Das Schottern der Gleise


Das Schotterbett ist für die Optik maßstäbliche Gleise extrem wichtig

maßstäbliches Gleisbett

Das Schotterbett ist der letzte Schritt beim Gleisselbstbau

Aus dem nun bereits farblich gestalteten Gleis wird erst durch das Schotterbett ein auch optisch ansprechendes Gleisbild. Beim Schotter streiten sich die Modellbauer seit jeher welcher denn nun der richtige sei, Eine Diskussion die ich an dieser Stelle werden führen will, noch letztendlich beantorten kann. Bei der Körnung hilft noch nachmessen und durch 87 teilen, ein entsprechendes Sieb mit der richtigen Maschenweite zu finden wird schon schwieriger. Ist diese Hürde genommen kommen die Krümel schon mal in der richtigen Größe raus. Der Purist wird sich nun um die Scharfkantigeit der Körnchen sorgen und dann ist da noch das Thema "Farbe"...

In diesem Kapitel geht es erstmal nur um das Einschottern der Gleise, Geschottert wird mit einem hellen Gesteinsschotter von Conrad Elektronik der mir von der Korngröße und Farbe für die Jagsttalbahn ideal erschien aber eigentlich für dei Baugröße "N" gedacht ist. Für Modulneubauten verwenden wir einen selbst gesiebten Schotter aus Sand der aus dem Steinbruch in Berlichingen stammt. Besser als das Orginal Material geht es auch im Modell nicht.

Das nackte aber schon gestrichene Gleis

Zu diesem Zeitpunkt sollten die Gleise verlegt, elektrisch verbunden und ausreichend getestet sein. Auch die farbliche Gestaltung, egal ob gespritzt oder gepinselt, sollte fertig und trocken sein. Nach dem Schottern ist dies zwar immer noch möglich, aber ungleich aufwändiger.

Die Materalien

Die Materialien:

Die Schütte

Als erstes werden die Zwischenräume in der Gleismitte vorsichtig mit dem Schotter gefüllt. Hierzu dient eine einfache Schütte aus Karton oder stabilem Papier die in der Mitte gefaltet und nach vorne hin spitz zulaufend geschnitten wird. Wer häufiger derartige Gleisarbeiten machen möchte kann sich natürlich auch eine Edelversion aus Messingblech bauen, mir genügt die Pappvariante

Verteilen mit dem Finger

Das erste, grobe Verteilen der Körnchen erfolgt mit dem Finger. Hierbei entsteht in der Schwellenmitte eine leichte Mulde und der Schotter rutscht schön unter das Schienenprofil.

Mit dem Pinseln werden die Schwellen gefegt

Mit dem Finger bekommt man natürlich höchstens 80~90% des Schotters sauber verteilt. Mit dem Pinsel werden nun die auf den Schwellen liegen gebliebenen Körnchen und auch die auf den Schienenfüßen liegenden verteilt.

Schottern der Gleisränder

Erst jetzt werden die Ränder aus der Schütte mit Schotter versehen. Hätte man auch gleich machen können? Klar, aber mit dem freien Rand läßt sich ein zuviel an Schotter in der Mitte einfach mit dem Pinsel unter der Schiene hindurch nach außen schieben. Beim Versuch die überzähligen Körnchen über die nächste Schwelle zu fegen werden sie vermutlich eher über das ganze Modul verteilt.

Auch die Ränder werden mit dem Pinsel versäubert

Auch die Ränder werden mit dem Pinsel von überzähligem Schotter gesäubert und dabei natürlich auch in Form gedrückt. Wenn man als Gleisunterbau eine Korkbettung verwendet, sollte man beachten das diese Bettungen seitlich einen 45° Winkel aufweisen, der viel steiler ist als der natürliche Schüttwinkel des Schotters. Hier ist soviel Schotter anzuschütten und mit dem Pinsel zu verteilen das die obere Kante der Bettung soeben mit Schotter bedeckt ist. So ergibt sich ein natürlicher Schüttwinkel, der auch überall gleich ist. Das sieht alles aufwändiger aus als es ist.

Befeuchten mit Prilwasser aus dem Zerstäuber

Um den Schotter zu verkleben ist es sinnvoll das fertige Schotterbett mit Prilwasser aus dem Zerstäuber zu befeuchten. So fließt der Klebstoff besser, eigentlich völlig von selbst zwischen die Steinchen. Das Pril, oder ein anderes Spülmittel, dient zum entspannen des Wassers, nicht etwa als Reinigungsmittel. Hier reicht eine winzige Menge, also weniger als ein Tropfen. Die Sprühflasche ist ein alter Deo Zerstäuber, eine Pumpsprayflasche, die mit Druckluft arbeitet, eignet sich hier wegen der fehlenden Regulierung weniger gut.

Tiefgrund aus der Applikatorflasche

Als Klebstoff findet hier Tiefgrund aus dem Baumarkt Verwendung. Tiefgrund ist in immer gleichbleibender Qualität billig zu bekommen und man kann sich das Gepansche mit der Verdünnen des Weißleimes sparen. Der Tiefgrund ist ebenfalls entspannt und fließt daher sehr gut in den mit Prilwasser befeuchteten Schotter. Prinzipiell könnte man ihn auch gleich mit dem Zerstäuber auftragen, da die Klebewirkung aber gewaltig ist macht dies der Zerstäuber nicht lange mit, selbst die Spitze der Applikationsflsche muß nach einem Tag wieder mit einer Nadel geöffnet werden.

Das Ende des Moduls mit Klebebband

Um am Ende des Moduls nicht eine merkwürdig angeknabberte Kontur im Schotter zu bekommen klebe ich hier einen Streifen stabiles Klebeband hin.

Bis zum Klebeband kann nun geschottern werden

Von der Gleisseite kann der Schotter nun ganz normal bis zum Ende des Module gestaltet werden ohne das hier die Körnchen über die Kante fallen oder vom Klebstoff weggespült werden.

Fertiger Modulübergang

Ist der Tiefgrund nach einem Tag getrocknet wird das Klebeband abgezogen und das Gleisbett wirkt wie mit dem Messer abgeschnitten. Hier wird später die Trennstelle im Gleis zwischen den Modulen kaum auffallen.

Der fertige Modulübergang

Der eingebaute fertige Modulübergang ist in diesem Fall nicht zu sehen. Gut das Bild ist in diesem Bereich unscharf, ich werde es bei nächster Gelegenheit durch ein besseres ersetzen. Der restlichen Geländegestaltung ist ein eigenes Kapitel gewidmet.