dekosand aus dem Baumarkt

Auch der Dekosand wird wie das Walnussgranulat mit reichlich Weißleim aufgeklebt.

Dekosand aufkleben

Dekosand und Walnussgranulat im direkten Vergleich. Was schon jetzt komisch auffällt ist das Grün zwischen den Steinen, es nimmt der Sache irgendwie die Tiefe.

Dekosand und Walnussgranulat

Kampf dem Grünschleier, vor dem Weißleim wird beim nächsten Muster einfach ein Streifen schwarz gestrichen.

schwarzer Streifen

Der Dekosand kann auf keinen Fall schwarz bleiben, das ist viel zu dunkel.

schwarzer Dekosand

Das am Vortag gealterte Walnussgranulat habe ich in Trockenmaltechnik mit verschiedenen graubraunen Tönen beginnend von hell nach dunkel überstreichen. Im Bild ist dies links zu sehen, rechts der Zustand zuvor.

schwarzer Dekosand

Alle drei Muster im Überblick, so kann ich verschiedene Techniken gleichzeitig testen.

schwarzer Dekosand

Der am Vortag geklebte Dekosand wird nun farblich gealtert.

Farben für Trockenmaltechnik

Wie das Walnussgranulat habe ich in Trockenmaltechnik mit verschiedenen graubraunen Tönen beginnend von hell nach dunkel überstreichen.

Trockenmaltechnik mit graubraunen Tönen

Der am Vortag geklebte Dekosand. Wie das Walnussgranulat habe ich in Trockenmaltechnik mit verschiedenen graubraunen Tönen beginnend von hell nach dunkel überstreichen. Im Bild ist dies rechts zu sehen, links der Zustand zuvor...

Trockenmaltechnik

Das Ergebnis mit Dekosand und Walnussgranulat im Vergleich. Im Bild ist rechts das Walnussgranulat zu sehen, links der Dekosand.

Dekosand und Walnussgranulat im Vergleich

Fehlt noch ein wenig Farbe.

ein wenig Farbe

Das Grün stellt dann schon die Algen dar.

die Algen

Das Silikon

Der Graben wird provisorisch verschlossen. Die Materialien: Grabenmuster, Prilwasser, Klebeband, Tesafilm, Anschlagplatte, Spachtel und natürlich das Silikon mit Spritze.

Silikon, Spritze, Tesa und Prilwasser

Aller Anfang ist schwer. Am Modulende möchte ich gerne eine gerade Schnittkante haben. Also eine Bastelplatte mit Tesafilm beschichtet, das läßt sich auch von Silikon wieder abziehen, seitlich daran Klebeband um es am Graben festmachen zu können..

Mauerplatte mit Tesafilm

Weil die Muster klein sind habe ich sie auf die Bastelplatte gestellt. Ganz so hoch wie die Platte soll das Silikon gar nicht. Eine Dicke von 3~4mm schwebt mir vor.

Eine Dicke von 3~4mm schwebt mir vor

Das erste Problem: Die Enden der Muster sind natürlich nicht eben, daran hatte ich beim Bau gar nicht gedacht. Mit jedem Gieß-System wird das schwierig, mit Silikon geht's.... Die Module sind da mit ihren geraden Seitenwänden besser. Das wird also gleich mal der Härtetest.

Spalte ! Ein Problem für Silikon?

Das Klebeband ist Mist und haftet nicht schön an den Mustern. Ein paar Nägel werden das Problem lösen helfen. Bei den Modulen werde ich dann Teppichklebeband verwenden.

Nägel lösen das Problem

Das Silikon aus dem Baumarkt "glasklar Silikon". Der Hersteller wirbt damit das transparenteste Silikon am Markt zu haben. Ich habe Bedenken das es zu durchsichtig sein könnte, ich bin ja mal gespannt....

glasklar Silikon

....matsch, matsch, matsch.... die "Würstchen" aus der Spritze haben mindestens 4mm Durchmesser. Der Plan die gleich in die seitlichen Steine einzuspritzen habe ich gleich mal zu den Akten gelegt, das geht nicht. Das muß ich da irgendwie reinspachteln. Für diesen ersten Test habe ich nur etwa 1/3 der Gesamtlänge zugespritzt. Was das Thema "glasklar" angeht habe ich übrigens dann doch andere Vorstellungen als die Herstellerfirma dieses Silikons. Aber schlecht ist es nicht....von der Farbe...

Silikon aus der Spritze

Der allererste Akt. Die flache Seite des Spachtels in das Prilwasser tunken und die Oberfläche in leichten Wellen glätten. Am Spachtel beibt nix kleben, da ist Prilwasser sehr effektiv.

Silikon spachteln

In die Steinchen wird das Silikon mit der spitzen Seite des Spachtels gedrückt. Hierbei den Spachtel ruhig hin und wieder mal in das Prilwasser tunken, dann bleibt daran nix hängen. Die Wellen sind auch in der Oberfläche verschwunden, nur die Kantenabdrücke des Spachtels sind noch zu sehen. Sieht noch nicht nach Wasser aus. Aber das Silikon schmiert überhaupt nicht, das war am Anfang meine größte Sorge. Auch sehe ich keinerlei Lufteinschlüsse..... Die Verarbeitung ist bis hierhin problemlos.

Silikon glätten

Hier kommt die Flut" das Ende des Silikon-Wassertests. Gefällt mir von der Struktur schon gar nicht so schlecht. Wichtig ist auch zu überprüfen das die Oberfläche waagerecht ist. Ein Buckel oder eine Rille im "Wasser" wäre schwer zu erklären.

Silikon glätten

Die Wellenbildung wirkt aber unnatürlich, hier muß ich noch was machen. Aber keine auffälligen Blasen oder Lufteinschlüsse. Das Wasser ist irgendwie "milchig". Mal sehen wie das getrocknet aussieht.

Wellenbildung

Die Tropfen auf der Oberfläche ist das Prilwasser. Das Silikon vernetzt in dem es Essig verdampft und an dessen Stelle Wasser einlagert. Daher bildet es bei Kontakt mit Wasser schnell eine dünne Haut. Das Wasser läuft aber an der Oberfläche ab und stört nicht weiter.

Tropfen auf der Oberfläche

Das Trübe kommt eigentlich ganz gut, wenn es nur nicht so "weiß" wäre.... Die Wellen sind aber echt Scheiße.....

unschöne Wellen

Aber wozu gibt es Borstenpinsel? In Prilwasser tunken und quer zur Längsrichtung in die Oberfläche des Silikon pieken. Dabei immer +/- 15° drehen, dann entsteht kein regelmäßiger Eindruck. Mit dem Pinsel werden auch das an den Rändern der Steine hoch gequollene Material wieder zurückgedrückt. Das geht echt super und ohne Rückstände am Pinsel. Die Verarbeitungszeit des Silikons reicht auch für eine wesentlich größere Strecke aus. Von daher gefällt mir das Material echt gut...

Borstenpinsel und Prilwasser

Na, das sieht doch schon gleich gaaaanz anders aus. Die Abdrücke vom Spachtel sind weg und die Wellen kommen einem flott fließendem Kanal recht nahe. Das erklärt auch die Blasen im Wasser (die weiße Farbe vom Silikon...). Ich finde es so schon mal nicht sooo übel.... Das viele Wasser auf der Silikonoberfläche stammt aus dem Pinsel, der gibt natürlich mehr ab als der Spachtel.

schöne Wellen

Durch die Lichtspiegelung an der Oberfläche sieht man gar nicht die Steine im "Wasser", der Randbereich gefällt mir schon mal.

Randbereich

Man beachte die Ränder: Die Steine sind umspült, wirken aber trocken. Das Silikon zieht sich nicht in die Böschung und über die Kapillarwirkung wie viele Harze den Hang hoch.

Randbereich

Hier sieht man die Transparenz des Materials. Die Steine kann man gut sehen, wie auch den Grund. Das Material vermittelt die Tiefe recht gut, finde ich.

Transparenz des Materials

Auch die umspülten Steine kommen gut rüber. Das hat bis hierhin schon mal schön geklappt und war völlig unkompliziert, da ist arbeiten mit Gips schlimmer. Nun bin ich mal gespannt wie das Material getrocknet aussieht.

umspülte Steine

Zwei Tage später, das ausgehärtete Silikon. Durch das Tupfen mit dem Pinsel und/oder das Wasser wirkt die Oberfläche rauh, wie gefroren. So richtig "Glasklar" ist die Geschichte auch nicht wirklich. Aber man kann draufrum grabbeln, es ist recht fest und nicht geschrumpft. Eigentlich gefällt es mir noch immer, wenn auch den Glanz fehlt....für Eis wäre das super....

Oberfläche matt und rauh

Die Platte ließ sich auch entfernen, gut, sie ist dabei gebrochen, aber auf Tesafilm klebt das Silikon nicht. Der Abschluß ist schön glatt. Der Vorsprung ist dem Spalt geschuldet, bei dem Modul gibt es den nicht.

Das Ende vom Graben

Die Platte habe ich umgesetzt, mit dem alten Klebeband. Das wird jetzt nur noch durch die Nägel gehalten, was aber nicht schlimm ist, das geht ganz gut.

Das andere Ende vom Graben

....matsch, matsch. matsch.... das Silikon aus der Tube in den Graben gedrückt. Im Bild zu sehen der Übergang zu bereits trockenen Silikonbach. Mal sehen ob das später auffällt.

Das Rest vom Graben mit Silikon gefüllt

Der Graben ist an dieser Stelle für die breite Seite des Spachtels zu schmal, also gleich mit der spitzen Seite. Das geht Dank dem Prilwaser auch ohne Probleme. Die größeren Steine in diesem Bereich des Musters machen das eindrücken des Silikons etwas aufwändiger, aber nicht unmöglich. Das ging mit den kleineren Lücken beim Granulat etwas einfacher.

Übergang im Silikon

"Übung macht den Meister", da ich vorgestern ein wenig probiert habe, und weiß was gut funktioniert, mache das nun so, der Graben war in wenigen Minuten fertiggestellt. Jetzt nur noch mit dem Pinsel die Wellen rein und gut....

Übung mit Silikon

Der Übergang. Das Silikon kaschiert ihn verdammt gut, man kann es nur noch anhand der Oberflächen Textur erkennen. Nach dem "Pinseleinsatz" dürfte das komplett verschwunden sein. Einem arbeiten in Abschnitten steht also im Prinzip nichts im Wege.

Silikon kaschiert den Übergang

...tupf, tupf, tupf... die Geschichte mit dem Pinsel ist auch Ruck-Zuck erledigt. Schon jetzt ist der Übergang zwischen dem alten und neuen Kanalwasser nicht mehr zu sehen.

die Geschichte mit dem Pinsel

Einmal drüber gepeilt. Auch hier verrät nichts den Ansatz und auch sonst kommt der Eindruck von fließendem Wasser gut rüber. Was mich etwas stört ist die matte Oberfläche, das sieht irgendwie "gefroren" aus.

fertiger Bach, sieht gefroren aus

Zwei Tage später, das Silikon ist trocken und sieht absolut matt aus. Aber ich habe da doch noch die Idee mit dem Bootslack, der sorgt ja auch bei vielen anderen Lösungen für den Oberflächenglanz. Aber Silikon lackieren? Ob das hinhaut?? Versuch macht klug, dazu sind die Muster schließlich da.

fertiger Bach, sieht gefroren aus

Diese Ecke habe ich für den Versuch ausgesucht. Der Bereich ist bereits trocken und auch rau, wie der Rest vom Kanal.

Testecke

....flatsch, flatsch. flasch... der Bootslack läßt sich auf das Silikon streichen, nicht sehr dünn, dann reißt der Film, aber etwas dicker geht....sieht auch gleich viel "wässriger" aus. Auch wirkt das fließen unten rechts ruhiger wie oben links. Das gefällt mir sehr.

Testecke lackiert

Auch von der Seite sieht es nicht schlecht aus. Bleibt abzuwarten wie das nach dem trocknen aussieht, da verliert der Lack ja noch eine Menge Volumen. Ich bin schon gespannt...

Testecke lackiert

Da mir die kleinen Steine zu klein, und die großen zu viele Lücken haben möchte ich beide mal mischen. Auch möchte ich eine gerade Kante oberhalb der Steine haben, schließlich ist das ein künstlich angelegter Kanal. Das werde ich aber nur in horizontaler Lage schaffen, dafür werde ich das Modul später kippen. Um den Grabengrund zu simulieren klebe ich eine Schaumstoffleiste mit schräger Kante auf eines der Muster.

Testecke lackiert

Das sieht dann in etwas so aus. Da ich die Steine vorher anstreiche brauche ich mich nicht um eine Grundierung kümmern.

Anschlagkante

Die obere Begrenzung ist auch eine Schaumstoffleiste. Die muß natürlich abnehmbar sein und wird nicht geklebt sondern mit zwei Nägeln temporär befestigt.

Anschlagkante temporär befestigt

Dicker Leimauftrag, bis hierhin nix Neues.....

Dicker Leimauftrag

Anschließend wird die Anschlagleiste festgemacht, sie gibt die Grenze der Steine nach oben vor.

Anschlagkante temporär befestigt

Eine Lage schwarze Steine. Die dürfen nicht aufeinander liegen. Die Lücken dazwischen füllt das Granulat.

Eine Lage schwarze Steine

Das Granulat drüber schütten, andrücken und die Reste abkippen erzeugt dieses Resultat. Kleine Lücken und große und kleine Steine.

Granulat drüber schütten

Nägel raus und Anschlagleiste weg, fertig ist die gerade Kante. Einige Steinchen hat es mitgerissen, die werden nun noch in Position geschoben und das Ganze kann trocken.

Anschlagleiste weg

Man muß beim Betrachten des Bildes den Kopf ca. 45° nach rechts neigen, dann hat man die Optik in etwa. Hätte ich auch gleich mit der Kamera machen können, habe ich aber nicht dran gedacht. Egal, die Kante ist jedenfalls gerade, das passt. Hier braucht's jetzt nur noch Farbe.

Ich glaube ich habe nun zumindest eine Möglichkeit zur Darstellung von Wasser gefunden, nur das Silikon könnte etwas klarer sein.....

Anschlagleiste weg

Der Entwässerungskanal

Nun kann der Bau des künstlich angelegten Entwässerungskanals meiner fiktive Ortsdurchfahrt beginnen. Die Idee der Ortsdurchfahrt kam mir leider erste sehr spät, die Streckenmodule hatte ich schon fertig, bis auf Gleis und Geländegestaltung. Ein Graben war eigentlich nicht vorgesehen, stellt aber einen schönen Abschluß für die Bebauung dar. Also wird er an einem Modul nachträglich eingearbeitet. Im ersten Schritt wird das Grabenprofil angezeichet.

Seine Maße richten sich nach den Gegebenheiten des Moduls:

...hier soll der Graben hin

Der Kanal soll die Tiefe der Grundplatte des Styrodurs aufweisen. Er wird mit einem vorhandenen Styrodur-Abschnitt angezeichnet.

Tiefe des Kanals

Das war einfach und erfolgt auf beiden Seiten des Moduls.

Tiefe angezeichnet

Nun zeichne ich die Breite des Grabengrund mit 30mm an und verlängere die Linien bis zur Moduloberkante.

Grabengrund

Die Wandung des Grabens soll eine Steigung von 1.1,5 aufweisen, so ergibt sich eine Breite von 45mm links und rechts des Grabengrundes an der Oberseite. Auch das ist schnell an beiden Seiten des Moduls angezeichnet.

Grabenwand

Auf der Oberseite des Moduls werden nun die Eckpunkte verbunden. Eine Idee den Kanal in einem leichten Bogen zu legen habe ich verworfen, ein schnurgerader Verlauf kommt einem künstlichen Gewässer näher, finde ich.

Grabenverlauf an der Oberfläche

Auf der Oberseite des Moduls werden nun die Eckpunkte verbunden. Eine Idee den Kanal in einem leichten Bogen zu legen habe ich verworfen, ein schnurgerader Verlauf kommt einem künstlichen Gewässer näher, finde ich.

Grabenverlauf an der Oberfläche

Der Kanal ist angezeichnet und richten sich nach den oben angeführten Gegebenheiten des Moduls.

komplett angezeichneter Grabenverlauf

"Der Kanal wird so tief wie die Platte dick ist, 30mm. Der Kanalgrund wird also als 30mm breiter Streifen ausgeschnitten. Das geht mit der Handsäge recht gut.

Streifen ausgeschnitten

"Die Seiten werden mit dem Brotmesser vorgeschnitten, auch das ging gut. Hätte ich diesen Plan schon vorher gehabt hätte ich das natürlich viel schöner mit der Maschine gemacht....

Seiten vorgeschnitten

"Der PU-Schaum ist draußen, sieht ja schon mal nicht schlecht aus, Aber oben rechts sieht man schon das erste Problem, die Beintasche ragt in den Kanal....

Beintasche ragt in den Kanal

"...und zwar genau hier. Ich hätte den Kanal schmaler machen können, aber das kleine Eck wird weggeraspelt.

Beintasche ragt in den Kanal

"Raspel, raspel, fertig. ....und Glück gehabt, oben sieht man schon die weiße Spachtelmasse die die Spaxschraube der Konstruktion verdeckt. Da hat nicht viel gefehlt.

Beintasche weggeraspelt

Mit der Raspel wird nun auch der Kanalrand begradigt. Die "Wellenform" des Brotmessers verschwindet so. Es entsteht das Profil eines künstlich angelegten Kanals. Die rechte Seite ist schon geraspelt, die linke noch wellig vom Brotmesser.

Kanalrand begradigt

Es folgen die Ausschnitte in der 16mm Tischlerplatte. Da ist Schluß mit Handsäge und Brotmesser, da muß die BOSCH Pendelsäge ran. Das ging aber auch ganz gut. Ich habe da immer ein paar Millimeter stehen lassen und auf Maß geraspelt.

Ausschnitte in der Modulseitenwand

Hier sieht mal einmal schön wie gut die Platten im Rahmen eingeklebt sind. Schmale Spalte und alle mit Klebstoff gefüllt.

Spalte mit Klebstoff gefüllt

Am Ende habe ich die Seitenwände und das Holz mit dem Schwingschleifer abgeschmirgelt. So ist die Oberfläche schön glatt. Viel besser hätte ich das mit der Maschine auch nicht hinbekommen.

Seitenwände und Holz abgeschmirgelt

Die Unterseite wird mit einer zugeschnittenen, 6mm Hartschaumplatte, beidseitig mit Pappe kaschiert, verschlossen. Der Zuschnitt sieht durch die Ausschnitte für die Beintaschen komisch aus, passt aber auf den Millimeter in das Module. er bildet später den Kanalboden.

Die Unterseite

Eingeklebt mit reichlich Weißleim, fixiert mit eingesteckten Nägeln und am Rand mit Acryl ausgespritzt, Das sollte halten.

Die Unterseite eingeklebt

Sieht ja auch schon schön nach Kanal aus, nur ganz gerade ist er nicht geworden, Handarbeit eben.....ich bin ein Schmied....

Basis fertig

Nach dem Trocknen kommen ein paar Lagen Papier zur Stabilisierung. Auftapezierte Zeitung mit verdünntem Weißleim, das macht die Oberfläche unheimlich stabil.

Auftapezierte Zeitung

Unten ist das Modul nun "zu". Nach dem Trocknen erfolgt hier ein Anstrich in Weiß mit Acrylfarbe.

Unten ist das Modul zu

Die Situation oben, ohne Papier Überzug....

Oberseite ohne Papier Überzug

...und mit. Wenn der Leim trocken ist sind auch die Falten und Wellen verschwunden. Der verdünnte Weißleim schrumpft ganz schön.

Oberseite mit Papier Überzug

...der Rest ist noch immer eine Baustelle