Auf den Modulen der Jagsttalbahn kommen viele Nadeläume zum Einsatz. Etliche davon sind gekauft, dies ist für die vielen Baumgruppen auch optisch völlig ausreichend und zufriedenstellend. Aber viele einzeln stehende Bäume sind sehr charakteristisch in Wuchs und Größe so das sich hier der Selbstbau anbietet. Nachfolgend wird am Beispiel eines großen Baumes der Bau aus Blumenbindedraht gezeigt. Dier Bericht stammt von Frank-Martin Schmidt der Nadelbäume für seine Module in hervorragender Qualität selber baut. Nachfoldend verrät er uns wie er das macht. Weiter unten auf der Seite finden sich dann Tipps wie ma die Bäume am besten aufstellt.
Als erstes muß die Position des Baumes bestimmt werden. Hierbei ist zu überprüfen das keine Äste in das Lichtraumprofil im Gleis ragen. Auch der spätere Transport der Module sollte bedacht werden, Bäume die über die Modulkante hinausragen sind beim späteren Transport stark gefährdet.
Dank des Styroduruntergrundes und der Papieroberfläche reicht zum "bohren" des Loches ein einfacher Nagel. Dadurch sind später keinerlei Späne an der Oberfläche zu entfernen. Bei Untergründen mit Gips oder Holz sieht das schon anders aus.
Unter Bäumen sieht die Vegetation anders aus als auf einem freien Feld. Alte Nadeln und die Zapfen wirft der Baum im Laufe eines Jahres ab und färben den Bereich under den Bäumen dunkeler. Stehen die Nadelbäume derart dicht aneinander das sie im unteren Bereich keine Nadeln mehr an den Zweigen aufweisen findest sich am Boden meist auch kein Grün mehr. Der Boden ist zentimeterdick mit alten Nadeln bedeckt und sollte eher graubraun dargestellt werden. Hierfür nutzen wir zum einen braunen Holzstreu und feine gesiebte Erde.
Rund um das eingestochene Loch wird im Radius der Äste des Baumes Tiefgrund aufgetragen. Dieser dient zur Festigung des alten Nadeln, Zapfen und der Erde.
Womit man nun beginnt ist Geschmackssache. Ich streue erst das Holzstreu auf das die alten Zapfen und Nadeln darstellen soll. Man kann auch anders beginnen.
Rund um den Stamm streue ich nun die fein gesiebte Erde auf um diesen Bereich weiter abzudunkeln. Wie dicht und wie dunkel dieser Bereich gestaltet wird hängt von der Größe des Baumes ab, ob er einzeln oder in der Gruppe steht und ob die Äste später bis zum Boden reichen oder nicht.
Nun wird es ernst, der Stamm wird bis zur gewünschten Pflanztiefe in den Weißleim Topf getunkt. Das ist zwar etwas viel Leim, aber das soll uns mal nicht stören, davon wird man später nichts sehen.
Der Stamm wird nun so weit wie gewünscht in das vorgestochene Loch eingesteckt. Ein Teil des Weißleimes wird sich dabei an der Oberfläche abstreifen. Würde man das so trocken lassen bildet sich ein später deutlich sichtbarer Leimring um den Stamm der alles andere als natürlich wirkt.
Der Weißleim um den Stamm wird nun ein wenig verteilt, auch so kann man das noch nicht lassen.
Mit einem kleinen Cutter "schaufele" ich nun links und rechts ein wenig fein gesiebten Sand neben den Stamm. Das wird allerdings so als Tarnung für den Weißleim nicht reichen. Es würde den Effekt einer um den Stamm gelegten Erdwalls entsprechen. Das kommt nun so häufig nicht vor.
Mit einem feinen Holzspatel oder Schraubenzieher wird nun der Sand ein wenig mit dem Weißleim vermischt und damit das Wurzelwerk rund um den Stamm modelliert. Das verschafft dem Baum später auch zusätzlichen Halt.
Nach dem Abtrocknen geht der Stamm nahtlos in die Oberfläche des Moduls über. Auch farblich ist nun kein Unterschied zu erkennen da die Erde sowohl auf der Oberfläche des Modula als auch am Stamm wiederzufinden ist. Auf diese Weise entsteht ein sehr natürlicher Effekt eine angewachsenen Baumes.
Bäume deren Stämme bis zum Boden reichen snd natürlich einfacher zu setzen. Hier belasse ich es beim Aufstreuen der alten Nadeln und Zapfen, also dem Holzstreu. Vom Stamm ist bei diesen Bäumen nichts zu sehen.
Der frei stehende Stamm hingegen sieht schon wesentlich natürlicher aus. Gestrüpp und niederiges Buschwerk fehlen noch, genauso wie hohes Gras und Unkraut, aber dafür ist ein eigenes Kapitel eingestellt.