Der Modulbau


Die Basis für die Jagsttalbahn ist der Modulbau

Beispiel einer Modulanlage

Der Modulbau ist die Vorraussetzung der maßstäblichen Umsetzung der Jagsttalbahn im Modell.

H0e Module bauen wir seit 1985 und seit 1986 existieren hiefür auch ein Normwerk auf der wir natürlich aufsetzen. Wichtig für den Bau von jedweden Modulen ist eine klare, umfassende Norm, die keinerlei Unklarheiten beim Bau aufkommen laesst. Die Norm fuer die H0e Module kann man sich als .pdf- file kostenlos downloaden, auch ein Modulhandbuch mit zahlreichen Tips zum Bau von Modulen, nicht nur in H0e, ist verfuegbar. Der link zu Vereinen die sich mit Modulen nach dieser Norm beschäftigen findest Du auf des Linkeite Linksammlung. Diese Bauweise hat sich in der vergangenen knapp 20 Jahren als leicht, stabil und äußerst langlebig im Vergleich zu anderen Bauweisen erwiesen so das wir sie an dieser Stelle einmal ausfühlich vorstellen wollen.

Vorrausetzung zum Bau von Modulen ist eine möglichst exakte Planung. Vorzugsweise sollten hier PC-gestützte Zeichenprogramme zur Anwendung kommen die es ermöglichen exakte Maße und Winkel anzuzeigen. Das muß nicht zwingend ein aufwändiges CAD Programm sein, ein besseres "Malprogramm" tut das meist auch schon. Als Beispiel soll uns hier mal die Module des Bhf WIDDERN dienen

  Planung von Widdern

Die Aufteilung erfolgte hierbei nicht willkürlich, sonder unter Berücksichtigung folgender Aspekte:

Herausgekommen ist dabei ein 5-teiliges Essembel mit gleichlangen (102cm) aber unterschiedlich breiten Modulen. Die unterschiedliche Breite ergab sich aus der Vorbildsituation. Die für den Bhf charakteristische Landstrasse L147 sollte unbedingt, wenn auch z.T. angeschnitten, dargestellt werden. Bei den Adaptern hätte die Verbreiterung keine gestalterischen Vorteile gebracht und wurden daher auf 40cm Breite reduziert. Daraus ergab sich die Möglichkeit zwei Module als Trapez auszuführen und so Sprünge in der Modulvorderkante zu vermeiden. Diese Trapeze sind natürlich nicht ganz so einfach zu bauen wie einfache Rechtecke, oder?

  die beiden trapezförmigen Module

Die Modulkästen bestehen aus einem eher unspektakulären Rahmen aus 16mm Tischlerplatte deren Ecken passgenau mit einer Oberfräse eingefräst wurden. Die 3-teiligen 102cm langen Bahnhofsmodule erhielten zusätzlich eine Mittelstrebe die ebenfalls in eingefrästen Nuten sauber geführt wird. Hier kommt uns nun die exakte Zeichnung entgegen. Die Winkel und Frästiefen sind, genauso wie die Rohmaße der Holzplatten, einfach der Zeichnung zu entnehmen. Das Zuschneiden der Holzplatten übernimmt der Baumarkt oder die Tischlerei um die Ecke. Wichtig hierbei das die Holzleisten im Inneren der Tischlerplatte in Längsrichtung liegen, dies steigert die Festigkeit des späteren Modulrahmens entscheidend.

  Die Fräse beim Kanten fräsen

Die für den Bau erforderlichen Nuten werden mit einer Holzfräse (Baumarkt) hergestellt. Ein 16mm HM-Fräser erzeugt hierbei die für die 16mm Tischlerplatten benötigte Nut in nur einem Arbeitsgang. Der in der Zeichnung angegebne Winkel wird durch verdrehen des Fräsenmotors an der Skala der Maschine abgelesen. Die Einteilung der Fräse erlaubt hierbei lediglich eine Genauigkeit im 1° Bereich, das ist für unsere Tischlerarbeit aber auch genau genug, die Nachkomma Stellen kann man getrost vergessen. An einem Stück Abfallholz sollte man zuerst eine Probenut fräsen und kontollieren das alles richtig eingestellt ist. Das Fräsen der Kanten ist dann nur noch eine Sache weniger Minuten.

  Die Nut für die Mittelstrebe ist schon Komplizierter

Die Mittelstrebe läßt sich bedingt durch die Größe der Holzteile auf meiner Fräse nicht herstellen. Hier muß ein wenig improvisiert werden. An der rechten Seite wird nun in einem duch die Fräsenhalterung vorgegeben Abstand zur Mittellinie eine Holzleiste als Anschlag für die Fräsenhalterung mit Schraubzwingen befestigt. Auf der linken Seite eine Auflage mit der auch der Winkel des Fräsenhalterung zum Seitenteil des Moduls eingestellt wird. Hier ist wieder mal der Sinus und Kosinus auch der Hauptschulmathematik gefragt, oder, wer den wie ich erfolgreich verdrängt hat, zeichnet sich das einfach auch im Rechner und ermittelt dann den entsprechenden Abstand so. Auch hier dauert die Vorbereitung und Kontrolle länger als die eigentliche Fräsarbeit.

  Die Geländeprofilierung kommt nach der Fräsarbeit

Bevor nun der Kasten verleimt und verschraubt wird werden die Geländekonturen von der Zeichnung auf die Holtteile übertragen und anschließend mit der Pendelhubsäge oder Stichsäge ausgeschnitten. Hierbei muß man allerdings höllisch aufpassen das man das falsche Brett oder die Unterkante mit dem Geländeprofil versieht. Hier hilft nur Ordnung halten und systematisch vorgehen. Wer hier schludert findet sich Tags drauf im Baumarkt in der Holzabteilung wieder...

  Die Montage der Rahmen

Sind nun die Hozteile fertig zugesägt, die Kopfstücke päärchenweise geschliffen und die Löcher für die Paßstifte gebohrt kann der Kasten verleimt und verschraubt werden. Hierbei wird erst das hintere Seitenteil mit der Mittelstrebe verbunden. Diese steht 90° zum Seitenteil was sich mit einem Winkel leicht überprüfen läßt. Im Anschluß wird daran das zweite Seitenteil "schräg" mit der Mittelstrebe verbunden. Zur Kontrolle werden die beiden Profilbretter links und rechts angehalten. Diese sollten recht genau passen, wenn man vorher nichts verkehrt gemacht hat. Die Profile werden als letztes mit den Seitenteilen verbunden.

  Die Stecktaschen für die Beine

Bevor nun die Grundplatte eingesetzt werden kann müssen noch die Stecktaschen für die Beine an den Seitenteilen montiert werden. Diese bestehen aus zwei seitlichen Anschlägen, einem vorderen Riegel und oben einer Auflage. Die Holzleisten für die Beine sollten ruhig mit 2~3mm Spiel in den Taschen aufweisen, das tut der späteren Stansicherheit der Module keinen Abbruch. Ein verklemmtes Bein läßt sich hingegen mur schwer wieder aus der Tasche ziehen. Verschraubt werden die Beine mit dem Modulkasten nicht. Die Treffen der vergangenen Jahre haben gezeigt das sich durch das Schrauben lediglich die Zeit zum Auf- und Abbau der Module verlängert, nicht aber die Standsicherheit des Arrangements verbessert.

  Die Steckbeine

Die einzelnen Leisten für die Beine werden nun in die Stecktaschen gesteckt und von der Unterkannte 1300 abzüglich der Modulkastenhöhe unter dem Gleis abgesägt. Mit einer Versteifungsplatte werden je 2 Holzleisten zu einer Stütze verbunden. Die Versteifungsplatte sollte in der unteren Hälfte der Beine angeschraubt werden, so lassen sich die Beine zum Transport besser zusammenstecken.

  Die Modulrahmen auf Steckbeine

Zur Kontrolle der Modulhöhe über Fußboden wird der gesamte Bahnhof erstmals auf seine Beine gestellt.

  Die Grundplatte aussägen

Als Grundplatte werden 30mm starke Styrodurplatten ohne hölzerne Grundplatte verwendet. Auf diese Platte werden auch die Gleise direkt aufgebaut. Diese Konstruktion ist äußerst leicht und verwindungssteif, aber dennoch flexibel genug um Wärme- und Feuchtigkeitsausdehnungen ohne Risse zu überstehen.

  Die Grundplatte einkleben

Verklebt werden die Holzteile und die Hartschaumplatte mit Weißleim und nach dessen Trocknung zusätzlich mit Acryl aus der Spritztube (Sanitärbedarf) die Ecken und Fugen ausgespritzt.

  Die Grundplatte mit Acryl ausspritzen

Um die Styrodur Oberflächen leichter streichen zu können und ihre Oberfläche strapazierfähiger zu machen wird sie mit Zeitungspapier und verdünntem Weißleim vor dem Anstrich "übertapeziert".

  Die Grundplatte tapezieren

Um das Eindringen von Feuchtigkeit langfristig zu verhindern werden die Module innen mit Acryllack gestrichen. Weiß bietet sich als Farbe besonders an, dies macht die Unterseite nicht so dunkel wenn man später darunter arbeiten muß.

  Das Modul innen streichen

Außen werden nun die versenkten Schraubenköpfe mit Lackspachtel aus der Tube verspachtelt. Nach demn Trocknen überschleifen und den Vorgang wiederholen wenn der Spachtel aufgrund der Dicke in der Mitte eingefallen ist.

  Das Modul außen spachteln

Um das Eindringen von Feuchtigkeit langfristig zu verhindern werden die Module außen mit Nitrolack gestrichen. Ich habe hierfür eine Schaumstoffrolle verwendet die einen sehr gleichmäßigen Farbauftrag ermöglicht. Acrylfarbe bietet sich hier nicht an, denn unter Temperartu (Sommer) und Druck (verschraubte Module) neigt die Acrylfarbe zum verkleben. So gestrichene Module lassen sich nur noch mit Gewalt voneinander trennen, was bisweilen zur Zerstörung der Profilbretter der Module führt. Als Farbe ist Tanngrün RAL6005 festgelegt, was die optische Tiefe der Module verstärkt.

  Das Modul außen streichen

Die Module sind in ihrem Grundzügen fertig, weiter geht es nun mit der Geländegestaltung.