Aktualisiert: 31. August 2022
Das Stellen der Weichen mit einem Drehantrieb hat sich bei der Jagsttalbahn im Modell durchgesetzt.
Ein Problem, das wir bei der Jagsttalbahn eigentlich nicht haben ist der Antrieb der Weichensignale, oder auch Weichenlaternen. Diese sind in dem von uns gewählten Zeitraum um 1969 bei der Jagsttalbahn nicht mehr zu finden.
Das war aber nicht immer so, wie das Bild der Eröffnungsfahrt 1900 zeigt (gelber Kreis).
In der Museumszeit waren vereinzelt Weichensignale angebracht, hier 1986 in Möckmühl (gelber Kreis).
Auch beim aktuellen Wiederaufbau werden wieder Weichensignale angebracht, hier 2022 in Dörzbach (gelber Kreis).
Für den 3D gedruckten Drehantrieb fehlt aktuell jedoch die Möglichkeit dies einfach auch im Modell umzusetzen. Die Idee ist nun die immer gleiche Drehbewegung des Drehantriebes von ~160° in eine 90° Drehung umzuwandeln.
Daraus ergeben sich weitere Anforderungen:
Um aus der Drehbewegung eine lineare Schubbewegung zu machen, gibt es viele Möglichkeiten. Für die Weichenantriebe habe ich es mit Hebeln gelöst, die auf kleinem Raum große Stellwege ermöglichen. Dies ist wichtig, um die immer etwas unterschiedlichen Stellwege der Selbstbau-Weichen anzupassen. Für die Weichenlaternen wird ein immer gleicher Winkel von 90° benötigt. Auch der Drehwinkel der Drehwelle ist immer gleich, die Verbindung kann also steif, ohne Einstellmöglichkeit, ausgeführt werden. Auch der Stellweg sollte mit 10mm ausreichend sein.
Eine leichtgängige Lösung ist hier ein Exzenter, auf den ein Kugellager außermittig platziert und gedreht wird und so den Hub erzeugt. Der Innendurchmesser muß dabei dem gewünschten Hub plus dem Drehwellendurchmesser entsprechen. Hub = 10mm, Wellendurchmesser = 6mm ergibt ein Lager mit einem Innendurchmesser von 16mm.
Auf der Suche nach einem geeigneten Kugellager bin ich bei www.amazon.de fündig geworden. Dieses Lager hat einen Innendurchmesser von 17mm, einen Außendurchmesser von 26mm bei 5mm Breite.
Begonnen habe ich die Konstruktion mit dem Zeichnen einer 6mm Drehwelle.
Aus verschiedenen Zylindern habe ich dann diesen Exzenter (grün) konstruiert.
Zum Klemmen auf der 6mm Drehwelle sind am Exzenter (grün) im Abstand von 90° vier Gewindelöcher für ein M3 Gewinde vorgesehen. So läßt sich der Exzenter in jeder Lage bequem über eine der Madenschrauben auf der Welle festklemmen.
Das 17mm x 26mm x 5mm Kugellager (orange) wird auf den Exzenter gepresst oder geklebt.
Außen wird um das Kugellager (orange) ein Hebel (hellblau) konstruiert, der in einem 2mm Loch einen 2mm Stelldraht aufnimmt.
Kugellager (orange) und Hebel (hellblau) auf dem Exzenter (grün).
In dem Hebel (hellblau) wird der Stelldraht (gelb) eingeklebt.
Die Konstruktion der angetriebenen Seite beginnt mit dem Weichensignal in einfacher Blechausführung. Weichenlaternen in H0 gibt es bereits ausreichend, beleuchtet oder unbeleuchtet, am Markt.
Das Weichensignal wird an der Unterseite mit einem 1mm Stahldraht verbunden. Für eine beleuchtete Weichenlaterne wäre ein max. 1,5mm Messingrohr besser.
Je nach benötigter Höhe (Baubrett, Styrodur, Trasse, ....) wird ein einfaches 2mm Messingrohr auf Länge geschnitten.
Das Weichensignal wird mit dem 1mm Stahldraht in das 2mm Messingrohr geschoben.
Damit sich alles hinterher leicht drehen läßt habe ich mir weitere Kugellager bei www.amazon.de besorgt. Dieses Lager hat einen Innendurchmesser von 2mm, einen Außendurchmesser von 5mm bei 2,5mm Breite.
Unten am 2mm Messingrohr werden nun zwei dieser Lager (orange) aufgepresst, oder geklebt. Beim Kleben darauf achten das die Lager nicht versehentlich mit verklebt werden.
Auf die beiden unteren Kugellager am 2mm Messingrohr wird nun ein Drehklotz (rot) aufgeschoben und mit den Außenringen der Kugellager verklebt. Der Drehklotz kann sind nun frei um das 2mm Messingrohr drehen. Die seitlich angebrachten Löcher sind für M3 Madenschrauben vorgesehen, die im Inneren des Drehklotzes den 1mm Stahldraht des Weichensignales klemmen.
An der Unterseite des Drehklotzes ist eine weitere Gewindebohrung M2 für den Anschluß des Stelldrahtes.
Damit sich alles hnterher leicht bewegen läßt habe ich hier einen Kugelkopf von www.amazon.de verwendet. Diese Kugelköpfe verwende ich auch schon mit Erfolg bei den Weichenantrieben. Vorne wird ein 2mm Stelldraht (gelb) eingeschraubt, in die Kugel eine M2x10mm Schraube, die mit einer M2 Mutter auf der gegenüberliegenden Seite gesichert wird.
Dieser Stelldraht wird in den Drehklotz geschraubt.
Wird der Stelldraht um 10mm bewegt, verdreht sich der Antrieb um die gewünschten 90°.
Hier sind beide Baugruppen miteinander verbunden. Die beiden Stelldrähte werden einfach in der Mitte mit einer passenden Lüsterklemme oder Stellring verbunden.
Damit geht demnächst weiter.....