Bremsballastwagen M-D 88 im Modell


Der Bremsballastwagen M-D 88 von Roland Feraric, Klaus Holler und Uwe Stehr

Der Bremsballastwagen M-D 88 Frühjahr 1995 in Bieringen

Der Bremsballastwagen M-D 88

Das Vorbild wurde 1900 als Post- und Gepäckwagen von der Waggonfabrik Görlitz geliefert und als Nr. 15 geführt. 1960 wurde der Wagen zum Bremsballastwagen (Pufferwagen) umgebaut. Hierbei wurden der hölzernen Aufbau entfernt und mit zwei 20mm Stahlplatten, 4 Stangenpuffer, seitlichen Verblechungen und durchgehende Zug- und Stoßvorrichtung versehen. Zur Erreichung des Bremsgewichtes wurde der Wagen zum Teil mit Ballaststeinen gefüllt. In diesem Zustand wurde der Wagen bis 1986 eingesetzt. Das Model von Roland Feraric, Klaus Holler und Uwe Stehr stellt den Zustand um 1969 dar.

Der Bremsballastwagen M-D 88 im Modell

M-D 88 Modell

Die Umsetzung ins Modell erfolgte in Eigenregie in Ätztechnik. Der Zeichnung im Buch "Die Fahrzeuge der Jagsttalbahn", Bilder und eigene Vermessungen am Orginal halfen eine Abwickelung des Wagenkastens und des Fahrwerkes zu zeichen und daraus eine Ätzvorlage zu erstellen.

Die Fahrwerksteile

Fahrwerk und Stirnplatten wurden anschließend aus 0,2mm Neusilberblech geätzt. Für den Aufbau und die Profile wurde auf 0,1mm Blech zurückgegriffen. Die Messinggußteile und Federpuffer stammen von Weinert.

Die Teile des Wagenkastens

Die Technik des Ätzens ist im Bereicht "Technik" beschrieben und soll hier nicht weiter vertieft werden.

Montage erfolgt in folgender Reihenfolge:

  • 1.) Fahrwerk montieren
  • 2.) Wagenkasten falten und Taschen montieren und einlöten
  • 3.) Stirnwände anlöten
  • 4.) Kammleiste seitlich heften
  • 5.) innere Stützen (seitliche) einlöten
  • 5.) innere Stützen (mittige, Auflage für Zug U-Profile) heften an liegendem U-Profil am Wagenkastenboden
  • 7.) Zug U-Profile auf mittige Stützen auflegen und in Kammleiste einfädeln, mittige Stützen ausrichten und alles miteinander verlöten
  • 8.) Mittig unter die Zug U-Profile die beiden Stütztrapeze einlöten
  • 9.) Wagenkasten auf Fahrwerk löten (geht !!!)
  • 10.) äußere Profile auf Wagenkasten und Fahrwerk löten
  • 11.) restliche Kleinteile anlöten
  • 12.) Achslager und andere Teile ankleben
  • 13.) Lackieren
  • 14.) Beschriften
  • 15.) Mattlacküberzug
  • 16.) Altern

    Fahrwerk montieren

    Die Montage des Fahrwerkes

    Zuerst werden die alle für das Fahrwerksrahmen benötigten Teile aus dem Ätzblech heraus getrennt und entgratet. Anschließend werden sie in einer Vorrichtung zu dreidimensionalen Ürofilen gebogen. Auf der Zeichnung mit dem Winkel ausgerichtet und unter Zuhilfenahme von Lotpaste und Lötwasser miteinander verlötete. So ensteht ein stabiler Rahmen

    Klaus beim Falten

    Hier sieht man den Klaus beim Falten der Profile.

    Wagenkasten falten und Taschen montieren und einlöten

    Wagenkasten falten und verlöten

    Zuerst werden auch hier alle für den Wagenkasten benötigten Teile aus dem Ätzblech heraus getrennt und entgratet. Das Hochbiegen der Seitenteile erfolgt ohne werkzeug nur mit den Fingern. Alle Faltstellen werden unter Zuhilfenahme von Lotpaste und Lötwasser verlötete. Die Faltkonstruktion gewinnt so sehr viel Stabilität.

    Die Teile der Stützen

    Nach dem Heraustrennen aus dem Blech und dem anschließenden Entgraten sehen die Teile so aus. Die Schenkel der U-Profile müssen noch um 90° nach oben gebogen werden.

    Stützen gefaltet.jpg

    Hier sind die Schenkel der U-Profile bereits um 90° nach oben gebogen worden. Sieht ein wenig fummelig aus, geht aber ganz gut. Auch bei den kleinen Teilen werden die Falzstellen verlötet,

    Die Stützen werden mit Blech hinterfüttert

    Nach dem biegen der Stützen ist ein Rahmen aus Winkelprofil entstanden der mit einem Blech hinterfüttert wird. Auch hier kommt das Löten zum Einsatz.

    Stirnwände, Kammleiste, innere Stützen, Zug U-Profile und Stütztrapeze einlöten

    Innereien

    Hier gehts jetzt ein wenig schneller, denn ich habe vergessen im Eifer des Baues Bilder zu machen. Daher einfach mal ein paar Bilder vom fertigen Wagenkasten.

    Innereien Innereien

    Erst die äußeren Stützen, dann die Inneren. Die Montage der inneren Profile ist recht knifflig, hier hätte ich mir ein paar Anschläge oder Passnasen einfallen lassen können, najaaa, beim nächsten Modell. Hier muß man viel fummeln und am Wagenkasten rumgrabbeln, das tut den äußeren Profilen, wenn sie dann schon montiert sind, nicht gut.

    Wagenkasten auf Fahrwerk löten

    Wagenkasten und Fahrwerk löten

    Ist der Wagenkasten und das Fahrwerk soweit fertiggestellt werden diese miteinander verlötet. Hierbei ist es wichtig mit großer Wattzahl (Leistung des Lötkolbens) zu arbeiten und nicht stundenlang auf der Konstruktion herum zu braten.

    Achslager

    Pendelachse feste Achse

    Nun wird es Zeit sich den Achslagern zu zu wenden. Hier wird eine Achse fest mit dem Fahrzeug verbunden und eine Achse wird als Pendelachse ausgebildet. So läuft das Fahrzeug immer mit allen Rädern auf den Schienen, auch bei nicht optimaler Gleislage.

    die beiden Achslager

    So sehen die zum Einbau vorbereiteten Achslager aus.

    die beiden Achslager im Fahrwerk

    So sehen eingebauten Achslager aus.

    die Tür

    Als nächsten werden die äußeren Profile aufgelötet. Ich habe mit dem Türrahmen begonnen, der hier nur als quadratisches Winkelprofil zu sehen ist.

    die Profile

    Nun noch die restlichen Profile auflöteten. Hierbei ist darauf zu achten das es unterschiedliche Seitenprofile gibt, L- und U-Profile, die auch noch unterschiedlich montiert werden. Hier kann man schnell mal einen Winkel in die falsche Richtung biegen. Das Auflöten erfolgt mit Lotpaste und 25W Lötkolben.

    Streben zum Rahmen

    An der Unterseite sind die Profile zum Rahmen hin mit einer Strebe verbunden. Dieses Detail ist bei Modellen aus formtechnischen Gründen nicht nachgebildet, dies haben wir bei der Ätzkonstruktion berücksichtigt.

    Rohre als Handlauf

    Die Oberseiten der Blechwände sind zum Festhalten denkbar ungeeignet. Zum einen findet die Hand keinen Halt und rutschm man daran ab sind böse Verletzungen die Folge. Vermutlich aus diese Grund wurden auf die Blechkanten längs geschlitzte Rohre aufgesteckt und verschweißt, die aber keine ersichtliche Verbindung mit den Seitenprofilen haben. Ein 0,5mm dickes Rohr seitlich mit einem 0,1mm breiten Schlitz zu versehen erschien zu aufwendig, daher haben wir hier einfach 0,5mm Messingdrahtabschnitte auf das Blech gelötet und mit dem Dreikantschaber überflüssiges Lot entfernt. So entstehen schöne scharfe Kanten.

    Rohre als Handlauf

    Hier nocheinmal die andere Seite. Wer keine Übung im Löten hat wird sie nach der Montage dieses Wagens haben.

    Stirnseite

    An den Stirnseiten fehlen auch noch Details die im nächsten Schritt montiert werden.

    Stirnseite von Klaus

    Der Klaus ist mit den Stirnseiten schon weiter....

    Fahrwerksergänzungen von Klaus Holler

    Klaus hat das Fahrwerk auf einem 0,3 mm MS-Blech aufgebaut und hierfür auch gleich ein neues Blech für weitere Ergänzungen für dem M-D 88 gezeichnet.

    Fahrwerksergänzungen für M-D 88 (249kB)

    Diese Blech enthält eine neue Grundplatte für mehr Gewicht, die Blattfederpakete, Kupplung und Bremsanlage. Außerdem ist diese Bodenplatte maßstäblich, bei meinem ersten Entwurf habe ich da vieles "vereinfacht".

    Stirnseite

    Die Stirnseite mit den angesetzten Federpuffer von Weinert, der Handbremse und der Kupplung.

    Die Achsen mit Bremsanlage

    Hier sieht man gut die neuen Achshalter mit Blattfedern und der Bremsanlage. Das macht schon mal einen guten Eindruck.

    Seitenansicht

    In der Seitenansicht sieht man auch die geätzen Nietenreihen der Achshalter sehr schön.

    Pendelachse und Unteransicht

    Hier sieht man die weitgehend maßstäbliche Umsetzung der Fahrwerkskonstruktion des M-D 88 in ein Modell. Die Achsen sind einzeln ausgeführt um eine 3-Punkt Auflage gewährleisten zu können.

    Oberseite

    Die Oberseite ist flach, hier wird später der Wagenkasten aufgesetzt.

    seitenansicht des Fahrwerkes Fahrwerk montiert

    Hier ist das Fahrwerk bereits montiert. Im Vordergrund die Teile der Handbremse.

    M-D 88 Modell

    Lackiert und beschriftet macht sich der Wagen gut im Zugverband.

    M-D 88 in Dörzbach

    Der M-D 88 in Dörzbach.

    M-D 88 in Dörzbach

    Der M-D 88 in Dörzbach vor einem Güterzug.