Aktualisiert: 22. Januar 2022
Nicht selten kreuzt eine Strasse der Schienenweg, oder verläuft parallel zu ihr. Dies ist am Abzweig zum Anschluß der Firma Woerhle der Fall, hier verläuft die Strasse, die um 1969 bereits geteert war, bis zum Bahnhof Krautheim paralell in direkter Nähe zum Gleis.
Nun gibt es seit jeher erprobte Methoden eine Teerstrasse nachzubilden:
Aber so recht überzeugt haben mich all diese Methoden nicht. Auf einer Ausstellung sah ich dann ein Diorama mit einer außergewöhnlich guten Nachbildung einer Strasse. Ein kurzes Gespräch mit dem Erbauer verriet mir das Ausgangsmaterial für die Strasse: eine 2mm Korkplatte mit einer Beschichtung aus "Vallejo Earth Texture Lava Negra-Asfalto" Nr. 26.214.
Nun nutze ich bereits seit längerem eine andere Texturpaste von Marabu. Diese ist preislich etwas günstiger, so das ich auch mit dieser Paste einen Versuche starten möchte.
Im Bereich Trockenbau werden ebenfalls viele fertige Acrylspachtelmassen verwendet, die preislich deutlich günstiger sind. Vielleicht ist auch dies eine mögliche Alternative zum Bau der Modell Teerstrassen.
Bevor ich nun also beginne meine Module mit einer Teerstrasse zu versehen mache ich einen Test mit den drei Materialien, zum einen um herauszufinden welches Material die besten Ergebnisse bringt und zum anderen ob sich mit den günstigen Materialien ähnliche Ergebnisse erzielen lassen.
Die Basis für die Tests ist ein einfaches Brett aus der Restekiste.
Die Strasse selbst ist ein 87mm breiter und 2mm dicke Korkstreifen. er entspricht einer 7,5m breiten Strasse
Da neben der Strasse ein Bügersteig mit Plattenbelag verlegt ist, für den ich bereits vor Jahren einmal eine Silikonform erstellt habe, werde ich auch zwei Abgüsse aus Polymer-Gips neben der Strasse anbringen.
Der abgegossene Bürgersteig aus der Nähe. Im Abguß befinden sich einige Luftblasen, das macht ihn für diesen Test entbehrlich.
Mit Weißleim werden nun Kork und Gehweg aufgeklebt. Das dieser wasserfest ist, ist Zufall, nötig ist das nicht, der normale Weißleim war nur gerade alle.
Der Leim wird flächig aufgetragen. Da alle Teile flach sind komme ich hier ohne weitere Fixierung aus.
Während der Weißleim trocknet suche ich schon mal die Werkzeuge zum Verstreichen der Acryl-Textur heraus. Verschiedene Spachtel mit Holzgriff leisten hier gute Dienste.
Tags drauf ist das Probestück getrocknet. Der Kork steht an beiden Seiten über.
Mit dem Abbrechklingenmesser werden die Überstände schnell entfernt.
Die Bordsteinkante wird mit Klebeband abgedeckt. Die Pasten kleben und färben irre gut, das möchte ich nicht am Kantstein sehen. Das Klebeband ermöglicht es bis an den Kanststein zu arbeiten und durch Abziehen eine scharfe Kante herzustellen.
Nach dem Öffnen der Dose und dem Abziehen der Schutzfolie klebte an eben dieser Folie ein Rest den ich mit dem Spachtel auf den Kork aufgetragen habe.
Mit dem Spachtel wird die Paste nun auf dem Kork verteilt. Hierbei ist auf eine möglichst dünne, aber die Fläche vollständig bedeckende Schicht zu achten. Der Vorgang hat viel Ähnlichkeit mit dem Schmieren eines Butterbrotes.
Das Material ist ungemein ergiebig, der Rest vom Deckel reichte für das ganze, gut 40cm lange Muster. Für die beiden restlichen Materialien werde ich mir neue Musterstücke anfertigen müssen. Auch klebt und färbt die Masse ganz hervorragend an Allem was damit in Berührung kommt. Die beste Kleidung sollte man dafür nicht tragen. Aber im feuchten Zustand läßt sich das Vallejo Earth Texture Lava Negra-Asfalto leicht mit Wasser auswaschen und auch das Werkzeug reinigen.
Der letzte Schritt ist das Entfernen des Klebebandes vom Kantstein. Das hat gut geklappt und eine scharfe Trennung hin zum Teer erzeugt.
Aus der Nähe betrachtet ist der Eindrucke einer frisch geteerten Straße unverkennbar. Das Muster bekommt nun 24 Stunden Zeit zum trocknen.
Nach dem Trocknen zeigt sich bei der Vallejo Earth Texture Paste dieses Bild. Durch die Trocknung hat sich weder die Struktur noch der Oberflächenglanz verändert.
Da ich keinen Strassen-Neubau darstellen will, muß die Oberfläche weiter bearbeitet werden.
Zuerst entferne ich mit einem Schleifklotz alle evt. noch hochstehenden Steinchen. Die Oberfläche erweist sich dabei als äußerst robust und widerstandsfähig. Auch an den Kanten war keine Tendenz zu Abbrüchen erkennbar.
Das Ergebnis der Schleiferei ist etwas abgenutzter Strassenbelag.
Zeit auch das drumherum etwas zu bearbeiten. Sand aufstreuen und mit Tiefgrund durchtränken. So kann das Musterbrett für weitere 24 Stunden trocknen
Nach dem Trocknen des Sandes sollte dieser farblich behandelt werden.
Mit Hilfe eines Tuschkastens ist das schnell erledigt.
Auch der Strassenbelag wird weiter verwittern, ein Gemisch aus schwarz, braun und weiß aus dem Tuschkasten sorgt für die nötigte Lasur.
Ist der komplette Strassenbelag verwittern, kann das Brett erneut 24 Stunden trocknen.
Nach dem Trocknen zeigt sich folgendes Bild. Für einen Größenvergleich ist hier einmal ein MAN Reisebus auf der Strasse.
Die Alterung zeigt den gewünschten Effekt einer genutzten Strasse.
Fahrbahnmarkierungen habe ich mit Hilfe eines weißen Aquarellstifts und einem Lineal gezeichnet und anschließend mit einem Pinsel und etwas Wasser verwischt.
Der Eindruck der fertigen Strasse gefällt mir sehr gut.
Aber lassen sich mit anderen Materialien ähnliche Resultate erzielen?.
Eigentlich sollten diese zusammen mit dem Vallejo Earth Texture Lava Negra-Asfalto auf das gleiche Brett aus der Restekiste. Nun erwies sich der von der Deckelfolie abgestrichene Rest als so ergiebig das es für das ganze Musterbrett ausreichend war. Also wurde aus dem abgeschnittenen Korkstreifen und einem weiteren Bürgersteig ein zweites Musterbrett angefertigt.
Auch hier wird vor dem Auftragen der Paste der Bordstein mit einem Kreppband abgeklebt.
Das Kreppband wird nun an der Kante zur Strasse mit einem Abbrechklingenmesser abgeschnitten, so das eine scharfe Kante entsteht.
Begonnen habe ich mit der Strukturpaste "fein" von Marabu. Auch der Spachtel ist der gleiche. Die Arbeit ist ähnlich, wobei sich die Paste als zäher im Vergleich zu der Valejo Paste erweist. Aber auch hier kommt man schnell zu einem Ergebnis.
Als letztes wird der Reparaturspachtel aufgetragen.
Diese ist sehr streichfähig, durchaus vergleichbar mit der Valejo Paste, nur die Körner fehlen hier völlig.
Die Oberfläche wird nach dem Streichen sehr glatt. Nun wird das Kreppband entfernt und die Platten können 24 Stunden trocknen.
Nach dem Trocknen zeigt sich bei der Marabu Strukturpaste dieses Bild.....
.....auch die Nahaufnahme zeigt deutlich weniger Struktur als die Valejo-Paste. Das kann aber auch am weißen Grundmaterial liegen.
Ein sehr ähnliches Bild zeigt der Reparaturspachtel.....
.....er wirkt von allen Materialien am glattesten.
Zeit das Umfeld anzupassen.
Mit Sand und Tiefgrund wird nun das Umfeld gestaltet.
Im äußeren Bereich habe ich vorher ein wenig braune Abtönfarbe auf das ansonsten unbehandelte Sperrholz gestrichen. So kann das Testbrett weitere 24 Stunden trocknen.
Ein Nachteil beider Alternativen ist die weiße Farbe. Das ist für eine geteerte Straße die denkbar schlechteste Ausgangsbasis. Zum Glück läßt sich das Material mit jeder Farbe lackieren.
Die Strasse wir nun also mit schwarzer Abtönfarbe grundiert. Dies ist im Bereich des Bordsteins nicht so einfach, entweder bleibt hier die Straße weiß, oder der Bordstein wird, je nach Geschicklichkeit, auch schwarz.
Auch die Sandoberfläche wird mit Hilfe eines Tuschkastens farblich angepasst. Es schließt sich ein weiterer Tag zum trocknen der Farbe an.
Hier geht es demnächst weiter.