Die Ausstellung 2009 in Dörzbach


Doerzbach 2009

Das H0e Arrangement im Lokschuppen von Doerzbach

Die Modelljagsttalbahn beim Bahnhofsfest in Dörzbach 2009

Dies ist nun das zweite mal das wir im Lokschuppen in Dörzbach die Bahn im Modell vorführen. Was hat sich also in den letzten 2 Jahren getan? Da wären zum einen die drei neuen Betriebstellen "Steinbruch", "Westernhausen" und "Schöntal", zum anderen sind viele neue Fahrzeuge und Gebäude entstanden. Beginnen wir die kleine Tour wie das letzte mal im Bahnhof "Lanken", er ersetzt auch dieses mal den Bahnhof Möckmühl.

  O-Wagen mit Rüben in Lanken

Natürlich wurde der für die Jagsttalbahn so typische Rübenverkehr nachgestellt. Die Rüben sind nebenbei bemerkt Rotkleesamen die Dank ihrer Farbe, Größe und glatter Oberfläche ideal geeignet sind.

  Die Info-Wand

In der Mitte der Halle hatten wir durch Umstellung der Hebeböcke einen schönen freien Platz geschaffen. Hier stellte Klaus Holler eine profimäßige Stellwand auf, wie man sie sonst nur von Messen kennt. Auf dieser wurde dann der Streckenverlauf in Luftbildern angebracht und die bisher realisierten Modellbahnhöfe in Bild, Zeichnung und Text vorgestellt, sicherlich eine gute Orientierungshilfe, vor allem für jüngere Besucher.

  Blick über Dörzbach im Modell nach draußen zum Original

Es war schon etwas besonderes, das Modell in seiner Originalumgebung aufzubauen und zwischen Werkzeugen und Ersatzteilregalen Betrieb zu machen. So stand das Modell des Lokschuppens im Originallokschuppen, die Frage eines Besuchers, ob die V22.02 richtig herum auf dem Modell steht, konnte durch einen kurzen Blick durch die Tür geklärt werden. Eine weitere Besonderheit war, das zum ersten Mal alle Modell-Jagsttal-Bahnhöfe zusammen aufgebaut waren, bisher hatte immer der eine oder andere Bahnhof gefehlt, da der jeweilige Besitzer unabkömmlich war.

  Anstelle Möckmühl diente uns Lanken, hier der Regelspurteil

Der Freitagabend gehörte aber zunächst den Beteiligten, und zwar denen von der Original-Jagsttalbahn. Roland Feraric hatte alle eingeladen, die als Betriebsangehörige, Fotografen etc. mit der Jagsttalbahn zu tun hatten und uns mit Bildern, Zeichnungen, Kontakten unterstützt haben. Wenn auch einige aus verschiedenen Gründen verhindert waren, war das Hallo der Teilnehmer, die sich teilweise auch schon längere Zeit nicht gesehen hatten, umso größer. Mit Dias, Filmen und Geschichten aus der Zeit des Betriebs wurde es ein spannender und für uns auch sehr informativer Abend. Natürlich wurde die Modellstrecke „abgefahren“ und die Bahnhöfe genau in Augenschein genommen. Hermann Braun, der letzte Betriebsleiter der Bahn, kommentierte das Gesehene schließlich schmunzelnd mit den Worten: „des isch ja verrückt, was de Bube da treibe“.

  Bahnhof Lanken in der Übersicht

Bei den Regelspurgüterwagen dominierten Omm-Wagen und Behältertragwagen mit Efkr-Silobehältern. So wurde der Güterverkehr des Vorbilds, hauptsächlich Zuckerrüben, Getreide und Dünger, stimmig nachempfunden. Hinzu kamen noch einige Kesselwagen und G-Wagen. Gezogen wurden die Güterzüge natürlich vom „Jagsttalkrokodil“ V 22.01+V 22.02. Der Personenverkehr wurde stimmig mit VT-303, den VB und Wagen 402 nachempfunden. Wie beim Vorbild, wurde der VT 300 auch als Schlepptriebwagen eingesetzt.

  Lokschuppen in Lanken

Arrangement und Betrieb

Wie geplant, wurde am Samstag zunächst Fremo-Betrieb mit Fahrplan, Wagenkarten, Frachzettel und Uhr gemacht. Am Sonntag kamen dann etwas mehr Besucher, daher wurden einige Sonderfahrten mit den Loks „Bielefeld“ oder „Frank S.“ und Museumsgarnitur eingeschoben und der Fahrplanbetrieb etwas aufgeweicht.

  Umladegleis in Lanken

Die Besucher kamen natürlich zum überwiegenden Teil aus der unmittelbaren Umgebung, waren also ortskundig und sind teilweise noch selbst mit der Bahn gefahren. Bei diesen Besuchern war die Resonanz sehr positiv. Ein Nachbar des Bahnhofs outete sich gar als Modellbauer und brachte ein eigenes Modell der Dörzbacher Wagenhalle sowie eigene Fahrzeuge vorbei.

  V22-03 mit M-D 402 beim rangieren in Lanken

Die Modellbahn-Laien waren erstaunt über die Modelle nach Jagsttalvorbildern, dass diese zumindest zeitweise als Modelle erhältlich waren, ist doch eher wenig bekannt. Natürlich, oder soll man besser sagen, traurigerweise, fehlte aber auch die Frage nicht, ob es sich bei der Modellbahn um Märklin handelte...

  Ausfahrt in Lanken in Richtung Doerzbach, nächster Halt Widdern

Ausfahrt von V22-01 und V22-02 mit Güterzug in Lanken in Richtung Doerzbach, nächster Halt Widdern.

Rollbockverkehr

Die Grube in Lanken wurde hier zum ersten Mal als Rollbockgrube eingesetz, bisher wurde sie als Rollwagengrube eingesetzt. Anders als beim „Bemo-'Prinzip“ gibt es hier keinen definierten Übergabepunkt, an dem die Achse in die Gabel abgesenkt wird, auch werden die Gabeln nicht von den Achsen der Regelspurwagen in Position geschoben oder die Rollböcke mittels Winde o.ä. bewegt. Stattdessen wird das Regelspurgleis über ein Handrad angehoben bzw. abgesenkt, auch die Rollböcke müssen per Hand verschoben und ausgerichtet werden. Die Bedienung stellte sich als etwas knifflig heraus: bei Aufbocken mehrerer Wagen ist genaues Ausrichten der Rollböcke notwendig, damit die Achse in die Gabel gesenkt wird und nicht daneben landet. Verdrehte Gabeln sorgen ebenfalls dafür, dass der ganze Vorgang wiederholt werden muß. Die Uhr läuft aber gnadenlos weiter! Als rettende Idee erwies sich, den Vorgang in zwei Schritten durchzuführen: zunächst das Gleis soweit absenken, dass die Normalspurachsen gerade noch über die kürzeren Gabelzinken passen, dann die Wagen soweit vorschieben, dass alle Achsen genau vor den höheren Zinken stehen, dann das Gleis vollständig absenken. Um den Rollbockverkehr zu optimieren, werden wir noch weitere Maßnahmen ausprobieren. So ist es dringend erforderlich, die Leichtlaufeigenschaften von Rollböcken und Pufferwagen zu verbessern, um vorbildgemäße Züge fahren zu können. Außerdem werden wir testen, ob durch Festlegung der Gabeln das Aufbocken erleichtert werden kann.

  aufgebockte Behältertragwagen mit Efkr-Silobehältern

Widdern

Da von Ruchsen noch kein Modul gebaut wurde ist der nächste Bahnhof auf der Strecke Widdern.

  In Widdern wurden die Wagen mit dem Radlader beladen

Auf den Modulen in Widdern hat sich im letzten Jahr nichts getan. Sein Erbauer befindet sich im Ausland und konnte den Bahnhof verständlicherweise nicht mitnehmen. So kümmerte sich diesmal Andreas darum. Mit seinem ferngesteuerten Radlader hat er auf der Ladestraße reichlich Platz zum Be- und Entladen gefunden. Später wird er mal in dem in Bau befindlichen Steinbruch bei Berlichingen zu Einsatz kommen.

  Zwischen Widdern und Olnhausen

V22-01 und V22-02 mit langem Güterzug zwischen Widdern und Olnhausen.

Olnhausen

Nach Widdern folgt Olnhausen, auch im Modell.

  Einfahrt in Olnhausen

VT302 mit M-D 155, einem aufgebockten O-Wagen und M-D 160 am Schluß Der Zug steht in Richtung Möckmühl.

  Viehrampe in Olnhausen

An der Ladestraße werden Rüben in O-Wagen verladen und manchmal auch noch ein paar Stück Vieh.

  Zwischen Olnhausen und Jagsthausen

Jagsthausen

Nach Olnhausen folgt Jagsthausen, bis hier ist die Strecke schon komplett.

  Einfahrt in Jagsthausen

Jagsthausen von Martin ist bis auf ein paar wenige Details fertig durchgestaltet, obwohl er vergleichsweise spät mit dem Bau begonnen hat.

  Ladegleis in Jagsthausen

An der Ladestraße ist die Rübenkampanie schon voll im Gange. Hier fehlt nur noch das typische Verladegerüst für die Anhänger, aber das wird gerade entwickelt.

  Bahnsteig in Jagsthausen

V22-03 mit M-D 402 und Gepäckwagen am Personengleis von Jagsthausen. Die Reisenden wollen nach Möckmühl

  Ausfahrt in Richtung Möckmühl

VT300 als Schlepptriebwagen, er nimmt keine Reisenden mit.

  Ausfahrt in Richtung Dörzbach

V22-01 und V22-02 mit Güterzug in Richtung Dözbach verläßt den Bahnhof Jagsthausen.

  Lok Bielefeld zwischen Jagsthausen und Krautheim

Museumsbetrieb: Lok Bielefeld mit M-D 01 und M-D 02 zwischen Jagsthausen und Krautheim.

  Lok Bielefeld zwischen Jagsthausen und Krautheim

  VT302 in der Ortsdurchfahrt

VT302 in der Ortsdurchfahrt. Leider ist das nicht die bekannte Ortsdurchfahrt in Berlichingen sondern ein Modul ohne spezielles Vorbild, dennoch gibt es den Eindruck stimmig wieder.

Krautheim

Nach Jagsthausen haben wir noch eine modellmäßige Lücke. Berlichingen ist zwar fahrfähig, konnte aber nicht eingesetzt werden. Der Steinbruch in Berlichingen ist in Bau, aber noch nicht einsatzfähig. Altschöntal, Bieringen, Schöntal, Westernhausen und Winzenhofen wurden noch nicht als Modul gebaut. Marlach war nicht angemeldet und auch Gommersdorf existiert noch nicht als Modul. Dadurch war die nächste Betriebsstelle der Bahnhof Krautheim

  Einfahrt in Krautheim

V22-03 mit M-D 402 und Gepäckwagen stehen am Bahnsteig in Krautheim.

  Güterzug in Krautheim

V22-01 und V22-03 fährt mit Güterzug in den Bahnhof Krautheim ein.

  Güterzug in Krautheim vor dem Lagerhaus

Das Rangiergeschäft im Bhf Kautheim. Zwei BTs50, Behältertragwagen mit Efkr-Silobehältern die mit Kunstdünger beladen sind, werden dem Abstellgleis am Lagerhaus zugestellt.

  Bts50 in Krautheim vor dem Lagerhaus

Die beiden Bts50 vor dem gewaltigen Lagerhaus. Das Lagerhaus hat Roland nach den Orginalplänen, Fotografien und eigenen Vermessungen aus Kuststoffplatten exakt 1:87 mit einer CNC Fräse ausfräsen lassen.

  Bts50 in Krautheim vor dem Lagerhaus

Bts50 in Krautheim vor dem Lagerhaus

  Das Lagerhaus von der Gleisseite

Auch heute noch wird der Bahnhof von dem gewaltigen Lagerhaus dominiert.

  Das Lagerhaus von der Rückseite

Hinter den Gleisen fällt das Gelände rasch ab. Auch diese Böschung wurde exakt vermessen und muß nun noch entsprechend nachgebildet werden.

  Lok 24 als Denkmal in Krautheim

Die Lok 24 als Denkmal in Krautheim. Sie ist nie im aktiven Dienst in diesem Bahnhof gefahren. Krautheim wurde nach einem Brand des alten Lagerhauses 1963 umgebaut. Bis 1966 wurde das neue Lagerhaus errichtet und auch das Gleisbild stark verändert. Die 24 wurde im April 1963 abgestellt und in Krautheim als Denkmal aufgestellt.

  Ausfahrt in Richtung Möckmühl

VT302 mit Güterzug in Richtung Möckmühl verläßt den Bahnhof Krautheim.

  VT300 mit Güterzug zwischen Krautheim und Dözbach

VT300 mit Güterzug, gebildet aus leeren, aufgebockten Regelspurwagen in Richtung Dözbach.

Dörzbach

Nach Krautheim sollte eigentlich Klepsau folgen, aber der ist noch nicht als Modul gebaut, so das es gleich in den Endbahnhof Dörzbach geht.

  Einfahrt in Dörzbach

V22-03 mit M-D 402 bei der Einfahrt in Dörzbach.

  Der Bahnhof Dörzbach

Das Modell im Vorbildschuppen, kommt auch nicht oft vor....

  typische SWEG Fahrzeuge in Dörzbach

Typische SWEG Fahrzeuge in Dörzbach: Nr.28 vor dem Güterschuppen, M-D 402, VT303 am Personengleis, die Bremsballastwagen M-D 160, M-D 88, M-D 159 und die Rollböcke 150 und 153 auf dem Umfahrgleis sowie die Lok Nicki-S auf dem Abstellgleis.

  typische SWEG Fahrzeuge in Dörzbach

Diese Szene hätte man bei Vorbild bis 1986 live erleben können, auch danach waren in Dözbach ein Teil der hier zu sehenden Fahrzeuge abgestellt.

  Rübenverladung in Dörzbach

Auch in Dörzbach dominiert der Rübenverkehr. Mir dem Föderband werden sie direkt in die O-Wagen geladen.

Das Ende der Jagsttalbahn

Das Ende der Jagsttalbahn, noch fehlen einige Gebäude, die Tankstelle, die Bushalle und die kleine Werkstatt.

Die FdJ-ler (Freunde der Jagsttalbahn)

Die FdJ-ler v.l.n.r. oben: Andreas R. Franziskus M., Martin S., Roland F. und Klaus H., unten: Dieter R., Alexander O., Michael D. und Alexander L.

Fazit

Besucher und Jagsttalbahner waren sehr angetan von der Modelljagsttalbahn, so dass wir wohl nicht das letzte Mal im Jagsttal waren. Allerdings wird der Lokschuppen wohl zu klein, wenn die weiteren zur Zeit gebauten Betriebsstellen, wie der Bahnhof Bieringen oder der Steinbruch Berlichingen dazu kommen. Vorerst hoffen und wünschen wir aber, dass es auch beim Wiederaufbau der originalen Jagsttalbahn mit großen Schritten weiter geht! Informationen hierzu gibt es auf der homepage der Jagsttalbhnfreunde, www.jagsttalbahn.de. Die Umsetzung der Jagsttalbahn ins Modell kann auf der Seite www.jagsttalbahn-modelle.de verfolgt werden.