Aktualisiert: 25. März 2022
Die Jagsttalbahn wächst, so besteht auch ständig Bedarf an Boostern für die neuen Betriebsstellen. Waren gekaufte Booster zum einen für den ständigen Aufbau unbrauchbar, aufgrund fehlender galvanischer Trennung, oder sehr teuer, sind heute Booster am Markt die für unsere Anwendungen sehr gut geeignet sind. Ein beim Fremo verbreiteter Booster ist der B-4 von Tams B-4. Den wollen wir hier einmal vorstellen.
Die Angaben der Herstellers klingen vielversprechend.
Ein Booster für hohe Anforderungen und alle Nenngrößen
Wesentliche Merkmale:
Leider wird der Booster nicht mit einem passenden Netzteil geliefert, dieses ist allerdings bei Tams separat erhältlich.
Der Trafo liefert 16V~ und 3,15A, also 50W. Die dadurch erhöhte Gleisspannung läßt sich im Booster auf 12V einstellen.
Die für den Fremo Einsatz erfoderlichen Einstellungen sind auf fremodcc dokumentiert.
Um den Booster nun endgültig verwendbar zu machen werden noch ein paar Einstellungen in der Software nötig:
Hierfür hat Martin Pischky eine Check-Liste für Booster B4 (48kB, pdf-file) erstellt, in der die Jumper Zustände (JP1 bis JP5 = offen) und auch die nötigen CV Programmierungen für den Fremo Betrieb beschrieben sind.
Um den Booster auf den Treffen schnell einsatzfähig zu haben hat Martin Pischky ein Booster-Brett (53kB, pdf-file) entwickelt und dafür eine Zeichnung erstellt, die hier heruntergeladen werden kann. Auch für die benötigten Leitungslängen für Booster B4 (94kB, pdf-file) hat Martin eine Zeichnung erstellt. Auch eine Bauteil-Liste für Booster B4 (35kB, pdf-file) gibt es dafür.
Auf diesem Brett wird der Booster zusammen mit dem Trafo montiert und auch elektrisch verbunden. Diese Einheit ist kaum größer als die einzelnen Komponenten, sparen aber deutlich Zeit beim Aufbau des DCC Systems.
Der Haken an der Sache ist der eigentliche Clou des Booster-Bretts: Es läßt sich einfach in die Querstreben der Module einhängen. So ist der Booster schnell einsatzbereit, liegt nicht irgendwo rum und die LED ist auch einfach abzulesen.
Die Idee des Booster-Bretts ist Klasse, die wollte ich für meine beiden Tams B4 auch, nun haben wir bei H0e ja auch die farbauffällige LN-Buchse und vielfach ein fest im Modul eingebautes Einspeiskabel. Um nun hiermit kompatibel zu bleiben habe ich für meine Bootserbretter einen "Booster-Anschluß" für einen LN-Y-Verteiler und zwei 4mm Einbaubuchsen konstruiert.
Als farbauffällige LN-Buchse habe ich einen handelsüblichen LN-Y-Verteiler verwendet, hier ist er schon farblich angepasst.
Die 4mm Einbaubuchsen sind ebenfalls handelsübliche Handelsware. Sie gibt es in vielen Ausführungen. Diese fanden sich in meiner Elektrokiste.
Links am "Booster-Anschluß" kann man die Öffnung für einen LN-Y-Verteiler erkennen, rechst die zwei Öffnungen für die 4mm Einbaubuchsen.
Blick von oben auf den "Booster-Anschluß". Er wird neben dem Booster platziert und ermöglicht einen Anschluß von oben, was die Arbeit des DCC-Aufbauteams ebenfalls erleichtert.
Die Seitenansicht zeigt einen dreieckigen Querschnitt, dies ergibt zum einen Schutz für die Anschlüsse, eine große Klebefläche für die Anbíndung zum Brett und spart auch Material.
Die Rückseite zeigt die große Klebefläche und zusätzlich zwei Bohrungen für M3 Schrauben oder 3,5x25 Spax-Schrauben.
Für den Druck des "Booster-Anschluß" wird ein FDM Drucker benötigt. Das Volumen-Modelle steht hier als STL-file zum download bereit:
Zwei dieser Booster-Anschlüsse passen leicht auf die Druckplattform des Creality CR10.
Knapp 18 Stunden später sind die zwei Booster-Anschlüsse gedruckt.
Hier kleben die beiden Bauteile noch aneinander.....
....hier sind Brim und Stützstruktur entfernt.
Der Bereich der farbauffälligen Buchse ist abgeklebt und in RAL 4010 "telemagenta" gespritzt.
Der rechte Anschlußblock ist bereits von dem Klebeband befreit, ein wenig Farbe ist an den Rillen des Druckes trotz Abdeckung entlang gekrochen.
In der Zwischenzeit habe ich aus Sperrholzresten zwei Halteplatten mit Hakenleiste angefertigt. Die Skizze von Martin stand dabei Pate.
In der Seitenansicht sieht man die Konstruktion des "Hakens" recht gut.
Wie allen "technischen Kram" habe ich die Platte grau gestrichen.
Der Booster Anschluß wird mit Kontaktkleber (UhHU Alleskleber) in die obere linke Ecke geklebt.
Die Oberseite des Booster Anschluß rechts der LN-Ein- und Ausgang, links die Anschlüsse zum Gleis.
Die Rückseite des Booster Anschluß links der LN-Eingang zum Booster, rechts die Schraubanschlüsse vom Booster zum Gleis.
Darunter wird der Trafo für den Booster geschraubt. Das Brett ist länger als der Knickschutz des 220V~ Kabels, was dieses beim Transport zusätzlich schützt.
Der Booster selber wird auf eine 4mm Moosgummi-Platte geklebt.....
.....und diese Moosgummi-Platte auf das Boosterbrett. Mechanisch ist die Boosterplatte fertig, folgt die Verkabelung.
Es werden nun 3 Leitungen benötigt:
Die Verbindung von der LN-Y-Buchse zum Booster wird als normale 20cm lange LN Leitung ausgeführt. Wie jede LN-Leitung wir diese gleich nach dem Crimpen der Stecker getestet. Dazu dient das Testgerät im Hintergrund.
Die Verbindung vom Trafo zum Booster wird als 20cm lange Zwillingslitze ausgeführt, beidseitig mit Aderendhülsen. Die Seite mit den Aderendhülsen wird mit der 4-poligen Steckverbindung zum Booster verschraubt.
Die Verbindung vom Booster zum den 4mm Buchsen wird ebenfalls als 20cm lange Zwillingslitze ausgeführt, Booster-seitig mit Aderendhülsen in der 4-poligen Steckverbindung verschraubt, an den 4mm Buchsen werden Lötanschlüsse für M4 benötigt.
Auf dem Boosterbrett werden die Leitungen montiert.
Zwei dieser Boosterbretter finden in einem Booster-Koffer Platz. Ein paar 1m lange LN-Kabel und Verbindungskabel ergänzen den Koffer sinnvoll. Sie dienen der Verbindung zur farbauffällige LN-Buchse des Bhf, wenn der Booster hier aufgebaut wird.
Erster Einsatz der "Boosterbretter" wird auf dem H0e-Treffen in Haag (Österreich) 2022 stattfinden.
Koffer auf, Booster einhängen, Anschlußkabel vom Bahnhof einstöpseln, 220V~ einstecken, fertig. Den Rest erledigt das DCC Aufbauteam.
Der Abbau in umgekehrter Reihenfolge ist genauso schnell erledigt.
Der Bau der "Boosterbretter" erscheint auf en ersten Blick aufwändig und benötigt beim Transport auch etwas mehr Platz als die einzelnen Komponenten. Beim Auf- und Abbau spart es aber gut je eine Viertelstunde. Es müssen keine Komponenten mehr montiert werden, der Platz ist auch schon da, er wurde vorher nur nicht genutzt. Unter dem Bahnhöfen ist es nun "aufgeräumter" da weniger Verbindungskabel herumhängen und kein Trafo und Booster auf dem Tisch steht.
Für mich steht jedenfalls fest das ich für alle meine Booster ein "Boosterbrett" bauen werde.