Der Betrieb unserer Bahn erfolgt mit Wagenkarten und Frachtaufträgen.
Die Wagenkarten habe ich bislang immer in einen der Wagenkartenhater gesteckt, mit dem Erfolg das die Ecken meim Transport gerne mal geknickt werden und sich einzelne Wagenkarten selbständig machen und dann irgenwo im Gepäck herumfliegen. Auch wird der Stapel mit der Zeit immer dicker.
Auf der Suche nach einer vernünftigen Aufbewahrung und Transport der für Wagenkarten habe ich mir verschiedene Boxen für Karteikarten angesehen, die anber immer irgendwie innen zu klein oder in der Summe zu groß waren. Das Angebot wird auch dadurch immer weniger, da im PC-Zeitalter niemand mehr mit Karteikarten arbeitet. Also eine entsprechende Box aus Holz selber schreinern, oder konstruieren und drucken. Ich will hier mal den letzteren Weg aufzeigen.
Folgende Bedingungen soll die Box erfüllen:
Die Konstruktion der Wagenkartenbox orientiert sich an der Größe der Wagenkarten. Die größte Wagenkarte die ich gefunden habe ist 120mm hoch und 170mm lang. Dies ist nun das erforderliche Innenmaß der Box. Alle Karten zusammen ergeben bei mir einen Stapel von gut 35mm, ich habe daher das Innenmaß auf 45mm erhöht um noch ein wenig Platz für neue Karten zu haben. Die Wandstärke beträgt überall 2mm, außer der Rückwand die aufgrund des integrierten Scharniers 6mm dick ist. Auf der Vorderseite ist eine 0,5mm Vertiefung zum einkleben eines Etiketts vorgesehen.
Die Rückseite ist komplett eben, als Stift für das Scharnier ist ein 2mm Draht vorgesehen.
Als Verschluß dient ein kleiner Magnet mit einem Duchmesser von 3mm und einer Höhe von 2mm. Er wird in eine dafür vorgesehene Aussparung in der Box geklebt.
Das Oberteile ist kleiner als das Unterteil. Durch die nach unten gezogene Vorderkante wird beim Öffnen der Box der Blick auf die Wagenkarten großflächig eröffnet.
Auch das Oberteile ist mit einer möglichst glatten Oberfläche versehen.
Im Gegensatz zum Unterteil erhält das Oberteile keine Vertiefung für ein Etikett.
Im PC montiert und zur besseren Unterscheidung mit unterschiedlichen Farben versehen.
Im Detail die beiden Magneten (rot), einer im Oberteil, einer im Unterteil.
Auf der Rückseite bilden Unterteil und Oberteil ein Scharnier.
Um die Leichtgänigkeit sicher zu stellen wurde hier mehrere 1/10mm Luft zwischen beiden Teilen vorgesehen und auch durch Ausrundungen zusätzlich Platz geschaffen.
Von der Seite ist der zusätzliche Platz zwischen beiden Bauteilen gut zu erkennen.
Der erforderliche 2mm Drahtstift zum Verbinden beiden Bauteile ist hier nicht dargestellt.
Platt von der Seite, der Deckel sollte recht dicht auf der Box aufliegen und mit den Magneten in dieser Position gehalten werden.
Für den Druck der Wagenkartenox werden nun STL Files für den 3D FDM Drucker benötigt. Die Volumen-Modelle habe ich in freeCAD erzeugt und stehen hier als STL-file zum download bereit:
Im Clicer "Cura" werden die Daten nun für den Anycubic Chiron aufbereitet. Bei einer Schichtdicke der einzelnen Lagen von 0,15mm ergibt sich eine Druckzeit von 17 Stunden und 20 Minuten.
Der Bodenbereich, gut zu erkennen die 6mm dicken Rückwände mit dem Infill und die restlichen, nur 2mm dicken Wände.
Bei der 200sten Lage kann man am Deckel im Vordergrund den Kanal für den 2mm Draht erkennen. In Blau fie Leerfahrten der Druckdüse.
392 Lagen werden für den Deckel benötigt, das Unterteil besteht aus 686 Lagen.
Mit der 686sten Lage ist der Druck beendet.
Die Masse ist geschafft, es fehlt nun noch ein kleines Stück....
... geschafft, der fertige Druck steht auf der Bauplatte.
21 stunden und 40 Minuten hat der Druck gedauert.
Für die Montage wird der Brim entfernt und ein der Länge des Kastens entsprechender 2mm Stahldraht abgeschnitten. Er dient als Gelenk und Verbindung der beiden Teile.
Der 2mm Stahldraht wird nun seitlich im Gelenk der beiden Teile montiert. Das geht recht staff.
Ist der 2mm Stahldraht montiert läßt sich die Box gut schließen. Die Teile passen genau aufeinander.
Öffen läßt sich die Box natürlich auch.
Fehlen noch die Magnete zum Verschließen der Box. Durchmesser 2mm, Höhe 2mm.
Zum Einkleben der Magnete verwende ich Sekundenkleber und einen pulverförmigen Füller von Conrad.
Unten ist der Magnet bereits eingeklebt, oben klemmt er nur im Deckel.
Beide Magnete eingeklebt.
Die fertige Box kann nun gut 20 Wagenkarten aufnehmen.
Nun werde ich nach und nach für jede Wagengattung eine Wagenkartenbox drucken.