Das Vorbild wurde 1900 als Post- und Gepäckwagen von der Waggonfabrik Görlitz geliefert und als Nr. 15 geführt. 1960 wurde der Wagen zum Bremsballastwagen (Pufferwagen) umgebaut. Hierbei wurden der hölzernen Aufbau entfernt und mit zwei 20mm Stahlplatten, 4 Stangenpuffer, seitlichen Verblechungen und durchgehende Zug- und Stoßvorrichtung versehen. Zur Erreichung des Bremsgewichtes wurde der Wagen zum Teil mit Ballaststeinen gefüllt. In diesem Zustand wurde der Wagen bis 1986 eingesetzt. Das Model von Roland Feraric, Klaus Holler und Uwe Stehr stellt den Zustand um 1969 dar.
Die Umsetzung ins Modell erfolgte in Eigenregie in Ätztechnik. Der Zeichnung im Buch "Die Fahrzeuge der Jagsttalbahn", Bilder und eigene Vermessungen am Orginal halfen eine Abwickelung des Wagenkastens und des Fahrwerkes zu zeichen und daraus eine Ätzvorlage zu erstellen.
Fahrwerk und Stirnplatten wurden anschließend aus 0,2mm Neusilberblech geätzt. Für den Aufbau und die Profile wurde auf 0,1mm Blech zurückgegriffen. Die Messinggußteile und Federpuffer stammen von Weinert.
Die Technik des Ätzens ist im Bereicht "Technik" beschrieben und soll hier nicht weiter vertieft werden.
Zuerst werden die alle für das Fahrwerksrahmen benötigten Teile aus dem Ätzblech heraus getrennt und entgratet. Anschließend werden sie in einer Vorrichtung zu dreidimensionalen Ürofilen gebogen. Auf der Zeichnung mit dem Winkel ausgerichtet und unter Zuhilfenahme von Lotpaste und Lötwasser miteinander verlötete. So ensteht ein stabiler Rahmen
Hier sieht man den Klaus beim Falten der Profile.
Zuerst werden auch hier alle für den Wagenkasten benötigten Teile aus dem Ätzblech heraus getrennt und entgratet. Das Hochbiegen der Seitenteile erfolgt ohne werkzeug nur mit den Fingern. Alle Faltstellen werden unter Zuhilfenahme von Lotpaste und Lötwasser verlötete. Die Faltkonstruktion gewinnt so sehr viel Stabilität.
Nach dem Heraustrennen aus dem Blech und dem anschließenden Entgraten sehen die Teile so aus. Die Schenkel der U-Profile müssen noch um 90° nach oben gebogen werden.
Hier sind die Schenkel der U-Profile bereits um 90° nach oben gebogen worden. Sieht ein wenig fummelig aus, geht aber ganz gut. Auch bei den kleinen Teilen werden die Falzstellen verlötet,
Nach dem biegen der Stützen ist ein Rahmen aus Winkelprofil entstanden der mit einem Blech hinterfüttert wird. Auch hier kommt das Löten zum Einsatz.
Hier gehts jetzt ein wenig schneller, denn ich habe vergessen im Eifer des Baues Bilder zu machen. Daher einfach mal ein paar Bilder vom fertigen Wagenkasten.
Erst die äußeren Stützen, dann die Inneren. Die Montage der inneren Profile ist recht knifflig, hier hätte ich mir ein paar Anschläge oder Passnasen einfallen lassen können, najaaa, beim nächsten Modell. Hier muß man viel fummeln und am Wagenkasten rumgrabbeln, das tut den äußeren Profilen, wenn sie dann schon montiert sind, nicht gut.
Ist der Wagenkasten und das Fahrwerk soweit fertiggestellt werden diese miteinander verlötet. Hierbei ist es wichtig mit großer Wattzahl (Leistung des Lötkolbens) zu arbeiten und nicht stundenlang auf der Konstruktion herum zu braten.
Nun wird es Zeit sich den Achslagern zu zu wenden. Hier wird eine Achse fest mit dem Fahrzeug verbunden und eine Achse wird als Pendelachse ausgebildet. So läuft das Fahrzeug immer mit allen Rädern auf den Schienen, auch bei nicht optimaler Gleislage.
So sehen die zum Einbau vorbereiteten Achslager aus.
So sehen eingebauten Achslager aus.
Als nächsten werden die äußeren Profile aufgelötet. Ich habe mit dem Türrahmen begonnen, der hier nur als quadratisches Winkelprofil zu sehen ist.
Nun noch die restlichen Profile auflöteten. Hierbei ist darauf zu achten das es unterschiedliche Seitenprofile gibt, L- und U-Profile, die auch noch unterschiedlich montiert werden. Hier kann man schnell mal einen Winkel in die falsche Richtung biegen. Das Auflöten erfolgt mit Lotpaste und 25W Lötkolben.
An der Unterseite sind die Profile zum Rahmen hin mit einer Strebe verbunden. Dieses Detail ist bei Modellen aus formtechnischen Gründen nicht nachgebildet, dies haben wir bei der Ätzkonstruktion berücksichtigt.
Die Oberseiten der Blechwände sind zum Festhalten denkbar ungeeignet. Zum einen findet die Hand keinen Halt und rutschm man daran ab sind böse Verletzungen die Folge. Vermutlich aus diese Grund wurden auf die Blechkanten längs geschlitzte Rohre aufgesteckt und verschweißt, die aber keine ersichtliche Verbindung mit den Seitenprofilen haben. Ein 0,5mm dickes Rohr seitlich mit einem 0,1mm breiten Schlitz zu versehen erschien zu aufwendig, daher haben wir hier einfach 0,5mm Messingdrahtabschnitte auf das Blech gelötet und mit dem Dreikantschaber überflüssiges Lot entfernt. So entstehen schöne scharfe Kanten.
Hier nocheinmal die andere Seite. Wer keine Übung im Löten hat wird sie nach der Montage dieses Wagens haben.
An den Stirnseiten fehlen auch noch Details die im nächsten Schritt montiert werden.
Der Klaus ist mit den Stirnseiten schon weiter....
Klaus hat das Fahrwerk auf einem 0,3 mm MS-Blech aufgebaut und hierfür auch gleich ein neues Blech für weitere Ergänzungen für dem M-D 88 gezeichnet.
Fahrwerksergänzungen für M-D 88 (249kB)
Diese Blech enthält eine neue Grundplatte für mehr Gewicht, die Blattfederpakete, Kupplung und Bremsanlage. Außerdem ist diese Bodenplatte maßstäblich, bei meinem ersten Entwurf habe ich da vieles "vereinfacht".
Die Stirnseite mit den angesetzten Federpuffer von Weinert, der Handbremse und der Kupplung.
Hier sieht man gut die neuen Achshalter mit Blattfedern und der Bremsanlage. Das macht schon mal einen guten Eindruck.
In der Seitenansicht sieht man auch die geätzen Nietenreihen der Achshalter sehr schön.
Hier sieht man die weitgehend maßstäbliche Umsetzung der Fahrwerkskonstruktion des M-D 88 in ein Modell. Die Achsen sind einzeln ausgeführt um eine 3-Punkt Auflage gewährleisten zu können.
Die Oberseite ist flach, hier wird später der Wagenkasten aufgesetzt.
Hier ist das Fahrwerk bereits montiert. Im Vordergrund die Teile der Handbremse.
Lackiert und beschriftet macht sich der Wagen gut im Zugverband.
Der M-D 88 in Dörzbach.
Der M-D 88 in Dörzbach vor einem Güterzug.